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Yamaha: Viele Bewerber für das Superbike-Werksteam

Von Ivo Schützbach
Aller Voraussicht nach kehrt Yamaha 2016 werksseitig in die Superbike-WM zurück. Zahlreiche eigene Teams buhlen um den Zuschlag für dieses Prestige-Projekt. Doch Rennchef Eric de Seynes hat andere Ideen.

Yamaha erreichte in der Superbike-WM 74 Laufsiege. Mit 14 ersten Plätzen ist Ben Spies erfolgreichster Pilot, 2009 wurde der Texaner mit Yamaha Weltmeister. Ende 2011 hat Yamaha das Superbike-Werksteam zugesperrt. Weil die bisherige R1 für Kundenteams nicht konkurrenzfähig ist, verschwand der Hersteller komplett aus der Weltmeisterschaft.

Mit der neuen R1 startet Yamaha 2015 einen Großangriff. Mit GMT94 und YART werden zwei Werksteams in die Endurance-Weltmeisterschaft geschickt, MRS Yamaha stellt das Werksteam im Superstock-1000-Cup. MGM und Milwaukee Yamaha sind die offiziellen Teams in der IDM und BSB.

Das alles ist nur Vorspiel für 2016, wenn Yamaha mit einem werksunterstützten Team in die Superbike-Weltmeisterschaft zurückkehrt. «Ganz sicher ist das noch nicht, es könnte auch 2017 werden», relativierte Eric de Seynes, Rennsport-Chef von Yamaha Europe, im Exklusivgespräch mit SPEEDWEEK.com.

Unsicher ist auch, wie Yamaha die Superbike-WM angehen wird. «Klar ist, wir werden kein eigenes Werksteam auf die Beine stellen, sondern suchen einen Partner», verriet der mehrfache Dakar-Teilnehmer.

Gleich vier derzeitige Yamaha-Teams haben Interesse angemeldet: GMT94, YART, MGM und Milwaukee.

GMT94 wurde 2014 Endurance-Weltmeister, ein französisches Team. In einer französisch geprägten Meisterschaft kann es sich Yamaha kaum erlauben, dieses Team zu verlieren.

Ebenso wichtig ist Milwaukee Yamaha für die Britische Superbike-Meisterschaft.

Das Endurance-Team Yamaha Austria und das IDM-Team MGM wären für Yamaha abkömmlicher.

Best mögliches Team gesucht

«Ich kann dieser Logik gut folgen, hoffe aber, dass die finale Entscheidung anders aussehen wird», erklärte de Seynes. «Die Endurance-WM ist wichtig für uns, in ihr können wir die Standfestigkeit unserer Motorräder beweisen – und den Leistungsstand. Dieses Jahr ist Eurosport Promoter der Meisterschaft, wir müssen dazu beitragen, diese wiederzubeleben und zu stärken. Eurosport verfolgt Pläne, die Meisterschaft auszuweiten, die TV-Abdeckung wird viel besser. Damit wird es auch einfacher Sponsoren zu gewinnen. Wir arbeiten mit YART und GMT94 gut zusammen, manchmal ist es besser, zwei Teams statt nur eines zu haben.»

«Wenn wir in die Superbike-WM zurückkehren, wollen wir dafür das bestmögliche Team haben», so de Seynes weiter. «Wenn wir zurückkommen, waren wir vier Jahre nicht dabei. Es gibt Teams, die in dieser Zeit Superbike-WM gefahren sind, sie kennen den Level der Meisterschaft. Um die größte Aussicht auf Erfolg zu haben, brauchen wir den besten Partner. Zum jetzigen Zeitpunkt will ich nicht festlegen, ob eines unserer Teams aufsteigen soll. Wir haben einen klaren Auftrag für dieses Jahr, nämlich zu zeigen, dass unser Motorrad riesiges Potenzial besitzt. Wir wollen in jeder Serie gewinnen. Wenn uns das gelingt, bin ich mir sicher, dass wir schon vor Juli zahlreiche Anfragen für unser Superbike-Comeback erhalten werden. Dann entscheiden wir. Ich will mir alle Möglichkeiten offen halten.»

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