Hockenheim: SBK-WM ein Hoch-Risiko-Spiel

Trotz Podium in Donington: Yamaha ohne Sieg-Chance

Von Kay Hettich
Stefani Manzi: Jubel über einen unerwarteten zweiten Platz

Stefani Manzi: Jubel über einen unerwarteten zweiten Platz

Obwohl Yamaha-Piloten regelmäßig in den Top-5 mitfahren, werden Podestplätze immer seltener und Siege unwahrscheinlicher. Am Einsatz von Ten Kate-Pilot Stefano Manzi liegt es nicht.

Ganz klar ist Ducati der dominierende Hersteller in der mittleren Kategorie der seriennahen Weltmeisterschaft. Acht von zehn möglichen Siege wurden mit der Panigale V2 955 eingefahren und mit Adrian Huertas und Yari Montella führen zwei Ducati-Piloten die Gesamtwertung an. Die Erfolge der traditionellen 600er-Motorräder nehmen dagegen kontinuierlich ab.

2022, im ersten Jahr der Supersport-Next-Generation, gewann Dominique Aegerter mit 17 Siegen und 19 Podestplätzen noch überlegen den Titel. Ein Jahr später gewann Ten Kate Yamaha-Aushängeschild Stefano Manzi als Vizeweltmeister noch vier Rennen und erreichte 17 Podestplätze. In der laufenden Saison steht der Italiener nach fünf von zwölf Meetings nur noch bei einem Sieg und sechs Podestplätzen.

Der Niedergang der Reihenvierzylinder-Supersportler wird auch an Kawasaki deutlich. Selbst Can Öncü gelang in diesem Jahr kein Top-5-Finish. In der Gesamtwertung belegt der draufgängerische Türke abgeschlagen nur Rang 15.

Naturgemäß wird der Frust der 600er-Piloten größer, selbst wenn sie wie Manzi konstant in den Top-5 mitfahren können. «Es ist kein Sieg, aber es war ein schönes Rennen und diese Punkte sind wichtig für die Meisterschaft», sagte der VR46-Pilot nach einem überraschenden zweiten Platz im ersten Lauf in Donington Park. «Am Freitag hatte ich noch geglaubt, dass ich vielleicht Dritter werden könnte. Aber ich habe es geschafft, um den zweiten Platz zu kämpfen, also war es etwas besser als erwartet. Während des gesamten Rennens war ich dicht an Montella dran, aber er war nur ein paar Zehntel vor mir. Am Ende sah ich, dass er sein Tempo ein wenig drosselte und ich konnte ihn überholen.»

Später stellte sich jedoch heraus, dass der Ducati-Pilot ein technisches Problem hatte. Im zweiten Rennen am Sonntag war Manzi chancenlos und wurde hinter drei der V2-Raketen Vierter. «Das war nicht das Rennen, das ich mir erhofft hatte», grummelte Manzi. «Ich hatte im ersten Rennen einen guten Start, aber dann gab es eine rote Flagge. Wir wechselten für den Restart auf den SCX-Hinterreifen, was die richtige Entscheidung war, aber leider konnten wir nicht um das Podium kämpfen. Ich bin mit diesem vierten Platz nicht zufrieden, aber ich denke, es war das Beste, was wir heute erreichen konnten.»

Zur Erinnerung: Der zweite Lauf wurde nach einem Sturz abgebrochen und über nur noch zwölf Runden neu gestartet. «Mit der verkürzten Renndistanz wussten wir bereits, dass es eine schwierige Geschichte für uns werden würde, denn wir haben einfach nicht so viel Drehmoment wie die Bikes der Next Generation», erklärte Ten Kate Teammanager Kervin Bos. «Trotzdem hat Stefano alles gegeben und wurde Vierter. Das ist natürlich nicht das Ergebnis, das wir uns von ihm erhofft hatten, aber es war auf jeden Fall das maximal Mögliche.»

In der Gesamtwertung belegt Manzi mit 39 Punkten Rückstand auf WM-Leader Huertas den dritten Rang. Es wird erwartet, dass Yamaha die R6 bald ausmustern und in der Weltmeisterschaft die in der Entwicklung befindlichen R9 einsetzen wird.


Ergebnis Supersport- WM Donington Park, Rennen 2:
Pos Fahrer Motorrad Diff
1. Adrian Huertas (E) Ducati
2. Yari Montella (I) Ducati + 0,461 sec
3. Jorge Navarro (E) Ducati + 3,316
4. Stefano Manzi (I) Yamaha + 6,392
5. Thomas Booth-Amos (GB) Triumph + 10,086
6. Niki Tuuli (FIN) Ducati + 10,723
7. Glenn van Straalen (NL) Yamaha + 13,141
8. Valentin Debise (F) Yamaha + 13,462
9. Oliver Bayliss (AUS) Ducati + 13,518
10. Lucas Mahias (F) Yamaha + 13,983
11. Marcel Schrötter (D) MV Agusta + 17,099
12. Can Öncü (TR) Kawasaki + 23,069
13. Simone Corsi (I) Ducati + 23,496
14. Lorenzo Baldassarri (I) Triumph + 23,811
15. Federico Caricasulo (I) MV Agusta + 24,531
16. Niccolo Antonelli (I) Ducati + 24,649
17. Piotr Biesiekirski (PL) Ducati + 24,936
18. Luke Power (AUS) MV Agusta + 28,592
19. Eugene McManus (GB) Ducati + 29,665
20. Ondrej Vostatek (CZ) Triumph + 31,102
21. Marcel Brenner (CH) Kawasaki + 39,101
22. Raffaele De Rosa (I) QJ + 48,181
23. Khairul Idham Bin Pawi (MAL) Honda + > 1 min
24. Tom Edwards (AUS) Ducati + > 1 min
- Kaito Toba (J) Honda
- Gabriele Giannini (I) Kawasaki
- Bahattin Sofuoglu (TR) MV Agusta
- Anupab Sarmoon (T) Yamaha
- TJ Toms (GB) Yamaha
- Federico Fuligni (I) Ducati
- John McPhee (GB) Triumph
- Krittapat Keankum (T) Yamaha
Ergebnis Supersport- WM Donington Park, Rennen 1:
Pos Fahrer Motorrad Diff
1. Adrian Huertas (E) Ducati
2. Stefano Manzi (I) Yamaha + 4,679 sec
3. Yari Montella (I) Ducati + 4,867
4. Jorge Navarro (E) Ducati + 6,392
5. Valentin Debise (F) Yamaha + 6,630
6. Bahattin Sofuoglu (TR) MV Agusta + 12,120
7. Thomas Booth-Amos (GB) Triumph + 12,238
8. Oliver Bayliss (AUS) Ducati + 16,538
9. Niki Tuuli (FIN) Ducati + 17,000
10. Lucas Mahias (F) Yamaha + 17,371
11. Tom Edwards (AUS) Ducati + 23,291
12. Glenn van Straalen (NL) Yamaha + 29,319
13. Simone Corsi (I) Ducati + 31,316
14. Lorenzo Baldassarri (I) Triumph + 31,750
15. Can Öncü (TR) Kawasaki + 32,370
16. Federico Caricasulo (I) MV Agusta + 32,500
17. Ondrej Vostatek (CZ) Triumph + 32,614
18. Piotr Biesiekirski (PL) Ducati + 36,867
19. Niccolo Antonelli (I) Ducati + 38,816
20. Kaito Toba (J) Honda + 40,414
21. John McPhee (GB) Triumph + 41,494
22. Anupab Sarmoon (T) Yamaha + 42,453
23. Eugene McManus (GB) Ducati + 47,059
24. Federico Fuligni (I) Ducati + 52,392
25. Khairul Idham Bin Pawi (MAL) Honda + 54,248
26. Krittapat Keankum (T) Yamaha + 54,947
27. Raffaele De Rosa (I) QJ + > 1 min
- Marcel Schrötter (D) MV Agusta
- Gabriele Giannini (I) Kawasaki
- Marcel Brenner (CH) Kawasaki
- Luke Power (AUS) MV Agusta
- TJ Toms (GB) Yamaha
Supersport-WM 2024: Stand nach 9 von 24 Rennen
Pos Fahrer Motorrad Punkte
1. Adrian Huertas (E) Ducati 186
2. Yari Montella (I) Ducati 161
3. Stefano Manzi (I) Yamaha 147
4. Marcel Schrötter (D) MV Agusta 109
5. Valentin Debise (F) Yamaha 97
6. Jorge Navarro (E) Triumph 96
7. Federico Caricasulo (I) MV Agusta 73
8. Glenn van Straalen (NL) Yamaha 67
9. Bahattin Sofuoglu (TR) MV Agusta 65
10. Lucas Mahias (F) Yamaha 52
11. Niki Tuuli (FIN) Ducati 50
12. Oliver Bayliss (AUS) Ducati 48
13. Thomas Booth-Amos (GB) Triumph 33
14. Niccolo Antonelli (I) Ducati 28
15. Can Öncü (TR) Kawasaki 27
16. John McPhee (GB) Triumph 25
17. Tom Edwards (AUS) Ducati 24
18. Yeray Ruiz (E) Yamaha 18
19. Simone Corsi (I) Ducati 16
20. Lorenzo Baldassarri (I) Ducati 13
21. Kaito Toba (J) Honda 10
22. Anupab Sarmoon (T) Yamaha 10
23. Luca Ottaviani (I) MV Agusta 9
24. Tom Toparis (AUS) Yamaha 6
25. Luke Power (AUS) MV Agusta 6
26. Twan Smits (NL) Yamaha 6
27. Piotr Biesiekirski (PL) Ducati 5
28. Federico Fuligni (I) Ducati 3
29. Marcel Brenner (CH) Kawasaki 3
30. Lorenzo Dalla Porta (I) Yamaha 3
31. Ondrej Vostatek (CZ) Triumph 2
32. Khairul Idham Bin Pawi (MAL) Honda 1

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