Gerüchte um drittes Honda-Team: Was dahintersteckt

2020 kehrte Honda mit einem Team der Honda Racing Corporation, zuständig für alle Werksauftritte des größten Motorradherstellers, in die Superbike-WM zurück, im gleichen Jahr wurde die damals neue CBR1000RR-R gebracht.

In den folgenden fünf Jahren wich die anfängliche Euphorie Ernüchterung, Honda ist bis heute nicht konkurrenzfähig. Das gilt nicht nur für die Superbike-WM, auch in der MotoGP- und Supersport-Klasse gurkt der japanische Gigant hinterher.

Auf nationalem Niveau kann die Fireblade mithalten, wie der IDM-Titel von Florian Alt 2023 beweist. Oder auch die starken Leistungen von Tommy Bridewell in der Britischen Meisterschaft, derzeit führt der 35-Jährige die Gesamtwertung an. 

Ende Mai sahen wir bei den Tests auf der neuen WM-Strecke in Cremona nicht nur das Honda-Werksteam sowie Petronas MIE, sondern auch das Team Honda Racing UK.

Seither halten sich hartnäckig Gerüchte, das Team würde 2025 in die Superbike-WM einsteigen. Als Honda UK jüngst eine Stellenanzeige schaltete für einen Chassis- und Motorentechniker, schloss manch einer daraus, der Fahrerlagerwechsel wäre beschlossen.

«Wir suchen laufend nach Personal», winkte ein hochrangiger Mitarbeiter von Honda UK gegenüber SPEEDWEEK.com ab. «Honda UK ist glücklich, in der BSB zu bleiben, die Weltmeisterschaft überlassen wir HRC.»

Was tatsächlich diskutiert wird, ist ein Wildcard-Einsatz von Bridewell und Teamkollege Andrew Irwin am Wochenende 20.–22. September bei der WM-Premiere in Cremona. «Dort könnte ein Hybrid aus der HRC-Maschine und unserem Motorrad zum Einsatz kommen», erzählte unser Informant. «Momentan würde ich die Chance aber mit 60 Prozent beziffern, dass der Gaststart nicht passieren wird.»