Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Katar will MotoGP, SBK, Endurance – und Formel 1!

Von Ivo Schützbach
Um in das Licht der Weltöffentlichkeit zu rücken, unternehmen arabische Staaten wie Dubai, Abu Dhabi, Bahrein oder Katar einiges. Losail-Boss Nasser Khalifa Al-Attyah erklärt die Hintergründe.

Fahrer, Teams, Hersteller und Fans fragen sich: Was tut die Superbike-WM in Katar? Eingebettet in der Wüste, in einem Land, in dem es kaum Motorradkultur gibt. Wo sich Motorradfahrer nur leidlich auf die Straße trauen, im chaotischen Autoverkehr herrscht Lebensgefahr.

Mit der Veranstaltung selbst hat das nichts zu tun. Die Katari sind hervorragende Gastgeber, die Anlage ist prächtig und für Motorradrennen designt, das Nachtrennen hat ein einmaliges Flair.

Die kommenden Tage wird bekanntgegeben, dass der Losail Circuit und WM-Vermarkter Dorna ihren Vertrag um fünf Jahre verlängern. Das Rennen in Arabien soll bis inklusive 2019 Saisonabschluss sein.

«MotoGP ist größer als Superbike, die Menschen in Katar nehmen die Unterschiede sehr genau wahr», erzählte Nasser Khalifa Al-Attiyah, Präsident und General Manager des Losail International Circuits, SPEEDWEEK.com. «Superbike ist wichtig für uns. Früher hatten wir die drei Top-Kategorien im Straßenrennsport, MotoGP, Superbike und Endurance. Dieser Level ist unser Ziel für die Zukunft, dahin müssen wir zurück.»

«Wir haben viele Aktivitäten für Autos und Motorräder», versichert der Sport-Enthusiast. «Die Motorsportkultur wächst stark bei uns. Wir hatten fünf Weltmeisterschaften in Katar, neben MotoGP und Superbike sind das Endurance, Motocross und Cross-Country. Außerdem tragen wir einen Lauf zur Asiatischen Meisterschaft aus sowie die Katarische. Offroad haben wir auf nationalem Level auch Motocross, Enduro und Cross-Country, dazu kommen Autorennen. Wir haben die besten Motorrad-Serien, das gleiche planen wir für Auto. Ihr könnt euch auf Überraschungen gefasst machen, wir wollen die besten Autoserien.»

Auf Pläne, die Formel 1 nach Katar zu holen, geht er nicht weiter ein. Fest steht: Mit den Glamour-Anlagen seiner gesetzten arabischen Nachbarstaaten Abu Dhabi und Bahrein kann der Losail Circuit nicht mithalten, es ist auch nicht im Ansatz die nötige Infrastruktur für die wichtigste Autorennserie der Welt vorhanden. Außerdem wird es kein drittes Rennen in dieser Region geben.

Wie wichtig ist es für euch, dass ihr das Superbike-Saisonfinale habt? «Wir müssen unseren Kalender etwas entzerren», meinte Al-Attiyah. «Wir können nicht alle Rennen zu Jahresbeginn machen. Wir beginnen die Saison mit MotoGP, am Ende des Jahres brauchen wir ebenfalls ein großes Rennen – wie Superbike.»

Der Rennstreckenchef versucht zu erklären, weshalb kaum Zuschauer zu den Rennen kommen: «Wir arbeiten an einer besseren Vermarktung, aber Katar hat nur wenige Einwohner. Dafür jede Menge Sportangebote in der Stadt. Zeitweise haben wir fünf sportliche Großereignisse gleichzeitig: Fußball, Volleyball, Leichtathletik, Golf, Pferderennen... In meinem Land sind alle sportverrückt. Für das MotoGP-Rennen sind inzwischen alle Sitzplätze ausverkauft. Superbike ist nach vier Jahren Pause neu, die Menschen müssen das erst wieder kennenlernen. Ganz sicher werden wir zukünftig mehr in Promotion investieren.»

Al-Attiyah hat nach wie vor die Idee einer «Katar Motorcycle Week» mit MotoGP und Superbike innerhalb einer Woche. Nicht für 2015, aber ab 2016 denkbar: «Dann könnten sich alle Zuschauer zwei Rennen anschauen, wenn sie von Europa einfliegen, könnten sie viel Geld sparen. Ein Ticket für zwei Rennen. Wir haben diese Idee und arbeiten sie momentan aus.»

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