St.Wendel: Erster Sieg für Jan Deitenbach (Husqvarna)
Jan Deitenbach führt nun die Supermoto-DM an
Im saarländischen St.Wendel gewann Husqvarna-Pilot Jan Deitenbach vor 10.000 Zuschauern den ersten Lauf und kletterte mit dem dritten Platz im zweiten Rennen wieder auf das Treppchen. Damit holte er sich nicht nur den Gesamtsieg, sondern auch die Führung in der Meisterschaft.
Ob in Malaysia, Singapur, Bulgarien oder Belgien - Jan Deitenbach durfte schon in einigen Ländern ganz oben stehen. Doch in der Heimat klappte es zumindest in der Inter-DM all die Jahre nicht. Ausgerechnet beim größten Event der Serie ging ein lang gehegter Traum in Erfüllung. In der Qualifikation am Samstag schaffte es der Iserlohner vom Team Bergos-Racing erstmals mit Platz vier in die erste Startreihe.
Damit setzte er seinen Aufwärtstrend seit dem Saisonstart weiter fort und schaffte sich eine gute Ausgangsbedingung für die Rennen am Sonntag. «Wir lernen das neue Motorrad und die neuen Metzeler-Reifen Woche um Woche besser kennen. So weit vorne habe ich hier auf dem Stadtkurs noch nie gestanden», bilanzierte Jan nach dem ersten Tag.
Bei sommerlichen Temperaturen und einer eindrucksvollen Zuschauer-Kulisse gewann Jan Deitenbach gleich im Auftaktrennen erstmals den Start. Als Führender bog er in den Geländepart ein, mußte dort aber erst einmal den Österreicher Bernhard Hitzenberger vorbei lassen. Kurz darauf ging auch der Polesetter und amtierende Deutsche Meister Marc-Reiner Schmidt vorbei. Doch dieses Trio legte ein gewaltiges Tempo vor und setzte sich sofort deutlich von den Verfolgern ab.
In der fünften Runde kollidierten dann Schmidt und Hitzenberger, Beide gingen zu Boden. Damit übernahm Deitenbach die Führung. Routiniert und fehlerfrei spulte er seine Runden ab, baute seine Führung vor Peter Banholzer aus und sicherte sich am Ende seinen ersten Sieg! Jetzt kannte der Jubel keine Grenzen – Pilot, Familie, Team, viele Wegbegleiter aus dem Fahrerlager und Fans feierten emotional. «Unglaublich, der erste IDM-Sieg, ich kann es noch gar nicht glauben», so Deitenbach. «Die letzte Runde war schon krass, die Leute haben gejubelt und gewunken, Wahnsinn!»
Im zweiten Rennen gelang der Start nicht ganz so perfekt, Deitenbach mußte sich auf Platz vier einordnen. Schmidt, der Österreicher Andreas Buschberger, Hitzenberger und Deitenbach schafften es aber erneut, sich schnell etwas von den Verfolgern abzusetzen. Bei Halbzeit rutschte dann Hitzenberger aus und Jan übernahm Platz drei, den er sicher ins Ziel brachte – erneut Podium!
«Es gibt so Tage, da läuft es. Ich war auf einer Runde nicht der Allerschnellste, aber von den Topp-Piloten war ich der Einzige, der in beiden Rennen fehlerfrei gefahren ist. Und das zählt am Ende», analysierte Jan Deitenbach am Abend. Und das wurde auch noch mit der Tabellenführung belohnt, denn Deitenbach machte einen 17 Punkte Rückstand auf den Dänen Vilhelmsen wett und übernahm mit 2 Zählern Vorsprung erstmals Platz eins.
«Das ist die allergrößte Überraschung, dass ich beim nächsten Rennen mit dem roten Startnummernschild starten darf», freute sich Deitenbach. «Danke an mein Team, meine Familie und meinen kleinen Kreis treuer Sponsoren. Ohne die alle wäre ich heute nicht hier oben auf dem Podium gestanden.»