Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Nicki Pedersen wurde mit Elektroschocks gequält

Von Ivo Schützbach
Obwohl WM-Leader Greg Hancock im Speedway-GP in Landsberg (Gorzow) nur drei Läufe fuhr, eroberte er zwei Punkte mehr als sein Verfolger Nicki Pedersen.

In Heat 14 des Landsberg-GP wurde WM-Leader Greg Hancock von Niels-Kristian Iversen abgeräumt, bis dahin war der Kalifornier ungeschlagen. Eine Riesenchance für Nicki Pedersen, um Punkte in der Gesamtwertung aufzuholen. Doch es grenzte an ein Wunder, dass der Däne in Polen überhaupt dabei war.

Acht Tage vor dem Grand Prix war Pedersen im polnischen Tarnau (Tarnow) gestürzt, renkte sich die rechte Schulter aus und überdehnte dabei die Bänder. In den Tagen bis zum Grand Prix unternahm der dreifache Champion alles, um teilnehmen zu können.

Letztlich wurden es sieben Punkte. Zwei weniger als Hancock, aber sieben mehr als der Zweitplatzierte Tai Woffinden, der wegen seiner gebrochenen linken Hand fehlte. «Ich habe mich auf einer schwierigen Strecke durchgekämpft und sieben wichtige Punkte geholt», hielt der Däne fest. «Meine Hand und Schulter waren nicht stark genug.»

Der Arzt riet Pedersen zu einer Pause

Dann ließ er die letzten Tage noch einmal Revue passieren: «Als ich in Tarnau auf der Bahn lag, konnte ich meinen Arm nicht bewegen. Am nächsten Abend konnte ich ihn bereits wieder über den Kopf heben, ich habe große Fortschritte erzielt. Der Arzt riet mir, den Arm mit einem Rucksackverband zwei bis drei Wochen ruhig zu stellen. Sieben Stunden später habe ich mit der Mobilisierung begonnen.»

«Ich habe alles unternommen, um fit zu werden und mich genau an die Anweisungen meiner Physiotherapeutin gehalten», unterstrich der 37-Jährige. «Die Bänder wurden in Mitleidenschaft gezogen, deshalb musste ich mit den Muskeln drum herum kompensieren.»

Sogar eine Elektroschock-Therapie ließ Pedersen über sich ergehen. Diese sei «sehr sehr schmerzhaft gewesen», meinte er. «Es war, als würde ich meinen Finger direkt in die Steckdose stecken. Wir mussten das tun, um die Muskeln zu aktivieren. Mit Gewichten konnten wir wegen der beschädigten Bänder nicht arbeiten.»

Der WM-Stand nach 9 von 12 Rennen: 1. Greg Hancock, 112 Punkte. 2. Tai Woffinden 98. 3. Nicki Pedersen 93. 4. Krzysztof Kasprzak 92. 5. Matej Zagar 91. 6. Niels-Kristian Iversen 87.

In drei Rennen 19 Punkte auf Hancock aufzuholen ist schwer, weiß Pedersen. Aber WM-Rang 2 ist in Reichweite. Doch Kasprzak, Zagar und Iversen sitzen ihm im Genick. «Bis zum Rennen in Vojens werde ich fitter sein», versprach Nicki.

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