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Sofuoglu über Caricasulo erbost: «Jetzt reicht es!»

Von Ivo Schützbach
Supersport-Weltmeister Kenan Sofuoglu (Kawasaki Puccetti) steht nach drei WM-Läufen mit null Punkten da. Nachdem er in Aragón von Federico Caricasulo aus dem Rennen gekegelt wurde, fand er deutliche Worte.

Yamaha hat sich mit dem 21-jährigen Federico Caricasulo einen Rohdiamanten für sein Werksteam in der Supersport-WM geangelt. Doch der Italiener agiert zuweilen sehr ungestüm. Auf Phillip Island räumte er Vizeweltmeister Jules Cluzel ab, in Aragón schmiss er nach einem Highsider seine R6 Weltmeister Kenan Sofuoglu vors Vorderrad – der Türke hatte keine Chance auszuweichen und stürzte.

Sofuoglu fand nach seinem Sturz beim Comeback klare Worte für Caricasulo. «Yamaha muss ein Auge auf ihn haben, was er macht», forderte er im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Ich will nicht schlecht reden, aber schau dir an, was er sich in zwei der letzten drei Rennen geleistet hat. Sie müssen ihn mehr an die Hand nehmen. Sein Fehler war ein normaler Rennunfall – dieser unterlief ihm aber nur, weil er nicht weiß, was er auf der Bremse tut. Dieses Mal hat es mich erwischt, beim letzten Mal Cluzel. Jetzt reicht es. Das Team von Cluzel oder mir investiert so viel, um in der Weltmeisterschaft zu sein, sein Verhalten ist schlecht für alle. Jeder ist dafür verantwortlich, was er tut. Wenn man jung ist, passieren Fehler. Er hat sich auch umgehend bei mir entschuldigt. Das ist okay, so ist der Rennsport. Aber bei seinem Fahrstil ist es nur eine Frage der Zeit, bis es weitere Probleme gibt. Jetzt traf es mich, beim nächsten Mal vielleicht Jacobsen oder Mahias. Ich habe mit der Rennleitung gesprochen, sie sagten mir, dass sie einige Fahrer verwarnt hätten.»

Sofuoglu steht nach drei von elf WM-Läufen ohne Punkte da. Australien und Thailand verpasste der Rekordweltmeister verletzungsbedingt, in Aragón stürzte er.

Der 32-Jährige sagt, der Ausgang der diesjährigen WM habe nur bedingte Auswirkungen, ob er seine Karriere über 2017 hinaus fortsetzt: «Als ich mich auf Phillip Island dazu entschied nach Hause zu fliegen, kümmerte mich die WM nicht mehr. Ich habe viele Rennen gewonnen, jetzt geht es für mich nur noch um Genuss auf dem Motorrad. Ich liebe meinen Job, darum fahre ich weiter. Natürlich – wenn ich den Titel gewinnen kann, ist das schön. Aber das wird sehr schwierig. Nach drei Rennen wie meinen, brauche ich nicht mehr vom Titel träumen. Ich träume jetzt davon, dass ich in Assen mit einem sehr starken Rennen zurückschlage und wieder gewinne – das ist, was ich will. Wenn ich nicht mehr gewinnen kann und den Rennsport nicht mehr genieße, dann höre ich auf. Noch ist es aber nicht so weit, ich bin immer noch stark und kann noch viel erreichen.»

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