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Kenan Sofuoglu: «So hart gearbeitet wie noch nie»

Von Ivo Schützbach
Schwerarbeiter Kenan Sofuoglu (Kawasaki)

Schwerarbeiter Kenan Sofuoglu (Kawasaki)

Während der Trainings war Sam Lowes bis zu 1,1 sec schneller als der Zweitbeste. Doch Phillip-Island-Sieger Kenan Sofuoglu betonte immer, dass es im Rennen anders aussehen wird.

Über weite Strecken des Rennens konnte Sam Lowes mit dem späteren Sieger Kenan Sofuoglu (MAHI Kawasaki) mithalten. Erst in den letzten Rennrunden setzte sich der Weltmeister ab, fuhr 1,899 Sekunden Vorsprung heraus.

«So hart musste ich noch nie in meinem Leben arbeiten», erzählte Sieger Sofuoglu SPEEDWEEK.de. «Während aller Trainings habe ich mich darauf konzentriert, meine Kawasaki so abzustimmen, dass ich es mit den Reifen über die Renndistanz schaffe. Erst am Sonntagmorgen fanden wir ein Set-up, mit dem das gelang. Die letzten zwei Runden waren aber wirklich schwierig.»

Sam Lowes (Yakhnich Yamaha) weinte dem Sieg nicht nach, bei ihm überwog die Freude über Rang 2: «Ich bin nur ein wenig enttäuscht – und das auch nur, weil ich immer gewinnen will. Wir hatten die Pace dazu. Aber Kenan ist ein wirklich harter Rivale, ich wusste, dass er schwer zu schlagen ist. Rang 2 ist ein solider Start in die WM. Ich bin gut gefahren, habe keine Fehler gemacht, blieb immer auf meiner Linie.»

Es ist offensichtlich, dass sich der WM-Dritte 2012 auf der Yamaha wesentlich wohler fühlt, als letztes Jahr auf der Honda. «Ganz klar», unterstreicht er. «Das Team arbeitet megafokussiert. Sie hängen sich unglaublich rein – genau so, wie ich auch. Ich kann noch gar nicht sagen, wie gut das Team wirklich ist, sie tun alles für mich.»

Niederländer van der Mark auf Rang 3!

Superstock-600-Champion Michael van der Mark zeigte über das ganze Wochenende tadellose Leistungen und wurde mit Rang 3 belohnt. «Ich konnte schon im Qualifying zeigen, dass ich schnell bin», bemerkte der Niederländer. «Am Sonntagmorgen wusste ich noch nicht, ob wir die Renndistanz schaffen. Aber meine Rundenzeiten waren auch gegen Ende hin noch stark. Ich pushte nicht zu arg weil ich wusste, dass mich der Viertplatzierte nicht mehr kriegen kann. Ich konnte Sam und Kenan folgen, wollte die Reifen aber nicht zerstören. Stattdessen zog ich es vor, sicherer Dritter zu werden.»

Van der Mark ist mit 20 Jahren einer der besten Superstock-Aufsteiger der letzten Jahre. Er war von seinem Erfolg selbst überrascht: «Über eine Runde schnell zu sein ist eine Sache. Aber die ganze Renndistanz schnell zu sein, ist wirklich schwer. Die Rennen sind länger als in der Superstock-Klasse. Rang 3 im ersten Rennen ist wie ein Traum für mich.»

MV Agusta spielte vom ersten Training an im Konzert der Großen mit, wurde beim WM-Comeback aber zum Reifenopfer. Und das, obwohl die Renndistanz bereits von 21 auf 15 Runden verkürzt worden war. «Während der Tests sind wir mit den gleichen Reifen 30 Runden gefahren», ärgerte sich Teamchef Giuliano Rovelli. «Die Reifen haben brutale Blasen geworfen. Roby Rolfos Reifen war fast platt – er hatte um Rang 5 gekämpft. Wie es Christian Iddon mit seinen Reifen ins Ziel geschafft hat, ist mir ein Rätsel. Das liegt wohl daran, dass er aus dem Supermoto-Sport kommt und mit rutschenden Reifen umgehen kann.» Der Brite wurde 21.

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