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«Wunschdenken»: Scheitert die DTM an 300-km/h-Marke?

Von Andreas Reiners
Audi erwartet in Hockenheim 280 km/h

Audi erwartet in Hockenheim 280 km/h

2019 gibt es mit den neuen Vierzylinder-Turbos und mehr als 600 PS die schnellste DTM der Geschichte. Allerdings sind die Boliden wohl doch nicht schnell genug, um die 300-km/h-Marke zu knacken.

Die Euphorie war am Anfang groß. Riesengroß. Diese neuen Vierzylinder-Turbo-Autos sind echte Biester, so das Feedback im vergangenen Winter nach den ersten Testfahrten. Rund 100 PS mehr als der alte V8-Sauger, dazu der verstellbare Heckflügel und das neue Push-to-Pass-System, also auf Knopfdruck ein kurzzeitiger Zusatz von 30 PS: Es gab nicht wenige, die prophezeiten, dass in Hockenheim die 300-km/h-Marke geknackt werden könnte.

Die Euphorie ist immer noch groß, die Begeisterung bei den Piloten auch, denn echte PS-Biester sind die Turbo-Boliden von Audi, BMW und Aston Martin mit ihren rund 610 PS natürlich immer noch.

Doch inzwischen sind sich die Beteiligten nicht mehr so sicher, ob es etwas wird mit dem Knacken der magischen 300-km/h-Marke.

In Hockenheim wäre das Ende der langgezogenen Parabolika dafür prädestiniert. In der Vergangenheit wurden dort über 270 km/h gemessen. Audi teilt in der Vorschau auf das Auftakt-Wochenende in Hockenheim nun allerdings mit: «Mit DRS wird dort eine Höchstgeschwindigkeit von rund 280 km/h erwartet.»

Audi-Pilot Mike Rockenfeller räumt ein, dass er vielleicht etwas zu optimistisch war. Auch er hatte wie viele andere spekuliert, dass die Marke von 300 km/h gerissen wird. «Ich habe damals, als das neue Auto kam, davon geträumt, dass wir die 300 km/h knacken. Das wird wohl eher nicht so sein. Aber es ist schon ein deutlicher Sprung. Ob es am Ende nur 280 km/h sind, werden wir sehen. Ich hoffe, Audi hat noch ein bisschen zurückgehalten«, sagte er.

Möglicherweise wird es noch ein wenig mehr, vielleicht durch eine gleichzeitige Nutzung des verstellbaren Heckflügels und dem Push-to-Pass-System, das parallel nutzbar ist.

Oder ist der Audi langsamer als der BMW? Fakt ist, dass die Aggregate einen größeren Unterschied machen zwischen den Herstellern als in der Vergangenheit und es durchaus Abweichungen bei den PS geben kann. Wenn auch nicht so große, die es der Konkurrenz ermöglichen, die Marke zu knacken. Hinzu kommt: Bei den Tests auf dem Lausitzring war Audi die Marke mit dem höchsten Topspeed.

Auch BMW-Pilot Marco Wittmann glaubt: «Die 300 km/h zu knacken wird schwierig.»

Er räumt ein: «Es war vielleicht auch ein bisschen Wunschdenken dabei. Lassen wir uns überraschen. Fakt ist, dass wir schneller sind als letztes Jahr, und das ist cool. Ob wir die 300 knacken oder nicht, ist nicht das Entscheidende. Das Wichtigste ist, dass wir mehr Leistung haben, dass dies auch deutlich sichtbar ist un wir es als Fahrer spüren.»


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