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Pedercini Kawasaki lag am Boden: Die Idee für Jerez

Von Ivo Schützbach
In der Supersport-WM 2019 hatte Pedercini Kawasaki mit Ayrton Badovini und Kyle Smith zwei starke Fahrer unter Vertrag. Weil kurz vor Weihnachten der Hauptsponsor absprang, musste das Team für 2020 umdisponieren.

Nach mehr als zwei Jahrzehnten in der Superbike-WM lernte Teamchef Lucio Pedercini im Herbst 2018 den Chef der Firma Global Service Solutions kennen, der für den Rennsport eine ebenso große Leidenschaft hat wie der ehemalige Rennfahrer.

Die italienische Firma ist in der Objektbetreuung tätig und beschäftigt zirka 2600 Mitarbeiter. Dank großzügiger Zuwendungen mauserte sich Pedercini in der Superbike-WM 2019 zu einem soliden Top-10-Team, in der Supersport-WM sorgte Ayrton Badovini als Dritter von Magny-Cours sogar für einen Podestplatz.

Doch kurz vor Weihnachten zogen schwarze Wolken auf. Unsere Kollegen von GPone.com berichteten von Ermittlungen der Staatsanwaltschaft in Rom im Zusammenhang eines 2016 in die Insolvenz geschlitterten Telekommunikationsunternehmens, bei dem der Geschäftsführer von Global Service Solutions tätig war.

Die Ehe zwischen GSS und Pedercini ging in die Brüche, das rührige Team aus Norditalien musste sich für 2020 neu aufstellen. Statt wie von GSS gewünscht mit je zwei Fahrern in der SSP300-, Supersport- und Superbike-WM an den Start zu gehen, gibt es vorläufig nur ein Ein-Mann-Team. Für die 1000er-Klasse wurde der zweifache Weltmeister Sandro Cortese verpflichtet, sein Flug zum Saisonauftakt nach Australien geht am Mittwochmorgen ab München.

«Wir wollen 2020 gute Arbeit leisten, um 2021 stärker zu sein», hob Teamchef Lucio Pedercini im Gespräch mit SPEEDWEEK.com hervor. «Es ist nicht so, dass wir bei null beginnen, das würde unserer Arbeit in der Vergangenheit nicht gerecht. Aber wir müssen uns wieder aufrappeln. Wir machen jetzt wieder alles selber und wollen an den Aufgaben wachsen.»

Der 47-Jährige weiter: «Im Moment konzentrieren wir uns auf die Superbike-WM. Ich denke aber darüber nach, die Europarennen der Supersport-WM mit Marc Garcia zu bestreiten. David Salom ist bei mir im Team, er ist mein Sportdirektor und kümmert sich um vieles.»

Garcia wurde 2017 erster Weltmeister in der neugeschaffenen Supersport-300-WM und wechselte für 2018 in die Moto3-Junioren-WM. 2019 kehrte er in die SSP300 zurück und wurde im Team von David Salom Gesamt-Sechster. In 17 Rennen in der kleinsten WM-Klasse gewann der inzwischen 20-jährige Garcia dreimal und stand siebenmal auf dem Podium.

Die Supersport-WM 2020 umfasst 13 Rennen, wovon zehn in Europa stattfinden. Für die Piloten, welche nur diese bestreiten, gibt es eine separate Wertung mit einem Europameister-Titel.

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