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SBK Lausitz: «Gekämpft und Geld in die Hand genommen»

Von Ivo Schützbach
Noch zwei Tage, dann kehrt die Superbike-WM nach 2007 auf den Lausitzring zurück. SPEEDWEEK.com sprach mit Geschäftsführer Josef Meier über Erwartungen, Hoffnungen und was den Fans geboten wird.

2013 sahen wir die Superbike-WM letztmals in Deutschland, damals auf dem Nürburgring. In der Lausitz gastierte sie zuletzt 2007, damals gewannen Noriyuki Haga und Troy Bayliss.

SPEEDWEEK.com traf sich vor dem deutschen Großevent mit Lausitzring-Geschäftsführer Sepp Meier zum Interview.

Wie lief der Vorverkauf?

Wir liegen bereits bei über 15.000 Besuchern für das ganze Wochenende. Da bei der Superbike-WM der Schwerpunkt auf der Tageskasse liegt, und diese Resonanz im Vorverkauf von uns so nicht erwartet wurde, sind wir mit diesem Zwischenstand sehr zufrieden.

Wie viele Zuschauer wünscht ihr euch?

Der Wunsch ist nach oben offen, 25.000 bis 30.000 Leute wären gut.

Auf den Nürburgring kamen zwischen 8000 und 15.000, auf den Sachsenring kommen am Sonntag knapp 100.000. Sind 25.000 realistisch?

Wenn ich mir den Vorverkauf anschaue, ist das realistisch. Viel hängt am Wochenende vom Wetter ab, was an der Tageskasse läuft.

Seid ihr mit 25.000 Besuchern finanziell auf der sicheren Seite?

Damit sollten wir nahe an unsere Deckung hinkommen.

Was war die letzten Jahre der bestbesuchte Event bei euch?

Das war dieses Jahr die DTM mit ADAC GT Masters und IDM, die nach oben ausgeschlagen hat. Über drei Tage hatten wir 67.500 Leute da, wobei der Freitag sehr sparsam besucht war. Der Sonntag war extrem gut und eine massive Steigerung.

Beim Airrace 2010 hatten wir um die 100.000 Fans, dieses Jahr waren es 50.000.

Zwei Wochen vor der Superbike-WM hattet ihr das Red Bull Airrace, ist das nicht eine enorme Belastung für euch?

Das ist eine organisatorische Herausforderung – und eine echte Anstrengung für die Mitarbeiter.

Dadurch, dass wir das Airrace schon 2010 hatten, gab es Arbeitsabläufe, die uns bekannt sind. Nichtsdestotrotz ist der September sehr straff.

Gibt es bei der Organisation und Abwicklung eines Events Unterschiede zwischen den verschiedenen Promotern? Mit Superbike-Vermarkter Dorna habt ihr ja noch nie gearbeitet.

Es gibt Unterschiede, aber letztlich können wir mit jedem Promoter gut umgehen. Wir hatten bis dato mit keinem Schwierigkeiten.

Kannst du einem Fan in drei Sätzen beschreiben, weshalb er bei euch unbedingt bei der Superbike-WM dabei sein muss?

Wegen dem geilen Motorsport, weil die Superbike-WM drei Jahre nicht mehr in Deutschland war und seit neun Jahren nicht mehr auf dem Lausitzring. Die Fans haben lange darauf gewartet, wir wurden jedes Jahr von allen Seiten angesprochen, wann die Superbike-WM wiederkommt. Wir haben gekämpft und Geld in die Hand genommen und hoffen, dass der Zuschauer das jetzt auch nützt.

Rekrutieren sich eure Besucher eher aus Motorsport-Fans von überall her oder profitiert ihr auch von den Ballungsräumen wie Berlin und Dresden?

Unser Einzugsgebiet ist Berlin, Magdeburg, Dresden, Leipzig und so weiter. Aber wir sprechen die Leute über alle Motorsportarten an.

Was gibt es neben der Superbike- und Supersport-WM sowie dem Supertsock-1000-Cup an Rahmenrennen?

Die IDM Superbike und Superstock sowie die 600er-Klasse.

War das mit der IDM eure Idee? Dadurch wird es kaum Wildcard-Fahrer geben.

Wir sind ja der Promoter der IDM Superbike, deshalb haben wir Interesse daran, dass sie im Rahmen der WM mitfährt.

Geht es bei Rahmenrennen nur darum das Programm zu füllen, oder glaubst du, dass die IDM für den WM-Fan ein extra Bonbon ist?

Ja, das sehe ich so. Es wird auch interessant zu sehen, wo die IDM Superbike im Gegensatz zur WM steht. Die Streckenführung wird gleich sein, ich glaube nicht, dass der Unterschied in den Rundenzeiten so groß sein wird.

Was bietet ihr sonst an Beiprogramm, was die Fans lockt und unterhält?

Am Samstag spielt die Band «Stahlzeit», eine Rammstein-Coverband mit fetter Pyroshow.

In der Händlermeile haben wir Teams von Kawasaki und BMW, die Probefahrten für die Kunden anbieten. Die verschiedenen Marken stellen sich dementsprechend dar.

Wir haben einen Stuntfahrer.

Das Fahrerlager ist offen und kostet über das Wochenende 10 Euro. Dass es etwas kosten muss, ist Vorgabe von der Dorna.

Was würde eurem Event helfen, um statt 30.000 sagen wir 60.000 Zuschauer zu haben? Was müsste in Deutschland passieren?

Als Erstes muss der Event wachsen. Wenn ich mir die DTM bei uns anschauen, wir hatten dieses Jahr eine Steigerung für den Besucher von 100 Prozent. Der Besucher muss den ganzen Tag etwas erleben, er muss ins Fahrerlager gehen können, die Fahrer muss er sehen können, sie müssen zum Anfassen sein. Er muss in die Nähe der Motorräder kommen und muss mit den Mechanikern reden können, und, und, und.

Das Schlimmste ist für mich MotoGP, wo der Fan nichts davon sieht.

Dieses Jahr bei der DTM hatten wir das Fahrerlager der IDM und des GT Masters offen, so muss es sein. Der Kunde kommt nur, wenn er unterhalten wird. Er will sich nicht auf die Tribüne setzen und von der Früh bis in die Nacht Rennen sehen.

Das sind alles Dinge, die auf die Superbike-WM zutreffen.

Genau. Das muss wachsen. Wenn dieses Jahr das Wetter passt und 25.000 Zuschauer kommen, und die sagen, dass es eine geile Veranstaltung war, dann sagen sie das weiter.

Ist es hilfreich, dass wir jetzt ein Superbike-Rennen am Samstag und eines am Sonntag haben?

Ja sicher. Es gibt ja auch Leute, die nicht zwei Tage Rennen schauen wollen. Es gibt Herrentage, da gehen die Männer zum Fußball, das ist der Samstag. Und am Sonntag ist Familientag. Bislang war es am Samstag so, dass diese Leute nur Training gesehen haben.

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