SBK: Toprak analysiert seinen Teamkollegen

SBK: Technischer Fortschritt oder Sparen wichtiger?

Von Ivo Schützbach
Seit Jahren fordern die Piloten der Superbike-WM weniger Elektronik. Das wäre ganz im Sinne von WM-Vermarkter Dorna. Doch jedes Serienmotorrad ist heute mit Elektronik vollgepackt.

In der MotoGP-WM setzt Promoter Dorna alles daran, zukünftig eine Einheitselektronik- und –Software vorzuschreiben. Für die Superbike-WM existiert dieser Vorschlag seit Jahren, doch die Hersteller wehrten sich bislang nach Kräften. Sie führen die Entwicklungsfreiheit als unverzichtbar an, um Erkenntnisse für die Serienproduktion zu gewinnen.

Doch wie viele der Erkenntnisse von Privatteams wie Pata Honda oder Crescent Suzuki fließen tatsächlich in eine neue Fireblade oder GSX-R1000? Lohnen sich Investitionen von mehreren 100.000 Euro, nur um ein paar Zehntelsekunden zu finden?

Den direkten Draht vom Rennteam zur Serienfertigung gibt es in der Superbike-WM nur bei Aprilia, Ducati und Kawasaki. Bimota verwendet Motor und Elektronik von BMW, die Neulinge EBR (Buell) und MV Agusta sind mit anderen Problemen beschäftigt. BMW setzte nur noch seriennahe Evo-Bikes ein und Honda (mit Partner Ten Kate) sowie Suzuki (Crescent) sind Privatteams.

Spricht man mit den Fahrern, hört man nicht selten, dass ihnen weniger Elektronik und mehr eigener Einfluss lieber wäre. «Honda und Suzuki konnten in den letzten Jahren an Speed zulegen», weiß Pata-Honda-Pilot Leon Haslam. «Woran es uns mangelt, ist Elektronik. In der Britischen Meisterschaft gibt es eine Standard-ECU von Motec. Das gleiche System, welches Suzuki in der WM verwendet. Es gibt keine Traktionskontrolle, kein Anti-Wheelie. Für Honda, Suzuki und andere Hersteller, die keine so ausgereifte Elektronik haben, wäre eine solche Lösung auch in der WM gut.»

Der Engländer sieht aber auch die Probleme, welche mit einer Standard-ECU verbunden sind: «Motorräder wie die BMW haben in der Serienversion so viel Elektronik, dass man diese am WM-Bike entfernen müsste. Im Rennsport geht es aber auch um Fortschritt. Was wir heute auf der Rennstrecke fahren, sollte in zwei Jahren auf die Straße kommen. Für die Meisterschaft wäre es gut, wenn wir die Elektronik reduzieren. Nimmt man sie aber weg, bremst man den Fortschritt. Es ist ja auch nicht so, dass Millionen für die Elektronik ausgegeben werden. Ändert man das Reglement jetzt, wäre das ganz Geld zum Fenster hinausgeworfen.»

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