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Ken Roczen (Suzuki): «Einer meiner besten Siege»

Von Thoralf Abgarjan
Der Triumph von Ken Roczen (HEP Progressive Suzuki) in Daytona war ein absoluter Höhepunkt in der Karriere des deutschen Ausnahmetalents. Der Deutsche hat intakte Meisterschaftschancen und konnte Selbstvertrauen tanken.

Daytona ist nicht irgendein Rennen: Die Veranstaltung im Infield des legendären Daytona International Speedways ist der absolute Höhepunkt der Saison. Es gibt im Kalender nichts Vergleichbares: Die Strecke ist viel weitläufiger und die Rundenzeiten erheblich länger. Das Freiluftgelände ist gespickt mit Highspeed-Rhythmuspassagen, Whoops und einer ausgedehnten Sandsektion. Aber das Wichtigste ist die gewaltige Zuschauerkulisse auf der Haupttribüne. Ken Roczen, der in den USA ohnehin schon ein Star ist, wird nach diesem Sieg noch bekannter werden.

Für Ken selbst war dieser Triumph ein emotionaler Moment: «Das ist definitiv einer der besten Siege meiner Karriere», erklärte er. «Es ist noch ziemlich surreal, weil ich in eine Situation geriet, die ich schon mehrfach erlebt habe.» Gemeint ist Tabellenführer Cooper Webb (Yamaha), der sich am Ende wieder einmal anschickte, die Lücke zum Thüringer zu schließen und ihn abzufangen. Eine Situation, wie sie es in ähnlicher Form schon so oft gegeben hat. Aber hier in Daytona konnte er den Deutschen nicht abfangen!

Webb selbst erklärte, er habe zu viele Fehler gemacht. «Er ging an mir vorbei und ich überholte danach Aaron. Anschließend wollte ich die Lücke schließen, aber Ken fuhr zu gut und ich fing an, härter zu fahren. Das resultierte dann in Fehler. Heute Abend hat Ken mich geschlagen.»

Dieser Sieg war für Kenny in mehrfacher Hinsicht wichtig, denn nach dem Desaster von Tampa, als er mit Überrundeten kollidierte und ausfiel, war er nach Punkten weit zurückgefallen. 19 Punkte betrug sein Rückstand vor Daytona. Diesen Rückstand konnte er zwar nur um 3 Punkte auf 16 reduzieren, doch der wichtigste Aspekt ist, dass er nun mit gestärktem Selbstvertrauen in die zweite Saisonhälfte starten kann. Roczen hat Webb auf der Strecke überholt und konnte seine Attacken bis zum Schluss erfolgreich abwehren.

«Ich bin konzentriert geblieben und nahm es Abschnitt für Abschnitt», erinnert sich Roczen. «Am Anfang waren alle gut unterwegs und es gab eine Art Jo-Jo-Effekt. Ich wusste, dass ich schnell überholen musste, sonst würden mir diese Jungs davonfahren. Ich begriff, dass ich es schaffen konnte und blieb konzentriert. Auf dieser Strecke hätte man es auch ganz leicht vermasseln können.»

Wie anspruchsvoll der Kurs in Daytona war, zeigten die heftigen Abflüge von Chase Sexton (KTM) im Vorlauf und Levi Kitchen (Kawasaki) im 250er Finale. Kitchen wurde sogar ins Krankenhaus transportiert. Sexton musste sich über das LCQ qualifizieren und sich im Finale durchs halbe Feld bis auf Rang 5 vorkämpfen. Der Triumph von Roczen hält die Spannung weiterhin auf Maximal-Level. In der kommenden Woche geht es in Indianapolis weiter, der Ort wo Ken Roczen 2023 seinen ersten Sieg für das HEP-Suzuki-Team feiern konnte und er sich selbst den Spitznamen 'Kickstart-Kenny' verpasste.

Ergebnis SX Daytona, 450:

1. Ken Roczen (D), Suzuki
2. Cooper Webb (USA), Yamaha
3. Aaron Plessinger (USA), KTM
4. Justin Cooper (USA), Yamaha
5. Chase Sexton (USA), KTM
6. Malcolm Stewart (USA), Husqvarna
7. Justin Hill (USA), KTM
8. Jason Anderson (USA), Kawasaki
9. Joey Savatgy (USA), Honda
10. Justin Barcia (USA), GASGAS

Meisterschaftsstand 450 nach Event 8 von 17:

1. Cooper Webb (USA), Yamaha, 168 Punkte
2. Chase Sexton (USA), KTM,158, (-10)
3. Ken Roczen (D), Suzuki, 152, (-16)
4. Jason Anderson (USA), Kawasaki, 125, (-43)
5. Malcolm Stewart (USA), Husqvarna, 124, (-44)
6. Justin Cooper (USA), Yamaha, 122, (-46)
7. Justin Barcia (USA), GASGAS, 111, (-57)
8. Justin Hill (USA), KTM, 101, (-67)
9. Aaron Plessinger (USA), KTM, 88, (-80)
10. Eli Tomac (USA), Yamaha, 80, (-88)


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