Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Rovanperä vor 2. Titel, Neuville vor 2. Sieg

Von Toni Hoffmann
Der Ausfall von Toyota-Teamkollege Elfyn Evans lässt den Weltmeistertitel für Kalle Rovanperä in greifbare Nähe rücken, Weltmeister könnte am Sonntagmittag auf dem Rathausplatz in Passau gekürt werden.

News und Infos für Besucher unter centraleuropeanrally.eu.

Spektakuläre Action und Hochspannung im Meisterschaftskampf bestimmte am Samstag das Geschehen bei der Zentral Europa Rallye. Der vorletzte Saisonlauf der FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) stand schon zuvor im Zeichen des Titelkampfes und erhielt noch einmal zusätzliche Würze nach dem Ausfall eines Top-Favoriten. Denn die Titelhoffnungen von Elfyn Evans (Toyota) endeten an der Wand einer bayerischen Scheune, an der der Waliser nach einem Dreher anschlug und den Hybrid-Yaris dabei beschädigte.

Damit hat es nun Teamkollege Kalle Rovanperä in der Hand, sich den Titel zu sichern und bei der Siegerehrung am Sonntagmittag ab 14:30 Uhr in Passau als Weltmeister einzutreffen. Denn wenn er dieses Wochenende in den Punkterängen beendet, ist ihm der Titel nicht mehr zu nehmen. Der Finne nahm nach dem Zwischenfall das Tempo zurück, sodass der bis dahin zweitplatzierte Thierry Neuville (B, Hyundai) leichtes Spiel hatte, endgültig die Führung in der Zentral Europa Rallye zu erobern. Er könnte mit den Punkten für einen Sieg auch den Kampf um die Vize-Weltmeisterschaft beim anstehenden WRC-Finale in Japan viel Brisanz geben. Spannung herrscht auch im weiteren WRC1-Feld – und erst recht in der heiß umkämpften WRC2-Kategorie. Es lohnt sich also, beim nun anstehenden letzten Tag der Zentral Europa Rallye dabei zu sein. Tickets gibt es vor Ort an den Tageskassen, Infos und News für Besucher und Fans unter centraleuropeanrally.eu.

Nach dem Ausfall von Elfyn Evans am Samstagvormittag sortierten sich die Positionen im Klassement der Zentral Europa Rallye um. Thierry Neuville übernahm auf den anspruchsvollen Asphaltstrecken im Hyundai die Führung. Für ihn geht es jetzt nicht nur um den Sieg beim Debüt der neuen WRC-Veranstaltung, sondern auch um entscheidende Zähler im Fight um die Vizemeisterschaft.

«Die letzte Prüfung des Tages war die vielleicht schönste bislang an diesem Wochenende», sagte Neuville im Ziel der schon bei Scheinwerferlicht absolvierten Finalen WP14 Knaus Tabbert Bayerischer Wald 2, bei der er mit nur 0,5 Sekunden Rückstand auf Kalle Rovanperä als Zweitschnellster gestoppt wurde. «Den ganzen Nachmittag haben wir versucht, unseren Vorsprung zu verwalten, und ich bin glücklich, dass ich den Tag als Führender abschließe. Wir sind auf Kurs.» Rovanperä, der ansonsten nicht mehr mit allerletztem Biss fuhr, hatte es auf diesen 11,9 km zum Tagesfinale noch einmal wissen wollen. «Ich wollte den Tag mit einem guten Gefühl abschließen und bin deshalb entsprechend gefahren. Gut, dass der Tag zu Ende geht. Das waren wahrscheinlich die anspruchsvollsten Bedingungen, die ich bei einer Asphaltrallye je erlebt habe. Wie auch immer: Die Ausgangsposition ist gut, und morgen möchten wir versuchen, den Job zu Ende zu bringen.»

Vor den vier noch verbleibenden Wertungsprüfungen am Sonntag führt Thierry Neuville mit einem Vorsprung von 26,2 Sekunden auf Rovanperä das Feld an. Dritter ist – schon mit deutlichem Abstand von 1:49,1 Minuten – Ott Tänak.

Dramen in der WRC2

Spannend gestaltet sich auf den Prüfungen in Deutschland, Österreich und Tschechien auch der Kampf in den weiteren Klassen. Die stark besetzte WRC2-Klasse wurde dabei von zwei Piloten dominiert, die im ebenfalls noch offenen Kampf um den Fahrertitel keine Rolle spielen. Mit WRC2-Gaststarter Adrien Fourmaux (FRA, Ford), dem Finnen Emil Lindholm (Hyundai), sowie Nicolas Ciamin (F, Škoda) liefern sich drei Piloten an der Spitze der Klasse einen engen Kampf um den Sieg, während die Tabellenführer allesamt in Schwierigkeiten gerieten. Andreas Mikkelsen (Skoda) und der Brite Gus Greensmith (beide Škoda) sind als Tabellenführer und -dritter trotz Unfällen und Problemen nach wie vor im Wettbewerb, während Yohan Rossel (FRA, Citroën) als Tabellenzweiter frühzeitig ausfiel.

Krönender Abschluss mit stimmungsvoller Siegerehrung

Auch am finalen Tag der Central European Rally erwartet die Besucher nochmal ein attraktives Programm. Über vier Wertungsprüfungen in Deutschland und Österreich mit insgesamt 67,2 Vollgas-Kilometer geht es dann in Richtung Ziel, das im Herzen von Passau vor der historischen Kulisse von Burg und Altstadt aufgebaut wird. Hier könnten die Besucher womöglich dann auch den frisch gekürten Weltmeister erleben. Ob Rovanperä sein Meisterstück macht, können Besucher live vor Ort erleben, denn auch für die Wertungsprüfungen am Sonntag sind Eintrittskarten (zu 25 Euro / Prüfung) vor Ort an den Tageskassen erhältlich. Informationen zu den Zuschauerpunkten und zur Navigation in der Rallyeregion finden sich ebenso wie alles Wichtige rund um die Veranstaltung und die Rallye-Weltmeisterschaft auf der offiziellen Homepage unter centraleuropeanrally.eu. (CER)

Stand nach 14. von 18 Prüfungen

Pos.

Team/Nat/Fahrzeug

Zeit

1

Neuville/Wydaeghe (B), Hyundai

2:18;34,5

2

Rovanperä/Halttunen (FIN), Toyota

+ 26,2

3

Tänak/Järveoja (EE), Ford

+ 1;49,1

4

Ogier/Landais (F), Toyota

+ 2:20,2

5

Katsuta/Johnston (J/IRL), Toyota

+ 2:47,9

6

Suninen/Markkula (FIN), Hyundai

+ 2:58,8

7

Munster/Louka (L/B), For

+ 3:52,2

8

Loubet/Veillas (F), Ford

+ 9:05,8

9

Fourmaux/Coria (F), Ford Fiesta

+ 9:12,3

10

Lindholm/Hämäläinen (FIN), Hyundai

+ 9:18,8

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