55 Pilotinnen: Reger Zulauf für neue W Series
            Carmen Jordá
DTM-Chef Gerhard Berger war zunächst nicht so begeistert. Der Österreicher begegnete der Idee einer Formelserie skeptisch. Er ließ sich allerdings überzeugen, und die neue W Series wird 2019 im Rahmenprogramm seiner DTM fahren. Der Österreicher auf Nachfrage von SPEEDWEEK.com: «Am Anfang war ich etwas skeptisch, aber dann habe ich gesehen, wer alles involviert ist. Sie wissen, was sie tun. Und sie tun nichts, was keine Chance auf Erfolg hätte.»
Förderer der Serie mit 270-PS-Formel-3-Rennern sind unter anderem Ex-Formel-1-Pilot David Coulthard und Formel-1-Technikguru Adrian Newey. Berger: «Die Frauen können aufgebaut werden und lernen. Mit einem guten Auto, mit finanzieller Unterstützung, und den richtigen Absichten. Es ist eine großartige Sache.»
Auch DTM-Pilot Timo Glock sagt SPEEDWEEK.com: «Ich finde es gut. Ich glaube, dass es wie in allen anderen Sportarten eine Berechtigung für eine Frauen-Meisterschaft gibt.»
Die Pilotinnen kämpfen in identischen Tatuus-T-318-F3-Autos, die von einem 1,8-Liter-Turbomotor angetrieben und über einen Halo-Schutzbügel verfügen. Das Preisgeld steht schon fest: Die Siegerin darf sich über 500.000 Dollar freuen, aber die Gewinnausschüttung soll bis zum 18. Rang erfolgen.
Ein strenges Auswahlverfahren soll klären, wer in der Startaufstellung stehen wird – grundsätzlich steht die Serie allen Interessentinnen offen. Dabei werden die Anwärterinnen ihr Können auf der Strecke und im Simulator unter Beweis stellen müssen. Auch das technische Verständnis wird auf die Probe gestellt.
Nun hat die Formel W die erste Nennliste veröffentlicht, die immerhin 55 Damen umfasst. Formel-W-CEO Catherine Bond Muir: «Wir haben mehr als hundert Bewerbungen aus rund 30 Ländern erhalten.» 18 bis 20 erhalten am Ende einen Startplatz.
Unter den 55 Anwärterinnen fallen auf: Die frühere Red-Bull-Juniorin und heutige BMW-Nachwuchspilotin Beitske Visser, die Renault-Entwicklungspilotin Carmen Jordá oder die früheren GP3-Fahrerinnen Alice Powell, Samin Gomez oder Vicky Piria. 
  Auch vier deutsche Fahrerinnen sind dabei: Nachwuchspilotin Carrie Schreiner, die im Dezember für HWA in der Formel E testet, Michelle Halder aus der deutschen TCR-Serie, Ex-Playmate des Jahres Doreen Seidel sowie Angelique Germann.
Drei Tage lang werden sich die 55 Pilotinnen nach einer zweimonatigen Vorbereitungszeit Tests auf und neben der Strecke unterziehen müssen, ehe das Fahrerfeld feststeht.
Wer die Damen gerne im Fernsehen verfolgen möchte: Ein TV-Partner oder Details zu möglichen Übertragungen stehen aktuell noch nicht fest.
Formel W: 55 Pilotinnen
Ayla Agren (25), Norwegen – Formel Ford 1600, Road to Indy
  Amna Al Qubaisi (18), Vereinigte Arabische Emirate – Formel 4 Italien
  Chelsea Angelo (22), Australien – Supercars
  Carmen Boix Gil (22), Spanien – Euro NASCAR
  Sarah Bovy (29), Belgien – Lamborghini-Trophäe
  Toni Breidinger (19), USA – Midgets, ARCA
  Ivana Cetinich (22), Südafrika – Karting
  Jamie Chadwick (20), Grossbritannien – britische Formel 3
  Veronika Cicha (31), Tschechien – BossGP
  Sabre Cook (24), USA – Road to Indy, amerikanische Formel 4
  Courtney Crone (17), USA – Formula Car Challenge
  Natalie Decker (21), USA – ARCA
  Mira Erda (18), Indien – JK Tyre Championship
  Carlotta Fedeli (26), Italien – Tourenwagen
  Cassie Gannis (27), USA – NASCAR K&N
  Marta Garcia (18), Spanien – spanische Formel 4
  Michelle Gatting (24), Dänemark – Tourenwagen
  Angelique Germann (27), Deutschland – Formel 3 Österreich
  Megan Gilkes (17), Kanada – Formel 1200 Kanada
  Samin Gomez (26), Venezuela – GP3
  Grace Gui (27), China – asiatische Formel Renault
  Michelle Halder (19), Deutschland – TCR
  Esmee Hawkey (20), Grossbritannien – Porsche Carrera Cup
  Jessica Hawkins (23), Grossbritannien – Mini Challenge
  Shea Holbrook (28), USA – Lamborghini-Trophäe
  Carmen Jordá (30), Spanien – GP3
  Vivien Keszthelyi (17), Ungarn – Audi SS R8 Cup
  Emma Kimilainen (29), Finnland – STCC
  Natalia Kowalska (28), Polen – Formel 2
  Stephane Kox (24), Niederlande – GT4
  Miki Koyama (21), Japan – japanische Formel 4
  Fabienne Lanz (32), Südafrika – Karting
  Milla Makela (25), Finnland – finnische Formel Ford
  Alexandra Marinescu (18), Rumänien – britische Formel 4
  Milou Mets (28), Niederlande – LMV8 Series
  Sheena Monk (29), USA – Lamborghini-Trophäe
  Sarah Moore (25), Grossbritannien – LMP3
  Marylin Niederhauser (22), Deutschland – GT4
  Tasmin Pepper (28), Südafrika – VW Polo
  Vicky Pira (25), Italien – GP3
  Taegen Poles (20), Kanada – Karting
  Alice Powell (25), Grossbritannien – GP3
  Charlotte Poynting (20), Australien – Aussie Racing Cars
  Naomi Schiff (24), Belgien – Formel Renault 2.0
  Carrie Schreiner (20), Deutschland – Lamborghini-Trophöe
  Sharon Scolari (23), Schweiz – Formel Renault 2.0
  Doreen Seidel (33), Deutschland – GT4
  Siti Shahkirah (24), Malaysia – Formel 4 SEA
  Sneha Sharma (28), Indien – JK Tyre Championship
  Bruna Tomaselli (21), Brasilien – Road to Indy
  Shirley van der Lof (32), Niederlande – deutsche Formel 3
  Beitske Visser (23), Niederlande – Forme Renault 3.5
  Fabienne Wohlwend (21), Liechtenstein – Ferrari Europe
  Caitlin Wood (21), Australien – Blancpain GT
  Hanna Zellers (21), USA – amerikanische Formel 4














