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Markus Reiterberger: BMW abgewürgt, dann Attacke

Von Ivo Schützbach
Dritte Pole in Folge für Markus Reiterberger

Dritte Pole in Folge für Markus Reiterberger

BMW-Pilot Markus Reiterberger dominierte sämtliche Trainings der Superstock-1000-EM in Assen nach Belieben. Dass sein Riesenvorsprung im Qualifying schrumpfte, geht auf ein Missgeschick zurück.

«Jeder fragt mich, weshalb ich nur noch eine halbe Sekunde Vorsprung habe», grinste Markus Reiterberger, als SPEEDWEEK.com nach seiner dritten Pole-Position in Folge in der Box des Teams alpha Racing Van Zon BMW vorbeischaute.

Was Reiti in Assen aufführt, sucht seinesgleichen.

1. freies Training: 1,321 sec Vorsprung
2. freies Training: 0,728 sec Vorsprung
3. freies Training: 1,682 sec Vorsprung
Qualifying: 0,540 sec Vorsprung

Beim Blick auf diese Vorsprünge drängt sich tatsächlich die Frage auf, weshalb der Bayer im Quali «nur» eine halbe Sekunde vor dem Rest der Superstock-Elite liegt.

«Ich habe im Quali beim Rausfahren einen Fehler gemacht», erklärte Reiterberger seine Misere. «Ich wollte zwei Runden lang vorausfahren und die Zeit setzen. Mein Ziel war 1:35 min, dann habe ich aber beim Rausfahren das Moped abgewürgt. Vielleicht war ich zu nervös. Ich stand als Einziger an der roten Ampel, dann kamen auf einmal fünf dazu, alle neben mir. Dann habe ich etwas die Ampel aus dem Blick verloren, den ersten Gang eingelegt, dann die Kupplung – auf alle Fälle war das Moped dann aus. Ich war dann an sechster Stelle voll im Pulk drin, kam nur als Dritter über Start/Ziel und zwei waren mir dann im Weg. Deshalb konnte ich den Reifen nicht voll ausnützen, es wurde aber trotzdem 1:36,5 min. Die dritte Runde war frei, ich habe richtig gezogen und war auf Bestzeitkurs – ich war 6/10 sec schneller in der Runde. In Kurve 9 habe ich aber einen Tick zu spät gebremst und bin etwas weit gegangen. Somit ist die 1:36er-Zeit leider nicht gefallen.»

Reiti sparte sich für das Qualiende einen zweiten neuen Reifen auf, «zu dem Zeitpunkt lag ich aber so weit vorne, dass wir dachten, dass es das nicht braucht», meinte der 24-Jährige. «Ich habe es dann trotzdem probiert, weil ich wissen wollte, ob 1:35 min geht. Die ersten zwei Kurven war ich richtig schnell, in der dritten Kurve ist mir dann das Vorderrad eingeklappt, das hat der Reifen nicht mehr mitgemacht. Der neue Hinterreifen hat den vorderen so angeschoben.»

Zum Vergleich: Loris Baz fuhr in Superpole 1 der Superbike-WM auf der BMW S1000RR auf Rennreifen 1:35,653 min.

2015 bist du in der IDM in Assen bereits 1:36,0 min gefahren. Mit einem Motorrad, das technisch deiner heutigen Superstock-Maschine überlegen war. Du meintest, diese Zeit sei nicht zu knacken – heute hättest du dich beinahe widerlegt. «Wir haben uns die letzten Jahre wohl enorm verbessert», meinte der BMW-Pilot. Wir haben jetzt eine Superstock-Maschine, die dem damaligen Superbike in nichts nachsteht. Wenn ich Idealzeit fahre, dann wären wir sogar bei den Superbikes gut dabei. 1:35 Mitte bis hoch hätte ich fahren können. Ich als Fahrer habe sicher auch was dazugelernt. Das Jahr in der Superbike-WM hat mich erst weit zurück und dann nach vorne geworfen. Ich habe Pole-Position, das ist okay. Nur eine halbe Sekunde Vorsprung ist egal, die Rennpace stimmt. Wir haben noch einige Ideen für Sonntag, um schneller zu werden. Aber so oder so, wir können um den Sieg kämpfen.»

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