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Nach 5 Monaten Pause: Starkes Roll-out von Kevin Wahr

Von Ivo Schützbach
Rang 13 nach dem ersten Testtag der Supersport-WM auf Phillip Island: Kevin Wahr ist mit der Arbeit seines neuen Teams SMS Honda und mit sich selbst zufrieden.

Am 5. Oktober 2014 saß Kevin Wahr in Magny-Cours letztmals auf einem Rennmotorrad, auf die Saison 2015 bereitete sich der Schwabe ausschließlich im Fitnessstudio vor.

Montagmittag fand sich Wahr auf Rang 13 der Zeitenliste, 2,6 sec hinter Überflieger Kenan Sofuoglu (Kawasaki Puccetti).

«Ich sehe das Ganze jetzt etwas relaxter als letztes Jahr», erzählte der Deutsche Meister von 2013 SPEEDWEEK.com bei einem leckeren Cookie. «Letztes Jahr habe ich von Rennen zu Rennen gedacht und ich meinte immer, dass ich gleich im ersten Rennen aufs Podium fahren muss oder sonst was. Jetzt habe ich zwölf Rennen und ich weiß, dass ich nicht gleich am ersten Tag alles zerreißen muss. Von dem her habe ich mich darauf konzentriert einen Rhythmus zu finden, der mich nicht so viel Kraft kostet und den ich sicher fahren kann. Den habe ich jetzt, am Dienstag werde ich versuchen auf Zeitenjagd zu gehen.»

«Früher bin ich oft im ersten Turn raus, hab’ alles verkrampft und gedrückt, das hängt dir das ganze Wochenende nach», weiß der Honda-Pilot. «Jetzt haben wir eine gute Basis. Das Motorrad läuft gut, ich fühle mich wohl und Spaß macht es auch. Bis auf Nackenschmerzen habe ich alles im Griff.»

Mit der Honda CBR600RR kommt Wahr gut zurecht, seiner Yamaha R6 trauert er nicht nach: «Ein Vorteil der Yamaha ist das Ride-by-wire. Damit kannst du zum Beispiel ohne zu kuppeln runterschalten oder die Motorbremse ein bisschen besser steuern. Dafür hat die Honda eine bessere Anti-Hopping-Kupplung, das Motorrad ist ein bisschen handlicher und nicht so aggressiv. Im Prinzip ist es egal, welches japanische Bike du nimmst. Es kommt darauf an, dass man gut vorbereitet ist. Dass das Fahrwerk und die Reifen passen und die Elektronik sauber läuft.»

Wie weit lassen sich deine 2,6 sec Rückstand verringern? «Das werden wir am Dienstag sehen», weiß Wahr. «Im ersten Training werden wir noch mal ein paar Sachen probieren, im letzten wird dann jeder ziehen und einen neuen Reifen draufmachen. Dann sehen wir, wo wir stehen. Vorher mache ich mir keinen großen Kopf. Ich wäre gerne näher dran, aber das lief heute alles ohne Druck. Einer wie Sofuoglu war im Winter testen und hat verschiedene Motoren probiert, ich saß heute zum ersten Mal seit Oktober auf dem Motorrad. Ich komme mit dem neuen Team klar, muss mich nur erst dran gewöhnen, dass ich nicht mehr deutsch reden kann, sondern nur noch englisch, aber das passt. Ich fühle mich wohler und es läuft besser, als ich erwartet habe.»

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