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Weltmeister Tom Sykes (Kawasaki) im Schockzustand

Von Ivo Schützbach
Nach 131 Rennen in der Superbike-WM ist Tom Sykes Weltmeister. Gegenüber SPEEDWEEK.com ließ er seinen Gefühlen freien Lauf.

«Das ist akzeptabel», grinste Tom Sykes, als er die Glückwünsche für seinen Titelgewinn entgegennahm. «Worte können dieses Gefühl nicht beschreiben. Seit Magny-Cours wusste ich, wo es hingeht. Als ich letzte Woche unter der Dusche stand und so vor mich hinträumte, hatte ich ein Gefühl, das war wirklich magisch. Aber das war nur zwei Prozent von dem was ich fühlte, als ich die Ziellinie kreuzte. Mein Körper fiel in Schockzustand, mich hat es komplett durchgeschüttelt. Bester der Welt! Wie soll ich das beschreiben? Es war ein so langer Weg bis hierhin.»

«Ich könnte den Rest des Tages erzählen. Kurz gesagt: Viel Hingabe, viele Opfer, ein fantastisches Team, ein großartiger Hersteller. Dass ich jetzt hier bin, ist eine wunderschöne Geschichte. Ich schlage damit ein neues Kapitel auf. Jetzt bin ich Weltmeister. Und meine schöne Frau erwartet unser erstes Kind.»

«Eugene Laverty hat dieses Jahr einen fantastischen Job erledigt, auch wenn er nicht Weltmeister wurde. Er hat seinen Teil der Arbeit heute mit seinem Sieg erledigt, ich hätte ihn wahrscheinlich nicht schlagen können. Ich habe in Magny-Cours Vorarbeit geleistet.»

Erst in den letzten zwei Jahren wurden Sykes und Kawasaki gemeinsam zu einer Erfolgsgeschichte. «In der Vergangenheit wurde ich kritisiert, ich habe versucht darauf zu antworten», meinte der 28-Jährige verschmitzt. «Ich glaube, ich habe das heute auf die richtige Art getan. Ich bin im siebten Himmel und dankbar für alles. Ich kann nicht jedem einzeln danken, aber diese Menschen wissen wer sie sind.»

Der Weltmeister fuhr als Dritter aufs Podest

Während sich andere Fahrer im WM-Kampf auf das Nötigste beschränken, fuhr Sykes verhalten auf Angriff und wurde hinter Laverty und Marco Melandri (BMW) Dritter im Rennen: «Ich hatte die Last der WM auf meinen Schultern, war aber so cool wie im Qualifying. Mein Paket war gut, obwohl wir wussten, dass diese Strecke schwierig für uns wird. Während des ganzen Wochenendes haben wir die vier Aprilia vorne gesehen, auch BMW ist stark. In Magny-Cours musste ich mir von einem Gegner anhören, dass ich nur zweimal gewonnen hätte, weil mein Motorrad auf diese Strecke gepasst hat. Aber so ist das in einer Meisterschaft: man hat starke und nicht so starke Momente. Ich habe aus Lauf 1 das Beste gemacht. Okay, um ehrlich zu sein, ich hätte das Rennen näher an der Spitze beenden können. Aber hätte ich gewinnen können? Wahrscheinlich nicht. Viermal wurde ich von meinem rutschenden Vorderrad gewarnt – das sind drei Warnungen zu viel. Guintoli hat es mir nicht leicht gemacht, aber ich konnte den Abstand zu ihm konstant halten. Erst vor der letzten Runde, als ich auf meinem Pitboard +1,3 sec gegenüber Guintoli sah, fühlte ich mich sicher. In der letzten Runde war ich leicht verkrampft. Als ich dann die Ziellinie kreuzte, oh mein Gott! Die Hölle ist losgebrochen. Ich habe in meinem Shark-Helm sogar einige Tränen vergossen, aber das wäre wohl jedem anderen Menschen gleich gegangen.»

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