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Stefan Bradl: «Superbike-WM ist kein Spaziergang»

Von Günther Wiesinger
Noch neun Rennen fährt Stefan Bradl seine MotoGP-Aprilia

Noch neun Rennen fährt Stefan Bradl seine MotoGP-Aprilia

Noch neun MotoGP-Rennen, dann beginnt für Stefan Bradl in der Superbike-WM eine neue Herausforderung. «Honda hat auf alle Fälle das Know-how, ein schlagkräftiges Motorrad zu bauen», ist der Bayer überzeugt.
Stefan, wie aufmerksam hast du die Superbike-WM in den letzten Jahren verfolgt? Hast du die Rennen teilweise live im Fernsehen geschaut? Oder hast du nur die Resultate gelesen?

Ich habe mich schon hin und weder vor den Fernseher gehockt und mir Live-Übertragungen abgeschaut. Aber nicht regelmäßig. Ich habe nicht jedes Rennen verfolgt.?Live an der Rennstrecke war ich noch nie. Mit einer Ausnahme. Als kleiner Bub war ich einmal beim Superbike-WM-Lauf auf dem Lausitzring, da ist Colin Edwards noch Superbike gefahren, das war 2000 oder 2001. Ich kann mich an das Jahr nicht mehr genau erinnern.?

Du bekommst es nächstes Jahr mit den Superbike-Stars Rea, Sykes und Davies zu tun, die mit diesen Bikes zehn Jahre Erfahrung haben. Können die irgendetwas, was ein MotoGP-Fahrer wie Stefan Bradl nicht kann??

Momentan können sie besser Superbike fahren. Ich muss halt schauen, dass ich auch auf dieses Level komme.?

Teammanager Ronald ten Kate hat im SPEEDWEEK.com-Interview einiges über das neue Motorrad und die Testfahrten mit dir erzählt. Hast du das alles gelesen? Stimmen dich diese Aussagen zuversichtlich??

Ja. Wenn es Honda nicht ernst meinen würde, hätte ich dort nicht unterschrieben. Sie haben mir schon das Gefühl gegeben, als wenn sie professionell wären und sich auskennen. Das zeigt ja auch die Vergangenheit. ?Es ist klar, dass die Superbike-WM kein Spaziergang wird. Ich lasse mich überraschen, was von Honda kommt. Bis jetzt wissen wir noch nicht genau, wie das Motorrad ausschauen wird. Das sehen wir, wenn es da ist. ?Aber ich bin optimistisch. Denn als weltgrößter Motorradhersteller wird Honda auf alle Fälle das Know-how haben, ein schlagkräftiges Motorrad zu bauen, wie auch immer das ausschauen wird, ob es nur ein Update ist oder ein neues Motorrad... Den Rest lasse ich auf mich zukommen.?

Du wirst dich jetzt neben der MotoGP-WM nebenbei schon verstärkt mit den Superbikes befassen??

Sicher schaut man sich da um. Wenn man sich mit dem Thema befasst, will man nicht nur die Rennergebnisse sehen, sondern man verfolgt auch die Trainings, das Qualifying und die Rennen. ?

Nächstes Jahr fährst du das Heimrennen auf dem Lausitzring in Brandenburg statt auf dem Sachsenring. Wie beurteilst du diese Rennstrecke??

Ich bin auf dem Lausitzring schon lange nicht mehr gefahren, zuletzt war das 2005 in der IDM 125 auf KTM. ?Ich kann mich schon noch an das Streckenlayout erinnern. Das ist keine schlechte Strecke. Ich habe nur gehört, dass der Belag sehr holprig sein soll. Ansonsten ist die Anlage von der Infrastruktur sehr, sehr groß und weiträumig. ?Aber es ist die Frage, ob auch Zuschauer kommen und ob die Superbike-WM interessant genug ist. ?

Das wird auch daran liegen, welche Resultate Bradl und Reiterberger 2017 einfahren??

Ja, wir werden schauen, was sich machen lässt.

Willst du Mitte September den deutschen WM-Lauf in der Lausitz besuchen??

Mit Aprilia testen wir nach dem Misano-GP noch in Spanien. Dann könnte es knapp werden mit der Zeit. Anderseits sind es nur 550 km. Ich werde sehen, ob es zeitlich geht. ?

Die Superbikes fahren von 16. bis 18. September in der Lausitz. Mit Aprilia testen wir am 19./20. September in Valencia. Da muss ich also am Sonntag, 18. September, runterfliegen.

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