Zentral Europa: Ausfall Evans, Rovanperä quasi Champ
Die nasse elfte Prüfung «Bayerischer Wald», die erste Entscheidung der neuen Zentral Europa Rallye auf deutschem Boden, brachte im Titelrennen der beiden Toyota-Piloten Kalle Rovanperä und Elfyn Evans zu Gunsten des Titelverteidigers und zu Ungunsten von Evans eine wichtige Vorentscheidung. Der Waliser rutschte in einem Gehöft mit seinem Toyota GR Yaris Rally1 auf P3 von der nassen Piste und schlug in einer Scheune ein, wobei der Yaris so stark beschädigt wurde, dass Evans aufgeben und seinen noch möglichen ersten WM-Titel wieder einmal ad acta legen musste. Damit hatte Rovanperä, der vor der Zentral Europa Rallye in der Fahrer-Tabelle 31 Punkte vor Evans lag, seinen zweiten Titel quasi unter Dach und Fach.
Doch Rovanperä blieb auf der zweiten Etappe nicht ungeschoren. Auf der zehnten Prüfung, der zweiten von sechs Entscheidungen am Samstag, drehte er sich, weswegen sein Vorsprung zu Thierry Neuville im Hyundai i 20 Rally1 dort auf 10,9 Sekunden schmolz. Auf der nächsten Prüfung, der Schicksalsentscheidung von Evans, verlor er erneut 22 Sekunden auf Neuville, der nun 11,1 Sekunden vor Rovanperä wieder die Führung übernahm.
Rovanperä erklärte: «Ich habe das Pech von Elfyn gesehen. Warum sollte ich noch mehr Risiken eingehen wollen. Es ist tut mir für Elfyn und Scott Martin leid. Es war dort sehr kompliziert. Jetzt ist unser Ziel ein anderes. Wir werden versuchen, die Rallye mit guten Punkten zu beenden.»
Neuville, der schon bis zu vierten Prüfung geführt hatte, meinte: «Es tut mir für Evans leid. Seine Titelchancen sind gerade verschwunden. Ich denke, diese Prüfung war wohl die schwierigste.»
Durch den Ausfall von Evans rückte Ott Tänak im Ford Puma Rally1 auf den dritten Rang (+ 1:19,6) vor. «Es war eine für uns komplizierte Prüfung. Wir haben den Hybrid auf der vorherigen Prüfung verloren und hatten einen weichen Reifen, also war es nicht einfach.»
Der dreifache Saisonsieger und achtmalige Champion Sébastien wurde bei seinem sechsten Saisonstart im Toyota GR Yaris Rally nun auf der vierten Position (+ 2:16,3) geführt. «Hier gibt es viel Dreck auf der Strecke Wir befinden uns nicht in einem Kampf, daher gibt es keinen Grund, Risiken einzugehen», merkte Ogier an.
Hinter ihm hat Teemu Suninen (Hyundai i20 Rally1) Ogiers Toyota-Partner Takamoto zum fünften Platz (+ 2:33,4) passiert und den Japaner um 2,3 Sekunden auf den sechsten Rang verdrängt.
| Stand nach 11. von 18 Prüfungen |
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Pos. | Team/Nat/Fahrzeug | Zeit |
1 | Neuville/Wydaeghe (B), Hyundai | 1:45:45,3 |
2 | Rovanperä/Halttunen (FIN), Toyota | + 11,1 |
3 | Tänak/Järveoja (EE), Ford | + 1:19,6 |
4 | Ogier/Landais (F), Toyota | + 2:26,3 |
5 | Suninen/Markkula (FIN), Hyundai | + 2:33,4 |
6 | Katsuta/Johnston (J/IRL), Toyota | + 2:35,7 |
7 | Munster/Louka (L/B), Ford | + 3:04,1 |
8 | Lindholm/Hämäläinen (FIN), Hyundai | + 7:24,3 |
9 | Fourmaux/Coria (F), Ford Fieta | + 7:31,9 |
10 | Camin/Roche (F), Skoda | + 7:40,6 |
Link zur Zentral Europa Rallye
Die Zentral Europa Rallye auf ServusTV:
Donnerstag, 26.10.2023:
14:00 Uhr MESZ: WP 1 = Velka Cchuchie (2,44 km)*
18:00 Uhr MESZ: WP 2 = Circuit of Klatovy (8,92 km)*
Samstag, 28.10.2023:
11:00 Uhr MESZ: WP 11 = Knaus Tabbert Bayerischer Wald 1 (= 11,88 km)*
18:00 Uhr MESZ: WP 14 = Knaus Tabbert Bayerischer Wald 2 (= 11,88 km)*
Sonntag, 29.10.2023 (Umstellung auf Normalzeit):
09:30 Uhr MEZ: WP 16 = Passauer Land 1 (= 16,37 km)*
12:00 Uhr MEZ: WP 18 = Passauer Land 2 (Power Stage = 16,37 km)
* gute Englischkenntnisse erforderlich
Zentral Europa Rallye bei Red Bull TV
Red Bull TV wird auch die Zentral Europa Rallye, den zwölften Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaft in Tschechien, Österreich und Deutschland (26. bis 29. Oktober 2023), mit Live-Streams begleiten. Jeweils um 22:00 Uhr MESZ sind zudem bei Red Bull TV am Freitag (27. Oktober), am Samstag (28. Oktober) und am Sonntag (29. Oktober) schon um 21:00 Uhr MEZ die Highlights des jeweiligen Tages zu sehen.