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Kontroverser Zieleinlauf: Zielflagge vergessen

Von Tom Vorderfelt
Das mit der Zielflagge und der Corvette klappte erst im zweiten Versuch

Das mit der Zielflagge und der Corvette klappte erst im zweiten Versuch

Nürburgring-Sieger Sven Barth bekam am Rennende keine Zielflagge gezeigt – das sorgte für eine heisse Auslaufrunde und für viel Erklärungsbedarf.

Der elfte Saisonlauf des ADAC GT Masters auf dem Nürburgring endete kontrovers: Der Sieger-Corvette Z06.R GT3 von David Jahn und Sven Barth wurde nach der letzten Runde keine Zielflagge gezeigt. Ohne das eindeutige Signal zum Rennende lieferten sich Corvette-Pilot Barth und Luca Ludwig im Mercedes in der Auslaufrunde noch einen harten Fight inklusive Kontakt in der Querspange. Dabei zog Ludwig an der Corvette vorbei und fuhr ein zweites Mal über die Linie.

Was war passiert? Rennleiter Niels Wittich deklarierte die 38. Runde als finale Rennrunde, gab diese Information an dem Mann mit der Zielflagge weiter und an das Fernsehen, die daraufhin im TV die letzte Rennrunde einblendeten. 

Wittich gegenüber Speedweek.com: «Als der Führende im Bereich Hatzenbach war, habe ich die Anweisung gegeben, den Führenden abzuwinken. Zu dem Zeitpunkt war aber wenige Meter vor dem Führenden noch der Letzte. Das hat der Kollegen mit der Flagge offenbar verwirrt, da bei der Durchfahrt noch zwei Sekunden Restrenndauer auf der Uhr standen und so wurde der Sieger nicht abgewinkt. Ein ganz klarer Fehler der Rennleitung, aber das Sportgesetz besagt das beim Vergessen der karierten Flagge das Ergebnis nach Ablaufen der Zeit zählt.“

Direkt mit der Zieldurchfahrt erschien die Nachricht, dass das Rennen beendet ist, auf den Bildschirmen und wurde den Teamchefs über Funk mitgeteilt. Die Nachricht über das Rennende, das exakt zur Marke von 60 Minuten eintraf, kam aber nicht sofort bei allen Fahrern an: Auf der Auslaufrunde überholte Luca Ludwig im Mercedes-Benz noch die Corvette von Barth und sah diesmal die Zielflagge. Gewonnen hatte der Mercedes-Benz so aber nicht. Das Reglement besagt, dass das Rennen zu dem Zeitpunkt gewertet wird, zu welchen der Wettbewerb beendet hätte werden müssen – das war nach dem Ablauf der 38. Rennrunde, die vom Rennleiter als letzte Runde deklariert wurde.

Dabei kam ein Unglück nicht alleine: Für zusätzliche Verwirrung sorgte die Tatsache, dass die Sieger-Corvette die Ziellinie bei 59:59,916 Minuten kreuzte, 0,084 Sekunden vor dem Ablauf der vorgesehen Renndauer von 60 Minuten. Doch auch das hätte dem Daimler von Ludwig durch das Manöver in der Auslaufrunde nicht den Sieg gebracht. Als Renndauer ist eine Dauer von 60 Minuten nur «vorgesehen» - wann das Rennen abgewinkt wird, entscheidet der Rennleiter. 

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