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Wales: Die Ogier-Latvala-Show:

Von Toni Hoffmann
Doppelführung für Volkswagen in Wales, acht Wertungsprüfungen, acht Bestzeiten für den Polo R WRC 4:4 im Duell der WM-Führenden: großes Finale zwischen Ogier und Latvala.

Vier Bestzeiten für den Weltmeister*, vier für den Vize-Weltmeister* – die Volkswagen Piloten Sébastien Ogier und Jari-Matti Latvala haben das Tempo am ersten Tag der Rallye Großbritannien bestimmt. Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F) sicherten sich vier der acht Wertungsprüfungen, Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila die anderen vier. Beide Duos lagen bei extrem rutschigen und schlammigen Bedingungen in Wales stets gemeinsam vorn und bauten den Vorsprung auf den besten Verfolger – Mikko Hirvonen (M-Sport-Ford) – Stück für Stück auf über eine Minute aus. Dabei kamen ihnen ihre Startpositionen entgegen. Als Erste und Zweite der Fahrer- und Beifahrer-Wertung eröffneten sie die Strecken durch die Wälder von Wales. Ogier geht mit einem Vorsprung von lediglich 6,6 Sekunden auf Latvala in den kommenden Rallye-Samstag.

Ein frühzeitiges Ende nahm der Arbeitstag von Andreas Mikkelsen/Ola Fløene (N/N). Auf der zweiten Wertungsprüfung des Rallye-Freitags, «Dyfi», bremste der WM-Dritte nach einer Kuppe zu spät, rutschte in einen Graben und beschädigte so die Aufhängung seines World Rally Cars. Mikkelsen und Fløene mussten daraufhin die abschließenden sechs Prüfungen des Tages auslassen, kehren aber unter Rallye-2-Reglement am Samstag in den Wettbewerb zurück.

Stimmen, 01. Tag Rallye Großbritannien

Sébastien Ogier, Volkswagen Polo R WRC #1
„Ein guter Auftakt in die Rallye Großbritannien für Julien und mich! Die ersten Wertungsprüfungen am Morgen waren sehr schön, das hat viel Spaß gemacht. Der Polo R WRC lief fantastisch. Die Bedingungen waren besser als erwartet, und dazu können wir hier beim Saisonfinale komplett ohne Druck Gas geben. Am Nachmittag war es dann deutlich schwerer. Die Strecken waren viel rutschiger und ich hatte mit viel Untersteuern zu tun. Am Ende war es nur noch ein Kampf mit dem Lenkrad, um den Wagen auf der Straße zu halten.“

Jari-Matti Latvala, Volkswagen Polo R WRC #2
„Wir haben uns ein tolles Duell mit unseren Teamkollegen geliefert und liegen nur wenige Sekunden auseinander, was viel Spannung für die nächsten Tage verspricht. Am Nachmittag waren die Prüfungen aufgrund des großen Starterfeldes teilweise wie poliert und dadurch rutschig. Es war knifflig, das Grip-Niveau richtig einzuschätzen und anzugreifen. Den Polo R WRC durch Wales zu bewegen war harte Arbeit, aber auch ein großes Vergnügen.“

Andreas Mikkelsen, Volkswagen Polo R WRC #9
„Wir waren auf einer Kuppe etwas zu optimistisch und haben die nachfolgende Rechtskurve zu spät angebremst. Ich bin in einen Graben gerutscht und habe mir vorn rechts die Aufhängung beschädigt. Eine Strebe ist glatt durchgebrochen und hat so die ganze Wucht des Aufpralls aufgefangen. Wir konnten heute nicht weitermachen, aber die Reparatur heute Abend im Service wird deshalb auch nicht zu kompliziert. Schade, denn hier in Wales hätte ich eine Chance gehabt, mit um den Sieg zu kämpfen. Nach diesem vermeidbaren Fehler bin ich jetzt natürlich sehr enttäuscht. Morgen werden wir unter Rallye-2-Reglement zurückkehren und den Fans hoffentlich noch einmal eine gute Show bieten.“

Jost Capito, Volkswagen Motorsport-Direktor
„Wir haben uns in Sachen Spannung viel vom Rallye-Finale erhofft und werden nicht enttäuscht: Sébastien Ogier und Jari-Matti Latvala liefern sich ein packendes Duell und es liegen nur wenige Sekunden zwischen ihnen. Viermal lag der eine, viermal der andere vorn – diesen Zweikampf zu verfolgen, der schon das ganze WM-Jahr geprägt hat, macht enorm viel Spaß. Leider hat Andreas Mikkelsen gleich zu Beginn des Tages einen kleinen Fehler gemacht und musste mit einer gebrochenen Aufhängung einige Prüfungen auslassen. Er hätte aus dem Zwei- sicher einen Dreikampf um die Führung machen können. Er kommt morgen zurück und wird sicher zeigen wollen, was in ihm steckt. Ich bin mir sicher: Wir dürfen uns auf zwei weitere packende Rallye-Tage hier in Wales freuen.“

Und da war dann noch ...

... eine hohe Auszeichnung für Julien Ingrassia. Der neue und alte Weltmeister* in der Beifahrer-Wertung der FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) wurde bei der Rallye Großbritannien mit der „Michael Park ‚Beef‘ Trophy“ ausgezeichnet. Die Trophäe wird jährlich an Beifahrer in Erinnerung an Michael Park verliehen. Ausgezeichnet werden neben dem sportlichen Erfolg die Einstellung, Engagement und besondere Leistungen. Michael Park starb 2005 während der Rallye Großbritannien bei einem tragischen Unfall an der Seite von Markko Märtin.

* Vorbehaltlich der Bestätigung durch die FIA.

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