Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Markus Reiterberger (1.): Der dominante Tiefstapler

Von Ivo Schützbach
Markus Reiterberger setzt in der Superstock-1000-Klasse mit seiner BMW S1000RR Maßstäbe: In Assen eroberte er den Pole-Rekord, die schnellste Rennrunde und den Sieg. In der Meisterschaft ist er ungeschlagen.

Wie schon in Aragón, durften die deutschen Fans auch in Assen zweimal jubeln. Waren es vor einer Woche Markus Reiterberger und Sandro Cortese (Supersport-WM), wurde dieses Mal die Hymne für Reiti und Luca Grünwald gespielt, der sich in der 300er-Klasse hauchdünn durchsetzte.

«Für Deutschland ist das ganz gut, in Assen waren auch brutal viele Zuschauer», freute sich Reiti, der die Europameisterschaft mit 50-Punkte-Maximum anführt. «Auch im Stockrennen waren die Tribünen noch ganz schön gefüllt, ich war begeistert. Es wurde zwar wieder nur einmal die Deutschland-Hymne gespielt, für Fahrer und Hersteller zusammen, aber dafür bekam ich von einem Fan auf der Auslaufrunde die Bayern-Fahne. Für die Bayerischen Motorenwerke ist das schön, wenn man mal so rumfahren kann.»

BMW zeigte in der Superstock-Klasse eine weitere Galavorstellung, Roberto Tamburini wurde hinter Reiti erneut Zweiter. Der Bayer aus dem Team alpha Racing Van Zon ist seit drei Rennen ungeschlagen und holte jeweils die Pole und den Rennsieg.

Markus, war es entspannt und kontrolliert oder musstest du dich abrackern?

Entspannt war es nicht, ich habe versucht, 100 Prozent zu geben. Richtig einen Haxen musste ich mir aber nicht ausreißen.

Die ersten drei Runden habe ich mein Bestes gegeben, 1:36,5 min haben gepasst. Dann hatte ich einen kleinen Abstand und habe etwas Tempo rausgenommen. Trotzdem konnte ich den Abstand vergrößern und war schnell. Am Ende waren es über fünf Sekunden.

Wie machst du das mental, dass du es im Rennen nicht zu lax angehst?

Deswegen staple ich immer tief. Ich wusste zwar, dass ich relativ überlegen bin, aber man weiß es nie. In Aragón waren im Rennen doch wieder alle da. Damit habe ich in Assen gerechnet, ich gehe immer vom Schlimmsten aus. Wenn ich das ganze Rennen gejagt werde, dann muss ich Kräfte sparen.

Deswegen versuchte ich am Anfang wegzufahren, mir das Rennen einzuteilen, und es bis zum Ende durchzuziehen. So war der Plan, der ging auf.

Die schnellste Rennrunde von Michael Rinaldi (Ducati) aus dem letzten Jahr hast du um fast eine Sekunde verbessert.

So viel? Man hat in den Trainings gesehen, dass wir große Abstände zum zweiten hatten. Wir kennen Assen in- und auswendig und haben einen gewissen Vorteil gegenüber den anderen. Trotzdem haben wir das Motorrad am Wochenende wieder enorm verbessert. Wir haben mit dem Fahrwerk vorne und hinten eine andere Richtung eingeschlagen und es war besser. Obwohl wir schon auf so einem hohen Level sind, arbeitet meine Crew immer weiter, dafür will ich ihnen danken. Obwohl es das eigentlich nicht gebraucht hätte. Aber sie wollten mir Extraspeed verschaffen. Es sind keine Fehler passiert, wir waren das ganze Wochenende dominant. Nur im Warm-up handelten wir uns einen Plattfuß ein, aber dann kann keiner was dafür.

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