SBK-WM 2024: So viele Sieger wie seit 2012 nicht mehr
Toprak Razgatlioglu und Nicholas Spinelli – zwei von acht Siegern der Superbike-WM 2024
Nur ganz wenige hatten Toprak Razgatlioglu den WM-Titel im ersten Jahr mit BMW zugetraut. Obwohl der 28-Jährige nach seinem schlimmen Sturz in Magny-Cours sechs Rennen verpasste, dominierte er mit 18 Siegen bei 30 Starts. Insgesamt wurden in der diesjährigen Superbike-WM 36 Rennen ausgetragen.
Mit sechs Siegen folgt erwartungsgemäß der Vizeweltmeister Nicolò Bulega, doch sein Aruba.it Ducati-Teamkollege Alvaro Bautista hat nur zwei Erfolge weniger – dafür aber viel mehr Stürze.
Schon früh in der Saison gab es die erste Sensation, als Nicholas Spinelli bei gemischten Bedingungen im ersten Lauf in Assen auf die richtigen Reifen – Intermediates – setzte und wie aus dem Nichts den ersten Sieg für das Ducati-Kundenteam Barni Racing erreichte. Dabei war der Italiener als Ersatz für Danilo Petrucci eingesprungen, der sich beim Motocross-Training schwer verletzt hatte.
Ebenfalls bei schwieriger Bedingungen gewann Michael van der Mark in Abwesenheit seines ROKiT BMW-Teamkollegen Razgatlioglu das erste Rennen in Magny-Cours. Als Andrea Iannone (Go Eleven Ducati) in Lauf 1 in Aragon siegte, herrschten dagegen ganz reguläre Bedingungen.
Zwei Siege ließ sich Kawasaki-Aushängeschild Alex Lowes beim Saisonauftakt in Australien notieren. Der Engländer holte damit in nur einer Saison die Hälfte seiner Siege und über ein Viertel seiner Podestplätze seiner gesamten Karriere – seit 2014 ist Lowes in der Superbike-WM am Start!
Musste Danilo Petrucci zähneknirschend den Sieg seines Vertreters beobachten, stieg der Haudegen in Cremona gleich dreimal auf die oberste Stufe. Es waren seine ersten Superbike-Siege, und der beliebte Italiener erzielte damit als erste Privatier überhaupt einen Hattrick.
Insgesamt sahen wir in der Superbike-WM 2024 acht verschiedene Sieger, was ungewöhnlich viele sind. 2023 war es nur vier (Bautista, Razgatlioglu, Rea, Rinaldi), 2022 sogar nur drei (Bautista, Razgatlioglu, Rea).
Wir müssen in der Statistik bis 2012 zurückgehen, um ein Jahr mit acht oder mehr Siegern zu finden. Damals jubelten mit Marco Melandri (6), Max Biaggi (5), Tom Sykes (4), Carlos Checa (4), Sylvain Guintoli (3), Rea (2), Eugene Laverty, Chaz Davies und Loris Baz (je 1) sogar neun verschiedene Piloten. Seinen zweiten WM-Titel gewann damals Biaggi.