SBK-WM 2016: Wie gut ist die neue Yamaha R1 wirklich?
Die neue Yamaha R1 soll in der Superbike-WM ihr wahres Potential beweisen, sagt Yamaha-Manager Eric De Seynes
Seit gestern ist es amtlich: 2016 kehrt Yamaha mit Sylvain Guintoli und Alex Lowes in die Superbike-WM zurück. Operiert wird der Werksauftritt vom heutigen Crescent-Team, dass in den letzten Jahren wahrlich kein sonderlich glückliches Händchen in der Superbike-WM hatte. In dieser Saison wurde das britische Team unter der Leitung von Paul Denning vor allem durch die Unfähigkeit der Etablierung einer Elektronik mit Kostendeckel zur Lachnummer. Yamaha tat gut daran, alle Entscheidungen bezüglich Technik und Fahrer nicht aus den Händen zu geben.
Sicher steht Crescent mit der neuen Yamaha R1 2016 ein schlagkräftiges Paket als die betagte Suzuki GSX-R zur Verfügung. Die Frage ist, wie gut das neue Motorrad wirklich ist – vor allem im direkten Vergleich mit dem Weltmeister-Motorrad Kawasaki ZX-10R und der Ducati Panigale R.
Yamaha glaubt durch den Einfluss der MotoGP-Abteilung, mit einer unschlagbare Waffe in die Superbike-WM zurückzukehren. «Nachdem wir das Regelbuch für Supersport-Bikes neu geschrieben haben und das Spiel mit der YZF-R1 – die von der Technologie der MotoGP-Yamaha abgeleitet wurde – neu eröffnet haben war klar, dass wir in die Superbike-WM zurückkehren müssen, um das volle Potential unserer neuen Superbike Maschine zu zeigen», sagt Yamaha Europe-Manager Eric De Seynes. «Wir haben ein Jahr abgewartet, um mit der R1 Erfahrungen in zahlreichen anderen Meisterschaften zu sammeln, wo das Bike mit dem Sieg im 8-Stunden-Rennen von Suzuka und zahlreichen anderen positiven Ergebnissen unserer offiziellen Teams in ganz Europa bereits sein Potential gezeigt hat. Nun sind wir bereit, wieder auf die Weltbühne zurückzukehren. Ich bin glücklich, dass wir bei Crescent die gleichen Werte für den Sieg gefunden haben, die auch wir teilen.»
In der Britischen Superbike Meisterschaft räumt Yamaha mit dem Milwaukee Team zwar Siege am Fließband ab, ein Blick auf andere Meisterschaften offenbart jedoch ein differenzierteres Bild. In der Endurance-WM dominierte in diesem Jahr erneut Suzuki – die Yamaha-Teams fielen durch Defekte auf. Auch um Superstock-1000-Cup, der Vorstufe zur Superbike-WM, geben Aprilia und BMW den Ton an. In der IDM werden die Top-5 von BMW, Ducati und Honda in Beschlag genommen.
Kawasaki und Ducati, aber auch Aprilia, wenn dort die Lichter nicht komplett ausgehen, werden die Ankunft von Yamaha sicher mit Respekt zur Kenntnis nehmen. Einen Durchmarsch wie 2009, als Ben Spies mit 14 Laufsiegen auf Yamaha Superbike-Weltmeister wurde, muss niemand befürchten.