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Weltmeister Randy Krummenacher: «Es ist unwirklich»

Von Ivo Schützbach
Supersport-Champion Randy Krummenacher ist der erste Schweizer seit Tom Lüthi 2005, der eine Straßen-Weltmeisterschaft gewann. Im Finale in Katar fuhr er bedacht – die letzten Runden übernahm der Kopf das Kommando.

Nach enttäuschenden Jahren im Grand-Prix-Sport, wechselte Randy Krummenacher für die Saison 2016 von der Moto2- in die Supersport-WM. Der Zürcher Oberländer gewann auf Anhieb sein erstes Rennen in Australien und beendete die Weltmeisterschaft auf Kawasaki mit drei Podestplätzen als Gesamtdritter.

Nach einem Abstecher in die Superbike-WM 2017 mit Kawasaki, kehrte Krummi 2018 in die Supersport-Klasse zurück und wechselte zu Yamaha. In seinem ersten Jahr gewann er das Rennen in Thailand, eroberte drei Podestplätze und wurde WM-Vierter.

Dieses Jahr ging der 29-Jährige als Favorit in die Weltmeisterschaft und führte sie vom ersten bis zum letzten Rennen an. Acht Podestplätze in zwölf Rennen, darunter vier Siege, sowie drei Pole-Positions und vier schnellste Rennrunden sind die beeindruckende Bilanz.

In Katar fuhr Krummenacher ein taktisches Rennen, blieb hinter seinem WM-Widersacher und Bardahl Evan Bros Yamaha-Teamkollegen Federico Caricasulo und sicherte mit viel Abgeklärtheit und Platz 5 den ersten Schweizer WM-Titel auf der Straße seit Tom Lüthi 2005 in der 125er-Klasse. In der Supersport-WM ist es eine Premiere für die Eidgenossen.

«Das war ein extrem hartes Rennen», erzählte Krummi schweißüberströmt. «Das Warm-up war super, danach meinte ich, das Rennen gewinnen zu können. Aber schon direkt nach dem Start spürte ich, dass das Motorrad anders ist. Ich puschte ans Limit und versuchte irgendwie an Federico dranzubleiben. Die letzten fünf Runden konnte ich nicht mehr alles geben, da übernahm mein Kopf das Kommando. Ich wusste, wenn es so bleibt, gewinne ich den Titel. Es hat geklappt – endlich habe ich es geschafft! Ich habe es noch gar nicht begriffen. Dass ich dieses sportliche Ziel erreicht habe, erfüllt meinen Traum. 24 Jahre lang habe ich darauf hingearbeitet, seit ich fünf Jahre alt war, wollte ich Weltmeister werden.»

«2019 war ein spezielles Jahr, ich wäre nur gerne in den letzten Rennen etwas stärker gewesen», unterstrich der neue Champion und Nachfolger von Sandro Cortese. «Aber was zählt ist, dass ich den Titel gewonnen habe. Es ist unwirklich. Ich bin sehr stolz und möchte meine Emotionen und Gefühle mit meiner Familie und allen Leuten teilen, die mir die letzten 24 Jahre geholfen haben, das zu schaffen.»

Krummenacher wechselt als Weltmeister zu MV Agusta und wird 2020 im Supersport-Team von Andrea Quadranti die Startnummer 1 auf der F3 675 kleben haben.

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