Formel 1: FIA-Urteil nach Crash in Baku

Fahrer des Tages: Sébastien Ogier

Von Christian Schön
Der Weltmeister ließ sich auch vom deutlichen Nachteil, am Freitag als Erster zu starten, nicht aus dem Konzept bringen

Was war Sébastien Ogier sauer. „Das sind die Regeln. Aber ich muss sie ja nicht mögen“, grummelte der Weltmeister nach den ersten vier Wertungsprüfungen. Zu diesem Zeitpunkt war der Volkswagen-Werkspilot bescheidener Achter, bereits knapp 22 Sekunden hinter der Spitze. „Ich kann machen was ich will, ich finden keine Traktion.“

Ogier litt zu Beginn der Rallye Italien wie erwartet unter dem Nachteil, als Erster auf der Strecke den Straßenfeger spielen zu müssen. „Es gibt drei Rallyes im WM-Kalender, bei denen der Effekt besonders schlimm ist. Italien zählt dazu“, fluchte derTabellenführer.

Doch dann rappelte sich Ogier zusammen und konzentrierte sich darauf, das Beste aus der Situation zu machen. „Ich fahre so schnell wie’s geht, alles andere interessiert mich jetzt nicht“, meinte er trotzig.

Und während die Konkurrenz fleißig Abflüge produzierte oder in technische Probleme stolperte, kletterten Ogier und Beifahrer Julien Ingrassia einen Platz nach dem anderen in Richtung Spitze. Am Freitagabend waren sie bereits Zweite, wenn auch scheinbar aussichtslose 22 Sekunden hinter Teamkollege Jari-Matti Latvala. „Das ist viel, aber nicht uneinholbar“, begann Ogier schon während der abendlichen Pressekonferenz, Druck auf den Finnen aufzubauen.

Obwohl Latvala am Samstag hinter Ogier startete und somit in der taktisch besseren Position war, nahm ihm Ogier Sekunde um Sekunde ab. Trotz eines Ausrutschers hatte er nach drei WPs seinen Rückstand auf  die Hälfte eingedampft. Prompt verlor Latvala die Nerven und beschädigte in der 60 Kilometer langen WP „Monte Lerno“ einen Reifen. Der fällige Wechsel kostete knapp zwei Minuten.

Am Ende der zweiten Etappe betrug Ogiers Führung komfortable 1.40 Minuten auf Mads Östberg (Citroën). Alles andere als die Wiederholung des Vorjahressieges durch Sébastien Ogier wäre nun eine Überraschung. Der 30-jährige Ex-Skilehrer hatte wieder einmal bewiesen, dass er 2013 zu Recht Weltmeister wurde.

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