Superbike-WM mit Michelin: Sorgen sind unbegründet

Michelin war bis 2003 in der Superbike-WM vertreten
Seit 2004 hat Pirelli das Reifen-Monopol in der seriennahen Weltmeisterschaft. Die Superbike-WM war damals die erste hochkarätige Serie, die diesen Schritt vollzog. Die geäußerten Befürchtungen hinsichtlich Entwicklungsstillstand und langsamen Rundenzeiten haben sich nicht bewahrheitet. Neue Rundenrekorde und schnellere Rennzeiten sind auch den Fähigkeiten von Pirelli zu verdanken. Außerdem trug das Reifenmonopol zur Reduzierung der Kosten bei und sorgte für gleiche Behandlung aller Piloten mit identischem Material.
Davor tobte in der Superbike-WM ein Reifenkrieg mit drei engagierten Herstellern: Michelin, Dunlop und Pirelli. Der Konkurrenzkampf verzerrte mitunter den Wettbewerb. Michelin betrieb einen gigantischen Aufwand, erinnert sich Colin Edwards. Der US-Amerikaner gewann 2002 seine zweite Weltmeisterschaft mit der legendären Honda VTR 1000 SP2 mit Michelin.
«Michelin betrieb zu dieser Zeit enormen Aufwand. Praktisch jeder war auf einer anderen Karkasse und einer anderen Gummimischung unterwegs», erinnert sich Edwards. «Sie sagten einfach 'probiere diesen Reifen aus und wenn er dir nicht gefällt, nimm den anderen'. Man kam auch auf mich zu und meinte, das wäre der Lieblingsreifen von Fogarty und ob ich ihn nicht ausprobieren wollte. Damals hatten wir nicht wie heute 2–3 Typen zur Auswahl – das war damals völlig anders!»
Michelin triumphierte auch in der letzten Saison vor der Einheitsreifenregel. Pirelli spielte seinerzeit nur eine Nebenrolle. Weltmeister 2003 wurde Neil Hodgson (Ducati); Vizeweltmeister wurde mit Ruben Xaus (Ducati) der Teamkollege von Hodgson. Die Piloten auf den WM-Rängen 3 bis 7 setzen Dunlop-Reifen ein. Erst der Gesamtachte, der Australier Steve Martin (Ducati) vertraute auf Pirelli.