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Gerloff: «US-Fans wissen nicht, was sie verpassen»

Von Sebastian Fränzschky
Seit der Saison 2020 macht die Superbike-WM einen Bogen um die USA: Garrett Gerloff nennt die Gründe und erklärt, welche Strecken sich am besten für eine WM-Rückkehr eignen würden.

Man sollte meinen, dass die Superbike-WM mit ihrem Oldschool-Charakter gut in die USA passt. Doch das bisher letzte Gastspiel der seriennahen Meisterschaft liegt weit zurück. Im Juli 2019 gastierte die Superbike-WM zum bisher letzten Mal in den USA. Damals machten Kawasaki-Pilot Jonathan Rea und Ducati-Pilot Chaz Davies die Siege in Laguna Seca untereinander aus.

Der legendäre Kurs mit der geschichtsträchtigen Corkscrew war von 2013 bis 2019 und zuvor von 1995 bis 2004 der Austragungsort der Superbike-WM in den USA und demzufolge eine Art Heimat für den US-Lauf. Von 2008 bis 2012 fuhr die Serie in Salt Lake City, von 1989 bis 1991 war der Brainerd International Raceway in Minnesota die Austragungsstätte der US-Runde.

Eine Rückkehr in die USA wird von den Fahrern und den Herstellern begrüßt, doch bisher fand sich kein Promoter für ein US-Comeback der Superbike-WM. Dabei ist Nordamerika für die beteiligten Hersteller ein sehr wichtiger Absatzmarkt. Zudem gibt es in der Superbike-WM anders als in der MotoGP einen US-Stammfahrer: Garrett Gerloff.

«Jedes Mal, wenn mir jemand von der Dorna über den Weg läuft, dann übe ich Druck aus, ein Rennen in den USA zu haben», kommentierte Gerloff, der einzige US-Stammpilot in der Superbike-WM, beim Gespräch mit SPEEDWEEK.com. Ausgerechnet seit Gerloffs WM-Debüt in der Saison 2020 macht die Superbike-WM einen Bogen um die USA.

«Es gibt viele coole Strecken in den USA. Der Barber Motorsports Park wäre meine Wunschstrecke. Das ist eine gute Gegend, viele Leute wohnen dort», macht Gerloff Werbung für einen WM-Lauf, ist sich aber auch bewusst, dass die Voraussetzungen nicht ideal sind: «Das einzige Problem: Es gibt keine Boxenanlage. Viele Rennstrecken in den USA haben keine Boxen. Das wäre schwierig für die Superbike-WM.»

Mit Austin und Laguna Seca gibt es zwei Alternativen. «Der Circuit of the Americas oder Laguna Seca wären meine zweite Wahl. In Laguna Seca gibt es weiterhin Rennen, doch die Anwohner beschweren sich ständig über die Lautstärke. Dann stellt sich es auch noch die Frage der Finanzierung. Laguna will nicht für die Superbike-WM bezahlen», erklärte Gerloff.

Die Beliebtheit der Superbike-WM in den USA ist aktuell überschaubar. «Es ist wie mit der Formel 1. Man muss sich nur anschauen, wie groß die Formel 1 in den USA geworden ist. Die US-Fans lieben den Rennsport. Doch wenn man es nicht zeigt, dann wissen sie nicht, was sie verpassen», bemerkte Gerloff, der die Popularität der Formel 1 mit der Netflix-Doku «Drive to Survive» begründete: «Jetzt wissen die US-Fans, was die Formel 1 ist. Sie kennen die Fahrer und deren Persönlichkeiten. Das fehlt im Motorradsport.»

«Meiner Meinung nach verfügen wir über sehr gute Produkte – die MotoGP und die Superbike-WM bieten tollen Rennsport. Doch die Leute müssen damit in Kontakt gebracht werden. Die Fans müssen mit den Fahrern vertraut gemacht werden, denn wir haben hier tolle Charaktere. Toprak ist das beste Beispiel. Er hat auf Instagram eine Menge Follower und macht ständig verrückte Dinge. Die Leute mögen das», so Gerloff.

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