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Schock für Road Racer: Ulster Grand Prix abgesagt

Von Helmut Ohner
Bei schönem Wetter war der Ulster Grand Prix stets ein Magnet für die Zuseher

Bei schönem Wetter war der Ulster Grand Prix stets ein Magnet für die Zuseher

Die Rettung des Ulster GP ist gescheitert, weil die finanzielle Unterstützung durch den nordirischen Tourismusverband verweigert wird. Diese Entscheidung bedeutet die Absage des schnellsten Straßenrennens der Welt.

Der renommierte Dundrod and District Motorcycle Club, der in der Vergangenheit den Ulster Grand Prix zur Zufriedenheit der Rennfahrer und Fans organisierte, schlitterte in den letzten Jahren zusehends in finanzielle Nöte. Wegen heftiger Regenfälle mussten Rennen abgesagt werden, die Zuschauer zeigten sich auch lange nicht mehr so wetterfest wie früher und blieben der Veranstaltung oftmals fern.

Um die Traditionsveranstaltung pünktlich vor dem 100-Jahr-Jubiläum – 1922 wurde zum ersten Mal vor den Toren von Belfast gefahren – doch noch zu retten, wurde der Förderverein «Revival Racing Motorcycle Club» gegründet, der mit dem früheren Veranstaltungsdirektor des North West 200, Mervyn White, und dem ehemaligen Rennfahrer Phillip McCallen zwei prominente Protagonisten gewinnen konnte.

Als erste Maßnahme wurde die stattliche Summe von zwei Millionen Pfund (2,35 Millionen Euro) bei der nordirischen Regierung beantragt, die auch dem North West 200 zugutekommen sollte, zugesagt wurden schließlich 800.000 Pfund (ca. 940.000 Euro), doch jetzt gab der organisierende Motorrad-Klub bekannt, dass auch dieses Jahr kein Ulster Grand Prix stattfinden wird, weil die Finanzierung verweigert wurde.

«Mit großem Bedauern müssen wir bekannt geben, dass der Revival Racing MCC nicht in der Lage ist, den Ulster Grand Prix 2022 auszurichten. Wir möchten uns ausdrücklich beim Wirtschaftsministerium und das Finanzministerium bedanken, die unseren Vorschlag unterstützt haben. Leider hat uns der Tourismusverband <Tourism Northern Ireland> mitgeteilt, dass die vereinbarte Finanzierung nicht zur Verfügung gestellt wird.»

«Der Revival Racing MCC hat das letzte Jahr damit verbracht, mit den Regierungsabteilungen und dem nordirischen Tourismusverband zusammenzuarbeiten, um die Möglichkeiten zu ventilieren, den wirtschaftlichen Nutzen der Ulster GP und des NW200 für Nordirland zu erhöhen. Alle Parteien waren an der eingehenden Prüfung beteiligt, die ein ausgezeichnetes Preis-Leistungs-Verhältnis und eine enorme positive Auswirkung auf die Wirtschaft bestätigt hat.»

«Wir sind uns bewusst, dass die Absage des Ulster GP, der in diesem Jahr sein hundertjähriges Bestehen feiert, nicht nur eine große Enttäuschung für die Fans ist, sondern auch ein schwerer Schlag für den Sport. Aber wir sind einfach nicht in der Lage, eines der ältesten und prestigeträchtigsten Sportereignisse Nordirlands zu veranstalten, weil der Tourismusverband kein grünes Licht für die Finanzierung geben wird, die von zwei Regierungsministerien abgesegnet wurde.»

Ob der Ulster Grand Prix, der von 1949 bis einschließlich 1971 zur Motorrad-Weltmeisterschaft zählte, in Zukunft wieder stattfinden wird, ist zum jetzigen Zeitpunkt unklar.

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