Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Thierry Neuville führt überraschend in Schweden

Von Toni Hoffmann
Thierry Neuville sprang auf der letzten Tagesprüfung an die Spitze

Thierry Neuville sprang auf der letzten Tagesprüfung an die Spitze

Mit einer Überraschung ist die zweite Etappe der Rallye Schweden zu ende gegangen. Thierry Neuville schlug am späten Samstagnachmittag im Hyundai i20 WRC die sieggewohnte Volkswagen-Truppe.

Mit einem starken Schlussspurt am Samstag entriss der letztjährige Deutschland-Sieger dem lange Zeit führenden Andreas Mikkelsen(VW Polo R WRC) auf der letzten Tagesentscheidung die Führung und verwies diesen ganz knapp um 1,5 Sekunden auf den Ehrenrang. «Ich habe bis zum Anschlag attackiert. Das war meine beste Prüfung in meinem Leben. Morgen wird es zwar hart, aber ich gehe nicht vom Gas. Kann ich gewinnen? Ja!», erklärte Neuville, der am Freitagmorgen auf dem sechsten Platz die Rallye Schweden begonnen hatte.

Mikkelsen lag vor der letzten Tagesprüfung, dem zweiten Durchgang der 24,63 km langen «Vargäsen» mit der berühmten Sprungkuppe «Colin's Crest», noch 7,3 Sekunden vor Neuville. Dann verlor er aber 8,8 Sekunden auf die Hammerzeit von Neuville und lag 1,5 Sekunden zurück. «Es sieht so aus, dass Neuville eine sehr unterschiedliche Reifenstrategie hatte, mit frischen Reifen vorne. Aus meiner Sicht war das eine gute Prüfung für uns. Morgen wird es noch sehr interessant», äußerte sich Mikkelsen.

Neuville darf nun auch den «Colin's Crest Award» entgegennehmen. Er stellte beim zweiten Durchgang der «Vargäsen» mit 44 Metern einen neuen Weitenrekord über die berühmte Sprungkuppe auf.

Der Champion und Auftaktsieger Sébastien Ogier musste sich nach seinem Freitag-Pech im zweiten VW Polo R WRC mit einem Rückstand von 9,6 Sekunden auf dem dritten Platz unterordnen. «Die Bedingungen waren schrecklich. Ich habe getan was ich konnte. Was immer die Zeiten der anderen sagen, ich habe mein Bestes gegeben. Sonst würde ich nicht die ganze Zeit gepusht haben», meinte der enttäuschte «Monte»-Sieger Ogier, der am Freitag in eine Schneebank rutschte und deswegen seine Führung verlor, seine Platzierung.  

Auf seinem sicheren Platz mit einem Rückstand von 53,4 Sekunden, aber 35,8 vor Ott Tänak (Ford Fiesta RS WRC) schloss Mads Östberg im Citroën DS3 WRC die zweite Schweden-Etappe ab. «Wir hatten einige Getriebeprobleme», war der kurze Östberg-Kommentar. «Kein so schlechter Tag für uns. Unsere Position ist okay», merkte Tänak an.  

Zum Schluss wurde es beim Kampf um dem achten Platz noch einmal richtig spannend im Duell der besten Briten. Mit vier Zehntelsekunden entschied der Walliser Elfyn Evans im Ford Fiesta RS WRC diesen Zweikampf gegen den Nordiren Kris Meeke im Citroën DS3 WRC für sich.  

In der WRC2-Wertung blieb Jari Ketomaa im Ford Fiesta R5 um 30,6 Sekunden vor Eyvind Brynildsen im Fiesta RRC und 2:14,2 Minuten vor Fredrik Ahlin in einem weiteren Fiesta R5.  

Stand nach der 18. von 21 Prüfungen:

1. Neuville/Gilsoul (B), Hyundai i20 WRC, 2:29:54,5 h.
2. Mikkelsen/Floene (N), VW Polo R WRC, + 1,5 sec.
3. Ogier/Ingrassia (F), VW Polo R WRC, + 9,6
4. Östberg/Andersson (N/S), Citroën DS3 WRC, + 53,4
5. Tänak/Molder (EE), Ford Fiesta RS WRC, + 1:29,2 min.
6. Paddon/Kennard (NZ), Hyundai i20 WRC, + 2:35,7
7. Prokop/Tomanek (CZ), Ford Fiesta RS WRC, + 3.03,1
8. Evans/Barritt (GB), Ford Fiesta RS WRC, + 3:22,1
9. Meeke/Nagle (GB/IRL), Citroën DS3 WRC, + 3:22,4
10. Protasov/Cherepin (UK), Ford Fiesta RS WRC, + 4:10,6

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