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Lukas Trautmann schreibt Yamaha-Cup-Geschichte

Von Andreas Gemeinhardt
Lukas Trautmann gelang als ersten Fahrer in der 37-jährigen Geschichte des Yamaha-Cups der Durchmarsch. Der Österreicher triumphierte auch in Hockenheim und gewann damit alle Saisonläufe.

Der bereits seit dem Assen-Event Anfang August als Meister feststehende Lukas Trautmann (Team Freudenberg-HF-Romero) gewann beim Finale auf dem Hockenheimring auch das achte Rennen vor Manou Antweiler (AC MoTeC-Team Bergau) und Maurice Ullrich (Pepe-Tuning-Romero). Der Schweizer Roman Fischer (BCC Racing Team-Zweirad Meggle) sicherte sich mit dem vierten Platz die Vize-Meisterschaft vor Max Fritzsch (Freudenberg-ADAC Sachsen-LZ-Mierisch), der beim Angriff auf seinen Teamkollegen Trautmann stürzte, aber weiterfahren konnte und noch als Achter gewertet wurde.

«Ich wusste, dass ich eine hohe Rennpace habe, konnte früh in Führung gehen und in der Anfangsphase alle Angriffe abwehren. Nach dem Sturz von Max war ich sicher und konnte den Sieg nach Hause fahren», beschrieb der Salzburger sein Rennen. Vor dem Start waren alle Blicke zum Himmel gerichtet. Die Strecke war zwar fast komplett abgetrocknet, aber es begann noch einmal ganz leicht zu tröpfeln. «Wenn als Dry Race gestartet wird, muss bei Regen abgebrochen werden, also kannst Du bei der Reifenwahl eigentlich nichts falsch machen», ließ sich Trautmann von der Aufregung nicht anstecken.

Mit seinem achten Sieg krönte der 18-Jährige Österreicher eine beeindruckende Saison und die Zuschauer honorierten seine spektakulären Slides im Motodrom mit Standing Ovations. «Ich habe das Jahr im Yamaha-Cup genossen. Das Preis-Leistungsverhältnis, die Organisation und das sportliche Niveau sind top und die Atmosphäre in der Cup-Familie ist einfach cool.» Wohin der Weg im nächsten Jahr führt, ist noch offen: «Moto 2 in Spanien ist ein Traum, aber mir ist klar, dass das als Österreicher nur schwer zu finanzieren sein wird.» Eine weitere Option ist die natürlich IDM, die sich über einen solchen Aufsteiger sicher freuen könnte.

Bei Manou Antweiler bestimmte das Budget schon in diesem Jahr die Rennplanung. Er konnte erst beim dritten Lauf in die Saison einsteigen und die Teilnahme am Finale war auch erst eine Woche vor dem Rennen gesichert. Das rechtfertigte der 19-Jährige mit einem blitzsauberen zweiten Platz. «In der ersten Kurve wurde es ziemlich eng, ich konnte aber heute den Speed des Führungsduos gut mitgehen. Nachdem ich mit Max zweimal die Positionen gewechselt habe, ist ihm direkt vor mir das Vorderrad eingeklappt. Ich habe dann beschlossen, die sicheren 20 Punkte mitzunehmen.»

Vom Missgeschick des Sachsen profitierte auch Maurice Ullrich, der nach dem Nürburgring auch beim zweiten «Heimspiel» auf dem Podium stand. «Ich habe nach dem Start sogar erstmals ein paar Meter geführt», freute sich der 15-jährige Cup-Rookie. «Das Tempo der Spitze war aber schon grenzwertig für mich, ich hatte mich deshalb schon mit dem vierten Platz abgefunden, doch durch den Sturz von Max kam ich sogar noch aufs Podest.»

Die Zielsetzung von Roman Fischer war klar: «Heute ging es ausschließlich um die Vize-Meisterschaft, ich bin deshalb von Anfang an ohne maximales Risiko gefahren. Ich habe mir am Nürburgring und bei der Speedweek zwei schlechte Ergebnisse geleistet, sonst war ich immer unter den Top-Vier. Und ich konnte mich als Einziger zwischen die beiden dominierenden Freudenberg-Piloten schieben», freute sich der junge Schweizer mit berechtigtem Stolz.

Die Plätze 4 bis 6 in der Gesamtwertung belegten schließlich drei Fahrer punktgleich. Vorjahres-Meister Dominik Engelen (Schüller-Racing-Team) profitierte dabei von den besseren Einzelplatzierungen, in Hockenheim hatte er mit einem Regenreifen vorne komplett verwachst und wurde nur Zwanzigster. Gian Mertens (Schüller-Racing-Team) war auf Rang 5 ins Ziel gekommen, musste sich im Championat aber mit ebenfalls 88 Punkten hinter Maurice Ullrich einreihen, der einen Podiumsplatzz mehr eingefahren hat. Der Belgier war mit seinem ersten Cup-Jahr dennoch zufrieden: «Die Bedingungen waren speziell in der Anfangsphase recht schwierig, deshalb wollte ich nicht zu viel riskieren, zumal ich die ganze Saison nicht gestürzt bin.»

Mit einem blitzsauberen sechsten Platz setzte Daniel Rubin (Motorrad Rubin-Racing-Team) zum Ende seiner Premieren-Saison ein Ausrufezeichen. «Gleich zu Beginn gab es vor mir durch den Sturz von Colin Rossi ein ziemliches Durcheinander. Am Ende bin ich beim Überrunden etwas aufgehalten worden, so konnte ich zwar noch auf Gian aufschließen, aber keinen Angriff mehr setzen. Diese Platzierung, zudem beim Heimrennen, ist natürlich die beste Motivation fürs nächste Jahr», schickt der 16-Jährige Schüler augenzwinkernd eine Botschaft an Teamchef und Vater Hubert Rubin.

Die steht beim Siebten Thomas Müller (Racing Team Reinecke) trotz klarem Aufwärtstrend in der zweiten Saisonhälfte noch in den Sternen. Auch bei Müllers entscheidet das leidige Geld über eine dritte Cup-Saison: «Ohne die Überrundungen hätte ich Daniel vielleicht noch packen können, aber zum Schluss noch das beste Saisonresultat, das passt schon.»

Arnaud Friedrich (PZmotorsport Yamaha Mildner) erlebte kein einfaches Jahr. Der ADAC-Junior-Cup-Sieger von 2013 wollte ursprünglich Moto3 fahren, nachdem die Klasse abgesagt wurde, stieg er kurzfristig in den Yamaha-Cup ein. «Ich habe im Winter nur auf der Moto3-Maschine getestet und zur R6 war es schon eine große Umstellung.» Zudem warf ihn eine Verletzung zurück. In Hockenheim durfte er sich nun über den neunten Platz freuen. «Mir war klar, dass 2014 ein Lehrjahr wird. In der nächsten Saison möchte ich meine neu gewonnenen Erfahrungen umsetzen», erklärte der erst 14-jährige Cup-Youngster.

Der zehnte Platz ging an Thomas Eder (LSRT-Zweirad Geier): «Seit ich von Daniel Bergaus Team betreut werde, geht es richtig voran. Ich freue mich schon auf nächstes Jahr, wenn wir von Anfang an zusammenarbeiten.» Die ersten Cup-Punkte gab es für Marco Freyer (Zweirad Hösl) auf Rang 11, der ebenfalls 2015 wieder dabei sein wird. Auch Timo Kugler (Meggle-Kugler-Racing), Adrian Pasek (POL/AC MoTeC) und Jérôme Feyen (B/Schüller-Racing-Team), die auf den folgenden Plätzen einkamen, werden wir im nächsten Jahr wiedersehen.

Daniel Bergau (Team Bergau-Zweirad Nöbel), der den letzten Punkt mitnahm, sicher auch. Aber vermutlich nur noch als Teamchef. «Ich hatte in diesem Jahr noch einmal richtig viel Fahrspaß», verriet der 37-jährige Berliner. «In der kommenden Saison möchte ich neben Tom gerne noch einen zweiten Cup-Fahrer ins Team nehmen und mit Tim Georgi die Moto3-IDM bestreiten.» Mit dem Gewinn des ADAC-Junior-Cups durch den von ihm betreuten Tim Georgi, durfte das Bergau-Team in Hockenheim bereits den ersten Titel feiern.

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