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Marco Melandri: «Teamorder hat mich zerstört»

Von Enrico Borghi
Auf dem Siegerpodest von Magny-Cours sah wirkte weder Marco Melandri noch Sylvain Guintoli sonderlich glücklich

Auf dem Siegerpodest von Magny-Cours sah wirkte weder Marco Melandri noch Sylvain Guintoli sonderlich glücklich

Als Aprilia-Pilot in der Superbike-WM musste Marco Melandri 2014 wohl erstmals in seiner Karriere einem Teamkollegen Schützenhilfe geben. Es hat den Italiener zermürbt.

Marco Melandri verlässt die Superbike-WM mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Einerseits wollte er sich unbedingt als Weltmeister verabschieden – wozu er nun nicht mehr die Gelegenheit hat. Andererseits kann er ein Thema abhaken, das ihm seelisch stark zugesetzt hat. Die Teamorder von Aprilia, Sylvain Guintoli beim Titelkampf gegen Tom Sykes (Kawasaki) zu unterstützen:

In Magny-Cours verzichtete Melandri auf den Sieg und liess seinen damaligen Teamkollegen kampflos vorbei – seine Boxencrew gab ihm die eindeutigen Signale, dies zu tun. Es waren nicht nur diese fünf Punkte weniger, die dem Jungvater zugesetzt haben.

«Aprilia hat mir weh getan. Ich bin völlig zerstört nach Katar gereist. Ich war so aufgedreht, dass ich monatelang nicht mehr richtig schlafen konnte», sagt der 32-Jährige, der in der zweiten Saisonhälfte die meisten Siege einfahren konnte. «Wenn du schneller als dein Teamkollege bist und du musst ihm helfen, wird es schwierig. Vor allem, wenn du selber um den Titel hättest fahren müssen, aber aus verschiedenen Gründen die Hälfte der Saison weggeschmissen hast. So etwas schmerzt.»

«Ich glaube noch an gewisse Werte», sagt Melandri weiter. «Ein Dankeschön oder einen Klapps auf die Schulter wäre angemessen gewesen. Besser, als wenn ich jemanden sagen höre. Du musst ihm helfen und wirst dafür finanziell entschädigt.»

Melandri brauchte lange, bis er die Stallorder seelisch verdaut hatte. Beim Saisonfinale in Katar war seine Motivation im Keller. «Ich habe Aprilia gefragt, ob ich für das letzte Rennen in Katar daheim bleiben darf», verrät der 32-Jährige. «Denn es macht doch keinen Sinn, an ein Rennen zu gehen, mit der Gewissheit, dass ich langsam fahren muss.»

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