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DTM am Norisring: Crash-Festival und Strafen-Orgie

Von Andreas Reiners
Am vierten DTM-Wochenende auf dem Norisring ging es traditionell hoch her: Es knallte ordentlich und es hagelte Strafen, teilweise ungewöhnliche.

Audi bejubelte natürlich in erster Linie den Doppelsieg am Samstag und Sonntag beim vierten DTM-Wochenende auf dem Norisring. Gleichzeitig brachte aber vor allem der Sonntag eine Menge Kleinholz. Acht Autos schafften es innerhalb der 60 Minuten nicht ins Ziel, sondern fielen nach Crashs und Unfällen vorzeitig aus.

Ekström vs. Wickens und Vietoris:

Los ging es bereits am Samstag. Da hatte der Crash zwischen Mattias Ekström, Christian Vietoris und Robert Wickens für Zoff und Diskussionen gesorgt (Zum Bericht). Ekström hatte in der Grundig-Kehre gleich beide Mercedes abgeräumt, Wickens und Ekström selbst schieden aus, Vietoris wurde, den Sieg eigentlich vor Augen, nur Zehnter.

In der anschließenden hitzigen Aufarbeitung versuchte sich Ekström zu verteidigen, Vietoris nannte den Schweden das «allergrößte Arschloch». Das Resultat: Ekström wurde für den Sonntag um drei Startplätze zurückversetzt, Vietoris musste für das böse A-Wort 3000 Euro zahlen. Starke Aktion, dass er die gleiche Summe für ein Herz für Kinder oben draufpackte (Zum Bericht).

Timo Glock:

Ein wenig kurios war auch die Strafe für Timo Glock. Der BMW-Pilot hatte sein DRS in zwei Runden zu oft benutzt. Der Hintergrund: Bei Glock war der verstellbare Heckflügel 32 Runden lang ausgefallen. Danach ging es im manuelle Modus, Glock betätigte das System aber dreimal statt der erlaubten zweimal in den beiden Runden.

Er bekam nachträglich eine Fünf-Sekunden-Strafe, durch die er von Platz 14 auf Rang 21 zurückfiel. Der BMW-Pilot regte sich anschließend via Twitter fürchterlich über die Regeln auf, die der größte Witz der Welt seien und mit denen die DTM vor die Wand gefahren werde (Zum Bericht).

Sonntag ging es dann richtig rund. «Es blutet ein wenig das Herz. Es hat sehr, sehr viel Schrott gegeben, auch untereinander, was wir gar nicht brauchen. Der Norisring ist immer anspruchsvoll, und es gibt keinen Raum für Fehler, was sich mal wieder gezeigt hat. Ich hoffe, dass sich das wieder ein wenig einrenkt in den kommenden Rennen», sagte Audis DTM-Leiter Dieter Gass.

Mattias Ekström:

Den Anfang machte mal wieder der Schwede. Er rauschte bei der Anfahrt in die Grundig-Kehre in den Mercedes von Paul di Resta und beschädigte sich dabei den Kühler.

Für ihn war das Rennen somit beendet, bevor es überhaupt richtig begonnen hatte. Bitter: Mit Startplatz vier war seine Ausgangsposition eigentlich nicht schlecht. «Ich habe gebremst, eigentlich vorsichtig. Das Rad vorne ist stehen geblieben, die vorne vor mir waren brutal langsam. Ich habe ihn doof getroffen und der Kühler ist kaputt. Das war ein Wochenende zum Vergessen. Abhaken, wie immer», sagte Ekström. Di Resta fuhr mit seinem angeschlagenen Boliden immerhin noch auf Platz vier. Strafe: diesmal keine, Rennunfall.

Antonio Felix da Costa:

Der Portugiese war gleich in mehrere Zwischenfälle verwickelt. Zunächst schob er Adrien Tambay in der Grundig-Kehre von der Strecke, wofür er eine Fünf-Sekunden-Strafe erhielt.

Später wurde er von Christian Vietoris angeschoben und gedreht, wobei er sich das Auto beschädigte. Vietoris bekam eine Durchfahrtsstrafe aufgebrummt. Nachdem er noch unverschuldet mit Jamie Green zusammengerasselt war (der Brite wurde verwarnt), wurde er, erneut in der Grundig-Kehre, schließlich von Daniel Juncadella abgeschossen. Juncadella wurde nicht bestraft.

Robert Wickens:

Nachdem er im zweiten Rennen am Sonntag im Duell mit Edoardo Mortara etwas ungestüm zur Sache ging, wurde der Mercedes-Mann verwarnt. Als Elfter schrammte er knapp an den Punkten vorbei. Für ihn, vor dem Wochenende als Favorit gehandelt, also ein Wochenende zum Vergessen.

Timo Scheider und Mike Rockenfeller:

Es ist so ziemlich das blödeste, was einem Hersteller passieren kann: Friendly fire. Nachdem Nico Müller und Mike Rockenfeller am Samstag aneinandergeraten waren, indem der Schweizer, einen Tag später übrigens Rennsieger, den Meister von 2013 drehte, stießen mit Rockenfeller und Scheider am Sonntag sogar die beiden Phoenix-Teamkollegen zusammen. Die Schuld lag bei Rockenfeller, er wird beim kommenden Event in Zandvoort beim ersten Rennen um drei Startplätze zurückversetzt.

Fünferpack:

Das Beste kommt zum Schluss. Die letzten Strafen kassierten gleich fünf Fahrer, die nicht zum Wiegen erschienen waren. Gary Paffett, Juncadella, Felix da Costa, Tambay und Rockenfeller wurden deswegen von der Wertung ausgeschlossen. Sie waren allerdings sowieso allesamt ausgeschieden (Zum Bericht).

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