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Zweites Triumph-Team mit deutschem Technik-Know-how

Von Ivo Schützbach
In der Supersport-WM 2024 sehen wir zum ersten Mal zwei Teams des britischen Herstellers Triumph. SPEEDWEEK.com sprach mit Frank Krekeler, dem Technischen Direktor der tschechischen WRP-Truppe.

Seit 2014 ist der tschechische Unternehmer Ludek Weag im Motorrad-Rennsport engagiert. 2020 und 2021 trat er mit Yamaha in der Supersport-WM an, diese Saison zum ersten Mal mit Triumph. Für sein Team WRP - RT Motorsport by SKM hat er den Spanier Jorge Navarro und den Schotten John McPhee als Fahrer verpflichtet.

Technischer Direktor ist Frank Krekeler aus Greven in Nordrhein-Westfalen, mit dem sich SPEEDWEEK.com am Sonntag im Fahrerlager des Phillip Island Grand Prix Circuits zum Interview traf. «Ich bin zwar verantwortlich, an diesem Team sind aber viele gute Leute beteiligt, ich stelle mich nicht in den Vordergrund», begann der Teilhaber der Firma SKM gewohnt zurückhaltend. «WRP baut selbst viele Anbauteile wie Fußrasten, Lenkerstummel oder Gabelbrücken, und das innerhalb eines Tages, wenn es sein muss. Die Firma ist hervorragend ausgerüstet und verfügt über sehr gute Maschinen und Mitarbeiter. Jegliche Dreh- und Frästeile stellen sie selbst her.»

Wepol-Chef Ludek Weag hat Voraussetzungen geschaffen, wie sie sich ein Rennteam nicht besser wünschen kann – bis hin zur Finanzierung. Dass die Triumph Street Triple RS 765 konkurrenzfähig sind, dafür soll Krekeler sorgen, der wochenlang am Aufbau der Bikes in der Werkstatt in Chlumetz an der Cidlina (Chlumec nad Cidlinou) beteiligt war. «Die vergangenen acht Wochen war ich fast wöchentlich in Tschechien, immer drei oder vier Tage», erzählte der Technikchef. «Als wir beim Testen waren, war ich zwei Wochen am Stück im Einsatz. Wenn die Saison läuft, werde ich nicht ganz so häufig dort sein, aber natürlich werden wir uns immer wieder treffen, um gemeinsam Entwicklungsarbeit zu machen. Viele Mechaniker und Techniker des Teams kommen von überall her, wir sind sehr international aufgestellt.»

WRP, die Buchstaben stehen für Wepol Racing Parts, begann den Aufbau der Rennmaschinen mit Serienmotorrädern, Triumph steuerte die Kit-Parts bei. «Das Bike hat eine gute Basis und Potenzial», attestiert Krekeler. «Ich war überrascht, wie gut das Motorrad ist. Mit der Firma SKM machen wir Motoren für Track-Day-Fahrer, genauso wie es WRP macht, das ist ein Joint-Venture. Meine Kundschaft kommt traditionell aus dem 600er-Segment. Ich habe auch ein paar Kunden mit einer Triumph 675 oder 765, das Bike war mir also nicht völlig fremd. Ich muss mich in das Thema Next Generation aber noch intensiver einarbeiten. Es ist spannend, aber Neuland – und technisch herausfordernd.»

Mit seinem Fahrerduo Navarro/McPhee muss sich WRP vor dem nominellen Nummer-1-Team von Triumph mit Ondrej Vostatek und Tom Booth-Amos nicht verstecken. «Man muss aber festhalten, dass sie direkte Werksunterstützung haben, die genießen wir so nicht», bemerkte Frank. «Wir arbeiten mit Triumph zusammen, WRP hat seine Ansprechpartner, das können wir gemeinsam nutzen. In vielen Bereichen sind wir aber auf uns selbst gestellt. Trotzdem denke ich, dass wir in der Lage sind, mithalten zu können. Wir sind vorsichtig optimistisch, müssen uns aber erst mal etablieren. Unsere Vorbereitungszeit war kurz: Wir nahmen Ende letzter Saison in weiser Voraussicht an einem Lauf zur Spanischen Meisterschaft in Barcelona teil, wo es beide Fahrer je einmal aufs Podium schafften. Dann testeten wir einen Tag in Valencia und drei in Jerez. In Australien wollen wir uns bestmöglich vorbereiten, wenige Fehler machen und gut bestehen. Für uns beginnt die Saison aber eigentlich erst in Europa – für einen Projektstart ist Phillip Island eine riesige Herausforderung.»


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