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Reitis aufgeschlitzter Reifen: So geschah das Unglück

Von Ivo Schützbach
Im ersten Rennen der Superbike-WM auf Phillip Island am Samstagmittag stürzte Markus Reiterberger (Althea BMW) wegen eines platten Reifens. Pirelli-Rennchef Giorgio Barbier nahm sich der Ursachensuche persönlich an.

Markus Reiterberger zeigte bei seinem Debüt für Althea BMW in Australien ein beherztes erstes Rennen, er hatte gerade Nicky Hayden (Honda) auf Platz 9 niedergerungen, als er mit 180 km/h von seiner S1000RR gerissen wurde.

«In der letzten Runde hatte ich in Lukey Heights links auf einmal Vibrationen, in der nächsten links war es wieder so», erklärte Reiti. «Ich dachte mir, dass der Reifen vielleicht überhitzt hatte und sich Stücke herauslösen. Also fuhr ich die letzte Kurve schön gemütlich, ich bin ganz ruhig im vierten Gang gefahren, fast am Ausgang hat es mich dann drüber gehauen. Letzte Runde letzte Kurve, so etwas ist mir noch nie passiert. Es hat vibriert – dann Ende, Aus, ich war weg und bin gelegen. Als wäre mir hinten einer reingefahren

Der Bayer hatte Glück, er kam mit Prellungen davon. An seiner BMW blieb nicht viel heil.

Pirelli-Rennchef Giorgio Barbier nahm sich des beschädigten Hinterreifens persönlich an. Final kann die Ursache des über zehn Zentimeter langen Schlitzes auf der linken Seite erst in der Fabrik in Mailand geklärt werden, wenn Pirelli eine genaue Strukturanalyse des Reifens macht. In dieser werden auch kleinste Löcher sichtbar.

Doch der Italiener ist sich bereits relativ sicher was geschah, wie er im Exklusivgespräch mit SPEEDWEEK.com verriet: «Wir gehen davon aus, dass der Schnitt von der eigenen Felge versursacht wurde. Dem vorangegangen ist der Druckverlust im Reifen. Markus hat sich einen Plattfuß eingefahren. Von außen lässt sich aber nicht beurteilen, wie. »

Pirelli empfiehlt auf Phillip Island einen Reifendruck von 1,6 bis 1,7 bar, das Team Althea BMW hielt sich nach eigenen Angaben an diese Vorgabe.

«Geringerer Druck ist gefährlich, weil es auf Phillip Island sehr schnelle Kurven gibt, in denen starke Kräfte wirken», weiß Barbier. «Wenn der Druck zu niedrig ist, bewegt sich der Reifen zu stark auf der Felge. Im schlimmsten Fall springt er von der Felge. Phillip Island ist eine gefährliche Strecke, eine große Herausforderung für jeden Reifenhersteller. Dieses Jahr haben wir zum ersten Mal keine Blasenbildung. Unser neuer Reifen ist stabiler und erlaubt bessere Performance – fein. Die Rundenzeiten zu Rennende waren unglaublich.»

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