MotoGP: Dann bleibt Marco Bezzecchi zuhause

Fehler im System? Geld wichtiger als alles andere

Von Ivo Schützbach
Jeffrey Buis (li.) und Scott Deroue

Jeffrey Buis (li.) und Scott Deroue

«Um Supersport-WM fahren zu können, brauchst du Budget», kritisiert der am 5. März 2021 zurückgetretene Niederländer Scott Deroue. «Es geht nur noch ums Geld, und nicht darum, wie gut du bist.»

Während sich die Moto3-Klasse als die ideale Nachwuchsschule für die Moto2-WM etabliert hat, geht der analoge Weg im SBK-Paddock bislang nicht auf. Die Supersport-300-WM ist zwar jedes Jahr prall gefüllt, doch kaum ein Fahrer schafft den Aufstieg in die Supersport-WM. In den letzten Jahren hat lediglich Manuel Gonzalez Eindruck hinterlassen: Der Madrilene wurde 2019 Weltmeister bei den 300ern und beendete sein erstes Jahr auf der 600er gleich als Gesamt-Siebter! In jedem der 15 Rennen 2020 brauste der 18-Jährige in die Top-10 und hat drei sechste Plätze als beste Resultate vorzuweisen.

Nach Siegen (6) und Podestplätzen (20) ist der Niederländer Scott Deroue der erfolgreichste Fahrer der 2017 gegründeten Supersport-300-Klasse, der 25-Jährige beendete die Weltmeisterschaft seither auf den Rängen 3, 3, 2 und 2. «Ich wollte Supersport fahren, aber das ist zu teuer, es gab keine Möglichkeit», sagt Deroue, der am vergangenen Freitag seinen Rücktritt erklärte.

Deroue ist ein enger Freund von Weltmeister Jeffrey Buis. Der 19-Jährige fuhr 2020 seine erst zweite WM-Saison und wurde mit acht Podestplätzen und vier Siegen Champion. Der Youngster aus Meppel bleibt der 300er-Klasse auch 2021 treu, fährt weiter für das Team MTM Kawasaki und wird nebenbei für die Supersport-WM aufgebaut.

«Jeffrey ist ein guter Fahrer und ein guter Freund», erzählte Deroue SPEEDWEEK.com. «Ich hoffe, dass er eine großartige Zukunft vor sich hat. Im Rennsport sind viele Dinge wichtig: Du brauchst Glück und musst zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein. Er hat als Fahrer das spezielle Etwas und weiß, wie er sich in der letzten Runde zu positionieren hat. Er ist clever und arbeitet hart.»

«Das Team lässt Jeffrey jetzt auf der 600er trainieren, das ist gut», betonte Vizeweltmeister Deroue. «Als Weltmeister muss er dieses Jahr erneut eine herausragende Saison zeigen, sonst wird er keine 600er bekommen. Als Fünfter wird es sehr schwierig. Vielleicht wäre es für Jeffrey auch zu früh, jetzt schon in die Supersport-WM aufzusteigen. Er ist noch recht jung und hat Zeit. Das Level in der Supersport-WM ist hoch, da gibt es einige sehr gute Fahrer. Es hätte mich auch überrascht, wenn er jetzt schon aufgestiegen wäre. Weil du Budget brauchst, um in dieser Klasse fahren zu können. Und das braucht Zeit. Das ist einer der Gründe, weshalb ich zurückgetreten bin. Es geht nur noch ums Geld, und nicht darum, wie gut du bist.»

Die Teams verlangen von den Fahrern für eine Saison in der Supersport-WM für gewöhnlich das doppelte bis dreifache Geld wie für die 300er-Klasse. In kaum einem Supersport-WM-Team ist ein Platz unter 100.000 Euro Mitgift zu bekommen, keine Handvoll Fahrer wird für die Arbeit und das Risiko bezahlt.

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