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Suzuka 8h: Honda mit zwei Japanern – und Bradl?

Von Günther Wiesinger
Um die Yamaha-Siegesserie beim legendären Acht-Stunden-Rennen in Suzuka zu stoppen, hat Honda erstmals seit 2011 ein echtes Werksteam gebildet. Dritter Pilot könnte Stefan Bradl werden.

Beim Acht-Stunden-Rennen von Suzuka am 28./29. Juli wird Honda erstmals nach vielen Jahren wieder ein HRC-Werksteam einsetzen, denn anlässlich des 70-Jahr-Jubiläums von Honda Motor soll bei diesem prestigeträchtigen Rennen endlich wieder ein Endurance-WM-Sieg eingefahren werden – nach drei Yamaha-Triumphen in Serie, und das im Honda-Land, denn der Suzuka Circuit gehört zum Honda-Imperium. Und die neue Honda Fireblade soll endlich ihre Schlagkraft demonstrieren.

Das HRC-Team wird mit Japans Superbike-Meister Takumi Takahashi und Takaaki Nakagami besetzt sein. Der dritte Platz ist noch offen. LCR-Honda-Pilot Cal Crutchlow hat seine Teilnahme abgesagt, als er WM-Leader war. Jetzt stehen für den dritten Platz Fahrer wie Leon Camier vom Red Bull-Honda-SBK-Team auf der Liste, aber er ist gesundheitlich angeschlagen und könnte wegen der SBK-WM in Laguna Seca (7./8.Juli) nicht alle drei Honda-Tests in Suzuka mitfahren.

Auch MotoGP-Testfahrer Stefan Bradl ist von HRC angefragt worden. Aber der Bayer hat für Juli einen Testtermin in Misano, der verschoben werden müsste. Bradl sollte 2017 in Suzuka für Honda ein Team mit Aegerter und de Puniet bilden, testete einmal, konnte jedoch den Flug nach Japan zum Rennen wegen einer Ohrenentzündung nicht antreten. Der Schweizer Domi Aegerter, bisher drei Podestplätze beim Suzuka-8h-Rennen, ist bisher nicht angefragt worden.

Honda hat den Suzuka-Eight-Hours-Einsatz bis 2011 mit Hilfe der Honda Racing Corporation als echten Werkseinsatz betrieben. Seither verließ sich HRC dort auf werksunterstützte Teams, lieferte das Material und half bei der Fahrerverpflichtung. 2017 wurden die zwei werksunterstützten Teams MuSASHI RT HARC PRO Team und das F.C.C TSR Honda-Team mit Fahrern wie Takahashi, Nakagami, Aegerter, Bradl und de Puniet bestückt.

Carlo Fiorani, jahrelang Manager des Honda World Superbike Teams und jetzt Communications Manager bei Honda Motor: «Bei den Teams legen wir üblicherweise Wert darauf, dass japanische Fahrer mit Superbike-Piloten oder GP-Piloten gemischt werden.» Jahrelang war die Honda Motor Division für das Suzuka-8h-Projekt verantwortlich, dann kümmerte sich die Research & Development-Abteilung (R&D) von Honda darum.

Die Honda-Fahrer wissen: Honda bezahlt für diesen Endurance-WM-Lauf nur eine geringe Gage – im vierstelligen Euro-Bereich. Die Japaner stehen auf dem Standpunkt, es sollte Ehrensache sein, für Honda die «Eight Hours» bestreiten zu dürfen. Und: Der Veranstalter schüttet ohnedies ein üppiges Preisgeld für die Piloten aus. Das mussten auch Honda-Stars wie Rossi, Stoner und Hayden hinnehmen.

Bei Honda hat 2017 auch ein rein japanisch besetztes Team um einen Spitzenplatz gefightet. Bei Moriwaki TOHO Motul Racing fuhren der vierfache Suzuka-8h-Sieger Ryuichi Kiyonari sowie der frühere GP-Pilot Yuki Takahashi mit der neuen Honda Fireblade, auch das war ein Privatteam – ohne Werksunterstützung.

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