MotoGP: KTM zur Personalie Marc Marquez

​Dorna-Hoffnung: Nicky Hayden als SBK-Heilsbringer

Kolumne von Ivo Schützbach
Seitdem die spanische Agentur Dorna die Superbike-WM übernahm, versucht sie die Meisterschaft mit allerhand Änderungen aufzupäppeln. «Superbike hat keinen speziellen Charakter», kritisiert Manager Javier Alonso.

Als die Dorna im Herbst 2012 die Rechte an der Superbike-WM von Infront übernahm, lag die Meisterschaft am Boden. «Es war so wenig Geld vorhanden, dass wir den Teams nichts bezahlen können», sagte ein Dorna-Manager damals.

Seither wurde viel unternommen, um die Meisterschaft seriennaher und damit günstiger zu machen. Das Fahrerlager ist heute aufgeräumter, finanzschwache Teams werden nach und nach ausrangiert. Laufend werden neue TV-Verträge ausgehandelt oder alte verbessert. Doch vom Glanz der MotoGP-WM ist Superbike noch immer weit entfernt.

Der Dorna wurde schnell klar, dass es nicht darum geht aus der seriennahen Meisterschaft eine zweite MotoGP-WM zu machen, etwas Neues muss geschaffen werden. Die Superbike-WM braucht Alleinstellungsmerkmale.

«Dieses Jahr haben wir den neuen Zeitplan mit einem Rennen am Samstag und einem am Sonntag», erklärte Managing Director Javier Alonso die jüngsten Änderungen. «Bevor wir diese Entscheidung trafen, haben wir mit allen unseren Partnern gesprochen: Rennstrecken, Teams, Hersteller und TV-Stationen. 85 bis 90 Prozent aller Leute haben positiv auf unseren Vorschlag reagiert, sie sind glücklich über die Änderung und freuen sich zu sehen, wie sie sich auswirken wird.»

Alonso weiter: «Ich habe mir die letzten Jahre hunderte Rennen angeschaut, MotoGP, Superbike, Spanische und Italienische Meisterschaft. Mir ist egal was läuft, ich liebe Rennen. Es geht darum, andere Menschen für den Rennsport zu begeistern. Ihnen müssen wir etwas Zusätzliches geben, das fehlte der Superbike-WM bislang. Superbike hatte keinen speziellen Charakter. Neue Fans helfen der Meisterschaft bei ihrer Entwicklung. Das lässt sich aber nicht so einfach planen. Wir müssen Voraussetzungen schaffen, können diese aber nicht erzwingen.»

Alle Verantwortlichen wissen, dass die Superbike-WM auf Dauer nur durch mehr TV-Zeit aufgewertet werden kann. «Wir müssen schauen, dass wir den besten Platz für die Meisterschaft finden, alle Aspekte bedenkend», hielt Alonso fest. «Um beispielsweise die Teams finanziell besser unterstützen zu können, brauchen wir mehr Einkommen. Um mehr Einkommen zu haben, brauchst du gute TV-Verträge.»

Heutige Fans bemängeln, dass es den aktuellen Stars im Gegensatz zu Fogarty, Haga, Chili, Corser oder Bayliss an Charakter fehle. Wer Jonathan Rea, Tom Sykes, Jordi Torres oder Davide Giugliano persönlich kennengelernt hat weiß, dass das nicht stimmt. Sie haben viel zu sagen – nur hört ihnen niemand zu.

Anders läuft es, wenn ehemalige MotoGP-Piloten wie Max Biaggi, Marco Melandri oder Carlos Checa in die Superbike-WM kommen. Sie sind bekannt, sie wecken auch außerhalb des Superbike-Fahrerlagers Interesse.

Als 2015 Max Biaggi und Troy Bayliss für jeweils zwei Rennen in die Superbike-WM zurückkehrten, erschuf das ein Medieninteresse, wie es dieses Fahrerlager selten sieht.

Auf einen ähnlichen Effekt hofft die Dorna mit der Honda-Verpflichtung von Nicky Hayden, MotoGP-Weltmeister 2006. «Einen Fahrer wie Nicky Hayden zu haben, wird uns helfen», glaubt Alonso. «Ihm wird auf der ganzen Welt Beachtung geschenkt. Wenn er sich bei den Superbikes gut schlägt, wird das dem Sport helfen. Dass Yamaha zurück ist, wird uns helfen. Wir wollen maximale Aufmerksamkeit erreichen. Das dauert, wir haben einen Fünf-Jahres-Plan. Nach einem Jahr siehst du keine großen Ergebnisse. Nicky ist ein fantastischer Charakter, ein fantastischer Mensch. Er hat auf der ganzen Welt Fans, er ist ein guter Fahrer. Er war Weltmeister, in MotoGP ist das nicht einfach.»

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