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Grid-Girls: Weshalb sie hübsche Unterwäsche brauchen

Kolumne von Pippa Morson
Am Rennsonntag sieht man viele Leute in der Startaufstellung: Mechaniker, Manager, Offizielle der Dorna und der FIM, VIPs, Fotografen, sexy Grid-Girls und natürlich die Frauen und Freundinnen der Rennfahrer.

Nach den Rennfahrern werden im Paddock die Grid-Girls am meisten beachtet. Ihr Job ist simpel: Sie sollen der WM zu mehr Glamour verhelfen, sollen Sponsoren und Teams bestmöglich präsentieren. Zusammengefasst: sie müssen gut aussehen. Aber Grid-Girl zu sein ist nichts für schwache Nerven.

Die wichtigsten Grid-Girls sind jene, die den Hauptsponsor vor jedem Rennen präsentieren. Sie findet man in Front der Startaufstellung. Zu erkennen sind sie daran, dass sie die größten und hübschesten sind, gehüllt in ein kleines, enges Nichts aus Latex und Leder. Sie sind definitiv dazu da, die Aufmerksamkeit aller auf sich zu ziehen.

Jedes Team hat seine eigenen Girls dabei. Viele der großen Teams ordern extra Models, die ihr Team bestmöglich darstellen sollen. Manchmal sind diese Girls wirklich nicht zu beneiden, sie dürfen sich oft ihre Kleidung nicht selbst aussuchen. Sie bekommen meistens Outfits (natürlich von Männern designed), die kein Gramm zu viel verzeihen und in denen kein Vater seine Tochter aus dem Haus lassen würde.

Aprilia und Pata Honda hatten meiner Meinung nach dieses Jahr die besten Outfits: einfach, aber stilvoll. Die Damen trugen einen Rock und ein Team-T-Shirt. Crescent Suzuki und Ducati haben immer die hübschesten Girls mit Outfits, die das auch deutlich zeigen. Das Rivamoto-Team hat letztes Jahr den Preis für die «Most-Eye-Catching-Girls» gewonnen, also für die Mädels, die am meisten auffielen. In deren hautengen Anzügen sieht man auch garantiert nie die Partnerin eines Rennfahrers: Die Männer wären nicht sehr glücklich darüber.

Nur High-Heels sind erlaubt

Viele Fahrer haben ihre Frau oder Freundin als Grid-Girl dabei. Sie erkennt man daran, dass sie keine Hot-Pants, kein Latex oder Leder tragen. Sie tragen meistens ihre eigenen Sachen oder Teamkleidung. Nur High-Heels sind ein Muss, egal wie schwer es ist, damit in der Startaufstellung herum zu tippeln. Und das beladen mit Helm, Handschuhen, Sonnenschirm, Trinkflasche und natürlich einer kleinen Handtasche, in der all’ die überlebensnotwendigen Kleinigkeiten versteckt sind, die eine Frau so braucht.

Flache Schuhe sind ein absolutes No-Go, vor allem bei italienischen Teams. 2009 hatte ich mal flache Stiefel in der Startaufstellung an. Da kam gleich Eugene Lavertys damaliger Teamchef Simon Buckmaster zu mir und drohte, wenn ich die noch einmal trage, würde er sie nehmen und verbrennen, während das gesamte Team ums Feuer tanzt. Seit dem trage ich meistens High-Heels, auch wenn ich nicht wirklich darin laufen kann. Flache Schuhe trage ich nur noch selten, außer es sind wirklich coole Vans.

Topfigur trotz Schokolade

Die Königin der High-Heels ist unumstritten Olivia Haslam. Sie trägt unter Garantie immer die höchsten Designer-High-Heels. Wenn ich die anziehen würde, würde mein Freund Eugene zu mir sagen, dass ich wie eine kleine Baby-Giraffe laufe.

Manuela, die Verlobte von Marco Melandri, investiert am meisten Zeit in ihr Outfit. Kein Wunder, bei ihrer Figur. Die meisten würden wohl nur im Bikini in die Startaufstellung gehen, wären sie mit ihren Kurven gesegnet. Das ist echt nicht fair, wenn man weiß, wie viel Schokolade sie isst.

Folgende Fahrer haben ihre Freundin oder Frau in der Startaufstellung an ihrer Seite: Leon Haslam, Tom Sykes, Marco Melandri, Eugene Laverty, Davide Giugliano und Chaz Davies.?Sie brauchen ihre Partner vor dem Rennen. Ich nenne das «die Ruhe vor dem Sturm». Die Jungs winken auch immer süß, wenn wir die Startaufstellung verlassen.

Dann starten sie durch von 0 auf 100 in unter drei Sekunden, während wir zurück in die Box laufen, um dort zu sitzen, vor Nervosität die Fingernägel kauend, und wissend, dass man nichts tun kann außer zuschauen. Immer darauf bedacht, gut und entspannt auszusehen, für den Fall, dass die Kamera in der Box filmt. Das nagt ganz schön an den Nerven.

Hier noch ein paar Tipps für Grid-Girls

1. Nicht rennen in der Startaufstellung.
2. An windigen Tagen keinen Schirm öffnen. Es sei denn, du möchtest wie Mary Poppins davonfliegen. Nichts Schlimmeres, als ein vom Wind umgeklappter Schirm.
3. Trage hübsche Unterwäsche, denn an windigen oder regnerischen Tagen ist es mehr als wahrscheinlich, dass die ganze Welt sie sieht.

Pippa Morson ist die Verlobte von Eugene Laverty. Für SPEEDWEEK.com gewährt sie regelmäßig einen Blick in das Privatleben der Superbike-Piloten. Der Paddock-Tratsch kommt dabei nicht zu kurz.

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