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Speedway-Grand-Prix: 20 Jahre unter BSI gehen zu Ende

Von Manuel Wüst
Cardiff ist das Schmuckstück im Kalender

Cardiff ist das Schmuckstück im Kalender

Mit dem Speedway der Nationen in Manchester endete auch der Vermarktungsvertrag des Weltverbands FIM mit dem bisherigen Promoter. Unter BSI entwickelte sich der Grand Prix zu dem, was er heute ist.

1995 feierte der Speedway-Grand-Prix seine Premiere, die ersten Jahre wurde in Breslau, Vojens, Coventry, Linköping und auf weiteren ruhmreichen Strecken gefahren. In Deutschland machte die neue Serie in Abensberg, Pocking und Landshut Station, sogar in Österreich fand auf der nicht mehr vorhandenen Bahn in Wiener Neustadt ein Grand Prix statt.

Der Motorrad-Weltverband FIM sorgte damals für konsequente Nicht-Vermarktung der Serie, mancher nostalgische Fan wünschte sich das Ein-Tages-Finale mit einem prall gefüllten Stadion und der unvergleichlichen Atmosphäre zurück. Zur Jahrtausendwende übernahm Benfield Sports International die Rechte und der Grand Prix begann erste Highlights zu entwickeln – die Professionalisierung wurde eingeleitet. In Berlin wurde auf einer eigens errichteten Bahn wie beim Einzel-WM-Finale 1989 in München gefahren, mit dem ersten Grand Prix in Cardiff gab es einen Knüller.

Zur Saison 2002 folgte der nächste Schritt mit insgesamt zehn Grands Prix und einer Expansion nach Norwegen und Australien. Das Ziel, neue Märkte zu erschließen und so den Sport wachsen zu lassen, hört man auch heute von den zukünftigen Vermarktern. Während der Grand Prix über die Jahre immer wieder versuchte in Ländern wie Italien, Slowenien und Lettland Fuß zu fassen, machte die Serie bis 2007 einen Bogen um Deutschland. Das Rennen in Berlin entpuppte sich als Eintagsfliege und so dauerte es zehn Jahre, bis der Grand Prix zu seinem 100. Rennen der Geschichte nach Gelsenkirchen in die Arena auf Schalke kam. Der Grand Prix bot ein historisch hohes Preisgeld von 100.000 € und der Schwede Andreas Jonsson gewann. Im Jahr darauf wurde der Event auf kuriose Weise gecancelt, der Bahnbelag war zu nass eingebaut worden. Das Rennen wurde abgesagt und kurzerhand nach Bromberg (Bydgoszcz) in Polen verlegt.

BSI schaffte es im Laufe der Jahre mit entsprechenden Fernsehverträgen Geld in die Serie zu bringen und mit Monster Energy einen namhaften Sponsor zu finden. In Deutschland gab es immer mal wieder vereinzelte Übertragungen: Teils im Winter auf dem damaligen Pay-TV Sender Premiere, oder zuletzt live auf Sport1+.

Einige Geschichten, die im Laufe der Zeit versucht wurden, wie zum Beispiel Rennteams mit zwei Fahrern oder die Super Prix in der Saison 2008, entpuppten sich als Flop und verschwanden schnell wieder. Manche Entwicklungen wie die Zeiterfassung mittels Transponder wurden hingegen ein Gewinn für die Serie und fanden wie der automatisierte Startvorgang mittels Computer auch Einzug in die polnische Liga.

Nach 20 Jahren endet die Zusammenarbeit der FIM mit BSI, die neuen Vermarkter Discovery können eine Serie mit etablierten Highlights wie den Grands Prix in Cardiff, Warschau oder Thorn übernehmen. Wir erwarten mit Spannung, wohin die zukünftige Reise führt.

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