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Patrick Hobelsberger: Der mühsame Weg aus dem Tief

Von Ivo Schützbach
Pax Hobelsberger in Barcelona

Pax Hobelsberger in Barcelona

Barcelona, eine der Lieblingsstrecken von Patrick Hobelsberger, sollte für den Bayer aus dem Team Kallio Yamaha die Wende in der Supersport-WM 2022 einleiten. Doch auch in Katalonien ging er leer aus.

Dreimal zog sich Patrick Hobelsberger bei Stürzen in diesem Jahr schmerzhafte und langwierige Verletzungen am linken Arm zu: Nach einem Highspeed-Abflug Anfang Mai auf dem Slovakia Ring hatte er Mitte Juli in Donington Park einen weiteren heftigen Crash, außerdem Ende Juli in Most. Der einzige Deutsche in der Supersport-WM war monatelang gehandicapt und musste auf die Rennen in Estoril und England verzichten.

Die sechswöchige Sommerpause nach Most kam genau richtig, so hatte der 26-Jährige aus Landau an der Isar Zeit, um sich zu erholen und wieder fit zu werden.

Doch auch in Magny-Cours Anfang September schaffte er es nicht in die Punkteränge, Yamaha-Teamchef Vesa Kallio analysierte die Situation anschließend wie folgt: «Er kann das besser, hat aber das Vertrauen verloren. Er hat den Speed irgendwo, aber er ist blockiert. Das kann passieren, es ist schwierig, da wieder herauszukommen. Das braucht Zeit – und niemand weiß, wie lange.»

Barcelona sollte die Wende einleiten, Hobelsberger liebt den Circuit de Catalunya. Die freien Trainings schloss er als 14. und 16. ab, im Qualifying zeigte er als 14. ebenfalls eine solide Leistung im 32 Mann starken Feld.

Doch in den Rennen ging es rückwärts statt vorwärts, mit den Plätzen 20 und 17 ging «Pax» erneut leer aus. Nach 16 von 24 Läufen hat der Bayer erst 21 Punkte gesammelt und liegt damit auf Platz 23 der Gesamtwertung. Dass er es besser kann, bewies er zu Saisonbeginn: Mit den Rängen 10 und 13 beim Auftakt in Aragon zeigte er respektable Leistungen, Platz 8 im ersten Lauf in Assen ist Hobelsbergers erste und bis heute einzige einstellige Platzierung.

«Im ersten Rennen hatte ich einen ziemlich guten Start, es ging gleich zwei Plätze nach vorne, dann wurde aber leider abgebrochen», schilderte Hobelsberger SPEEDWEEK.com sein Barcelona-Wochenende. «Beim Neustart habe ich es versemmelt, war 22. und tat mir extrem schwer, an den Ducati vorbeizukommen. Vor allem beim Bremsen, weil ich im sechsten Gang zu viel verlor und in der Bremszone nicht ganz dran war. In der letzten Runde konnte ich Isaac Vinales überholen und wurde 20. Mir war klar, dass der Start sehr wichtig ist, weil die Zeiten brutal eng beisammen lagen.»

Im Warm-up am Sonntagmorgen glänzte Pax als Fünfter, «da habe ich mich richtig gut gefühlt, das war sehr gut», meinte er. «Im zweiten Rennen bin ich dann mit Cluzel, Taccini und Bulega mitgeschwommen, weil ich meinen Hinterreifen schonen wollte. Er ging trotzdem komplett kaputt, vorne wie hinten. Ich konnte kaum noch Schräglage fahren, wäre dreimal fast gestürzt und musste Gas rausnehmen.»

«Wenn alles passt, kann ich zwischen Platz 5 und 10 fahren, wie im Warm-up», sagt der Deutsche Meister von 2021. «Seit meinen Stürzen konnte ich bei der IDM auf dem Red Bull Ring das einzige Mal richtig fahren, bis dahin war ich verletzt. Und da fuhr ich alleine und gewann mit acht Sekunden Vorsprung in einem 13-Runden-Rennen. Da konnte ich das erste Mal gescheit fahren. Das muss man auch sehen. Und um überhaupt in der WM mitfahren zu können, musst du schon gut sein. Dass ich mit meinen Verletzungen einigermaßen mitschwimmen kann, bin ich eh froh. Ich glaube, dass ich mich in Barcelona ganz gut rausgefahren habe, meine Leistung hat eh gepasst. Blöd war, dass ich das im zweiten Rennen mit dem Reifenmanagement nicht so hingekriegt habe, wie es sich gehört. Das hat mich die Punkte gekostet, vielleicht war ich etwas zu aggressiv.»


Ergebnis Supersport-WM: Barcelona, Rennen 1
Pos Fahrer Motorrad Zeit
1. Dominique Aegerter Yamaha
2. Lorenzo Baldassarri Yamaha + 3,472 sec
3. Can Öncü Kawasaki + 3,717
4. Federico Caricasulo Ducati + 3,857
5. Bahattin Sofuoglu MV Agusta + 4,697
6. Niki Tuuli MV Agusta + 5,122
7. Adrian Huertas Kawasaki + 8,388
8. Jules Cluzel Yamaha + 8,536
9. Glenn van Straalen Yamaha + 8,790
10. Simon Jespersen Yamaha + 10,661
11. Leonardo Taccini Yamaha + 11,391
12. Raffaele De Rosa Ducati + 12,346
13. Yari Montella Kawasaki + 12,414
14. Andy Verdoia Yamaha + 12,436
15. Oliver Bayliss Ducati + 12,505
16. Unai Orradre Yamaha + 13,431
17. Marcel Brenner Yamaha + 13,646
18. Hannes Soomer Triumph + 14,805
19. Thomas Booth-Amos Kawasaki + 15,904
20. Patrick Hobelsberger Yamaha + 15,961
21. Isaac Vinales Ducati + 16,218
22. Julian Giral Ducati + 16,327
23. Aleix Viu Yamaha + 16,531
24. Ondrej Vostatek Yamaha + 20,890
25. Federico Fuligni Ducati + 24,558
26. Benjamin Currie Kawasaki + 25,466
27. Jeffrey Buis Kawasaki + 27,274
28. Marc Alcoba Yamaha + 42,348
29. Maximilian Kofler Ducati > 1 min
out Nicolo Bulega Ducati
out Stefano Manzi Triumph
out Peter Sebestyen Yamaha

 

Supersport-WM: Barcelona, Rennen 2
Pos Fahrer Motorrad Zeit
1. Dominique Aegerter Yamaha
2. Can Öncü Kawasaki + 2,014 sec
3. Stefano Manzi Triumph + 2,100
4. Lorenzo Baldassarri Yamaha + 4,218
5. Federico Caricasulo Ducati + 8,792
6. Niki Tuuli MV Agusta + 8,863
7. Bahattin Sofuoglu MV Agusta + 9,848
8. Yari Montella Kawasaki + 9,849
9. Leonardo Taccini Yamaha + 11,544
10. Adrian Huertas Kawasaki + 11,584
11. Marcel Brenner Yamaha + 11,888
12. Simon Jespersen Yamaha + 12,768
13. Hannes Soomer Triumph + 13,618
14. Nicolo Bulega Ducati + 14,734
15. Jules Cluzel Yamaha + 16,608
16. Andy Verdoia Yamaha + 16,658
17. Patrick Hobelsberger Yamaha + 20,242
18. Ondrej Vostatek Yamaha + 20,845
19. Julian Giral Ducati + 21,857
20. Peter Sebestyen Yamaha + 22,212
21. Federico Fuligni Ducati + 27,821
22. Aleix Viu Yamaha + 29,599
23. Isaac Vinales Ducati + 30,179
24. Thomas Booth-Amos Kawasaki + 35,170
25. Maximilian Kofler Ducati + 36,712
26. Jeffrey Buis Kawasaki + 41,107
27. Marc Alcoba Yamaha + 44,966
out Oliver Bayliss Ducati
out Raffaele De Rosa Ducati
out Benjamin Currie Kawasaki
out Unai Orradre Yamaha

 

Stand Supersport-WM 2022 nach 16 von 24 Rennen
Pos Fahrer Motorrad Punkte
1. Dominique Aegerter Yamaha 336
2. Lorenzo Baldassarri Yamaha 300
3. Can Öncü Kawasaki 171
4. Nicolo Bulega Ducati 170
5. Stefano Manzi Triumph 133
6. Yari Montella Kawasaki 103
7. Glenn van Straalen Yamaha 102
8. Federico Caricasulo Ducati 97
9. Adrian Huertas Kawasaki 94
10. Niki Tuuli MV Agusta 92
11. Jules Cluzel Yamaha 74
12. Hannes Soomer Triumph 64
13. Raffaele De Rosa Ducati 57
14. Bahattin Sofuoglu MV Agusta 56
15. Oliver Bayliss Ducati 48
16. Valentin Debise Yamaha 43
17. Andy Verdoia Yamaha 40
18. Kyle Smith Yamaha 35
19. Leonardo Taccini Yamaha 34
20. Marcel Brenner Yamaha 28
21. Simon Jespersen Yamaha 26
22. Mattia Casadei MV Agusta 25
23. Patrick Hobelsberger Yamaha 21
24. Peter Sebestyen Yamaha 21
25. Ondrej Vostatek Yamaha 17
26. Steven Odendaal Yamaha 16
27. Isaac Vinales Ducati 9
28. Unai Orradre Yamaha 9
29. Tom Edwards Yamaha 7
30. Luca Ottaviani Yamaha 5
31. Thomas Booth-Amos Kawasaki 5
32. Nicholas Spinelli Ducati 1
33. Benjamin Currie Kawasaki 1

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