Valentino Rossi sucht das Glück

Deutschland: Ott Tänak düpiert Konkurrenz

Von Toni Hoffmann
Ott Tänak drückte der ADAC Rallye Deutschland, dem neunten Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaft, den estnischen Stempel der Überlegenheit gegen eine fast machtlose Konkurrenz auf.

Die starke Vorstellung von Ott Tänak Ende Juli auf finnischem Schotter lehrte die Konkurrenz das Fürchten. Dass der Tabellendritte im Toyota Yaris WRC auch auf deutschem Asphalt so stark sein würde, stimmte seine Verfolger im Anbetracht, dass sie gegen den Esten kaum ein Mittel gegen ihn fanden, ziemlich nachdenklich. Bei der zweiten Asphalt-Rallye des Jahres düpierte der zweifache Saisonsieger auf der ersten Etappe leicht seine Rivalen. Nach sieben der 18 Entscheidungen in Südwestdeutschland kam der Vorjahressieger nach insgesamt sechs Bestzeiten mit einem Vorsprung von 12,3 Sekunden auf den fünffachen Champion und Titelverteidiger Sébastien Ogier (Ford Fiesta WRC) ins Tagesziel am nordsaarländischen Bostalsee, Dem drittplatzierten Tabellenführer Thierry Neuville im Hyundai i20 Coupé WRC schenkte er 27,4 Sekunden ein.

Tänak gab sich gut gelaunt: «Unser Tag heute war nicht schlecht. Das waren wieder einmal typische Deutschland-Prüfungen. Stellenweise waren sie recht kniffelig. Es war auch manchmal ziemlich schmierig, fast so etwas wie polierter Schaum.»

Ogier denkt mehr an seinen Kampf mit Neuville bei der Titeljagd: «Im Vergleich zu Thierry waren unsere Zeiten gut. Heute Morgen war ich wohl etwas zu vorsichtig. Am Nachmittag war es besser.»

Neuville, der 2014 in Deutschland seinen ersten Sieg und den ersten Triumph für Hyundai erzielt hatte, war mit seiner Leistung nicht zufrieden: «Ich weiß nicht, was los war. Ich habe versucht zu pushen. Man kann immer schneller fahren. Meine Streckennoten waren auch nicht ideal. Die Bremsen haben auch nachgelassen.»

Heißer Kampf um Platz vier

Hinter ihm wurde verbissen um den vierten Platz gekämpft. Vier Piloten lagen innerhalb von nur fünf Sekunden beisammen. Elfyn Evans im Ford Fiesta WRC konnte sich in einem starken Endspurt den vierten Platz (+ 37,8) um nur eine Sekunde vor Jari-Matti Latvala (Toyota Yaris WRC) schnappen. 3,9 Sekunden hinter Latvala verwies der Gesamtsechste Dani Sordo (Hyundai i20 Coupé WRC) um den Wimpernschlag von einer Zehntelsekunde Esapekka Lappi im dritten Toyota auf den siebten Rang.

In Finnland war Mads Östberg mit dem zweiten Platz noch ein Star und für Citroën ein neuer Hoffnungsträger. Auf deutschem Asphalt wurde er angesichts seiner Motorprobleme am Nachmittag mit der elften Position in die Rubrik «unter ferner liefen» abgeschoben. «Wir haben keine Motorleistung. Damit mussten wir den ganzen Nachmittag leben. Da kommt keine Freude auf», gab Östberg enttäuscht zu Protokoll.

Als bester Deutscher erreichte der U28-Europameister Marijan Griebel bei seiner WM-Premiere im Citroën DS3 WRC quasi vor seiner Haustür den zwölften Platz (+ 4:12,7). «Ich finde allmählich richtig Vertrauen in das Auto. Keine Probleme mehr. Das Fahren macht nun Spaß», äußerte sich Griebel im besten nicht werksseitig eingesetzten World Rally Car.

In der WRC2-Wertung hat erneut Jan Kopecky im offiziellen Skoda Fabia R5 das Kommando übernommen. Er lag 22,2 Sekunden Yoann Bonato (Citroën C3), aber nur eine Zehntelsekunde vor Eric Camilli im offiziellen Ford Fiesta R5 von M-Sport.

ADAC Rallye Deutschland – Stand nach der 7. von 18 Prüfungen:

Platz

Team/Auto

Zeit/Diff.

1.

Tänak/Järveoja (EE), Toyota

59:22,6 min.

2.

Ogier/Ingrassia (F), Ford

+ 12,3

3.

Neuville/Gilsoul (B), Hyundai

+ 27,4

4.

Evans/Barritt (GB), Ford

+ 37,8

5.

Latvala/Anttila (FIN), Toyota

+ 38,8

6.

Sordo/Del Barrio (E), Hyundai

+ 42,7

7.

Lappi/Ferm (FIN), Toyota

+ 42,8

8.

Breen/Martin (IRL/GB), Citroën

+ 58,0

9.

Mikkelsen/Jaeger (N), Hyundai

+ 59,0

10.

Suninen/Markkula (FIN), Ford

+ 1:21,4

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