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Finale Saudi-Arabien: Toyota-Trio balgt um WM-Titel

Von Martin Gruhler
Die Toyota-Piloten Elfyn Evans, Sebastien Ogier und Kalle Rovanperä werden vom 26. bis 29. November bei der erstmals ausgetragenen Rallye Saudi-Arabien, dem letzten Lauf der Rallye-WM 2025, um den Titel kämpfen.

Für das Toyota Gazoo Rallye-Team war die bisherige Saison schon ein Rekordjahr, denn mit 12 Siegen aus 13 bisherigen Veranstaltungen hat die Mannschaft die beste Bilanz erreicht, die jemals ein Hersteller in einer einzigen Saison erzielt hat. Nachdem Toyota sich bereits den fünften Herstellertitel in Folge gesichert hat, kämpfen nun drei seiner Fahrer beim Saisonkehraus um die Fahrer- und Beifahrer-Meisterschaften.

Auf der Jagd nach ihrem ersten Weltmeistertitel führen Evans und sein Beifahrer Scott Martin derzeit die Gesamtwertung an, nachdem sie bisher eine unglaublich konstante Saison hingelegt haben. Sie konnten jede einzelne Rallye unter den ersten Sechs beenden. Dazu gehören zwei Siege und sechs weitere Podiumsplätze, darunter vier zweite Plätze in Folge bei den letzten vier WM-Rallyes.

Nur drei Punkte hinter Evans liegend, nachdem er sich bei der letzten Rallye in Japan einen äussert spannenden Kampf um den Sieg geliefert hatte, besitzt Ogier die Chance, seinen neunten Weltmeistertitel zu holen und damit mit dem Rekord von Sebastien Loeb gleich zu ziehen. Für Beifahrer Vincent Landais wäre es der erste Titel. Zusammen stande das Duo in neun der zehn WM-Rallyes, an denen sie in diesem Jahr in ihrem Teilzeitprogramm teilgenommen haben, auf dem Podium und gewannen sechs davon.

Ebenfalls noch im Rennen um den Weltmeistertitel sind Rovanperä und sein Beifahrer Jonne Halttunen. Nach drei Siegen und zwei weiteren Podiumsplätzen in dieser Saison hofft der zweifache Weltmeister Rovanperä, beim Show Down noch einen Rückstand von 24 Punkten aufholen zu können, bevor er im nächsten Jahr in den Monoposto-Rennsport umsteigt.

In Saudi Arabien werden zudem Takamoto Katsuta/Aaron Johnston sowie Sami Pajari/Marko Salminen (für das Schwesterteam), die gerade ihren ersten WRC-Podiumsplatz bei der Rallye Japan errungen haben, am Steuer der GR YARIS Rally1-Fahrzeuge im Einsatz sein.

Für die letzte Runde der Saison werden vier Autos erneut in der silbernen Lackierung antreten, die zuvor schon bei den europäischen Sommerrallyes verwendet wurde. Diese hellere Farbe ist nicht nur bei den Fans beliebt, sondern trägt auch dazu bei, die Fahrzeuge und Crews zwischen den Etappen kühler zu halten, da sie mehr Sonnenwärme reflektiert. Die Hitze wird eine der größten Herausforderungen bei der ersten Austragung eines Rallye-WM-Laufs in Saudi-Arabien darstellen.

Die Veranstaltung mit Start in der Stadt Dschidda verspricht den Teams eine Reise ins Unbekannte, denn die Organisatoren kündigen eine Mischung aus Berg-, Vulkan- und Wüstenlandschaft an. Einige der Schotterstraßen dürften relativ eben und schnell sein und einen harten Untergrund haben, während die Wüstenabschnitte weicher und andere wiederum holprig und felsig sein werden. Diese Eigenschaften können sich innerhalb jeder Etappe ändern, sodass sowohl bei der Fahrzeugabstimmung als auch beim Fahrstil ein Kompromiss zwischen Geschwindigkeit und Zuverlässigkeit gefunden werden muss.

Der Servicepark befindet sich in der Nähe des Jeddah Corniche Circuit. Die Rallye beginnt am Mittwochabend in der Nähe mit einer Asphalt-Sonderprüfung. Die gleiche Prüfung wird am Ende des Donnerstags nach zwei Schleifen mit drei Etappen im Norden erneut gefahren. Der Freitag ist dann der längste Tag der Rallye mit 141,72 Wettkampfkilometern, die über zwei weitere Schleifen mit drei Etappen gefahren werden. Die Rallye endet am Samstag nach drei Prüfungen, darunter zwei Durchgänge in Thahban.

Juha Kankkunen (stellvertretender Teamchef) schaut voraus:
«Die Rallye Saudi-Arabien wird als letzte Runde der Meisterschaft besonders interessant werden. Elfyn und Seb liegen derzeit sehr nah beieinander. Ich bin mir sicher, dass es einen spannenden Kampf zwischen den beiden geben wird. Auch Kalle hat noch Chancen. Bei einer neuen Rallye wie diese ist alles möglich. Wir haben einige Informationen aus der diesjährigen Meisterschaft im Nahen Osten. Nachdem was ich gehört habe, dürfte es eine ganze Reihe unterschiedlicher Etappen geben, mit Abschnitten, die den Straßen in Griechenland ähneln und anderen, die offener durch die Wüste führen. Es kann auch viele neue Dinge geben, an die sich das Team und die Fahrer während der Veranstaltung erst anpassen müssen. Unser Ziel ist es, allen unseren Fahrern ein starkes Auto zur Verfügung zu stellen».

Der WM-Führende Elfyn Evans kommentiert vor dem Show Down: «Wir fahren nach Saudi-Arabien in dem Wissen, dass die Meisterschaft völlig offen ist. Seb ist ein starker Gegner und zeigte bisher eine wirklich hohe Leistung. Auch Kalle darf zu diesem Zeitpunkt noch nicht abgeschrieben werden. Es wird schwierig werden, aber wir werden natürlich unser Bestes geben. Niemand weiß wirklich, was ihn bei dieser Veranstaltung erwartet. Keiner der Fahrer hat das zuvor gemacht. Viele der Etappen sind völlig neu, sodass wir alle quasi bei Null anfangen. Wir müssen einfach dort ankommen und uns darauf konzentrieren, das Beste bei der Rallye herauszuholen».

Sebastien Ogier meint vor dem Saisonfinale: «Es war ein intensiver Kampf mit Elfyn um den Sieg bei der Rallye Japan. Es war gut für uns, vor dem letzten WM-Lauf den Rückstand in der Meisterschaft verkürzen zu können. Es war ein starkes Jahr und ich bin zufrieden mit unserer Leistung. Ich habe es wirklich genossen, das Auto zu fahren. Hoffentlich wird die völlig neue Rallye in Saudi Arabien ein gutes und spannendes Finale für die Meisterschaft bieten. Niemand hat viel Erfahrung mit den Strecken dort, daher kann es viele Überraschungen geben. Es könnte holprige Abschnitte mit vielen Steinen geben, aber hoffentlich sind die Bedingungen für uns alle fair. Es möge der Beste gewinnen!».

Der zweifache Weltmeister Kalle Rovanperä beschreibt die Situation vor dem Finale wie folgt:«Für uns liegt die Meisterschaft nicht mehr wirklich in unseren Händen, aber wir haben noch eine Chance, also schauen wir mal, wie es in Saudi-Arabien läuft. Die Etappen scheinen ziemlich knifflig zu sein, mit vielen Felsen, sodass die Wahrscheinlichkeit groß ist, dass jedem Fahrer etwas passiert. Wir können uns nur darauf konzentrieren, einen guten Job zu machen und ein gutes Ergebnis für uns selbst zu erzielen. Wir sind jedoch darauf angewiesen sein, dass es bei Elfyn und Sebatien nicht so gut läuft. Was auch immer passiert: hoffentlich können wir zu einer tollen Rallye beitragen, um die Saison auf schöne Weise abzuschließen».

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