Formel 1: So heißen die neuen Autos

Porsche zeigt den 919 Hybrid für die Saison 2017

Von Martina Müller
Andreas Seidl (li.), Fritz Enzinger und ihr neuer Porsche: Der 919 Hybrid

Andreas Seidl (li.), Fritz Enzinger und ihr neuer Porsche: Der 919 Hybrid

In der FIA WEC kämpfen Toyota und Porsche um den Gesamtsieg. Das Team des schwäbischen Sportwagen-Herstellers tritt als Titelverteidiger sowohl in der WM wie auch bei den 24 Stunden von Le Mans an.

In der Sportwagen-WM (FIA WEC) ist es der Tag der großen LMP1-Präsentationen. Nachdem bereits Toyota mit dem TS050 Hybrid vorgelegt hat, zog am Freitagnachmittag Porsche nach. Zunächst sticht bei dem neuen Modell natürlich das Design ins Auge. Dieses orientiert sich an jenem der Werks-911 aus der GTE-Klasse. Aus der Vogelperspektive soll hier das Porsche-Logo angedeutet sein. Mit schwarz, weiß und rot wurden jedoch die selben Farbtöne wie beim Hauptkonkurrenten Toyota gewählt. Dies könnte bei so manchem Zuschauer für Verwechslungspotential sorgen. «Toyota wird 2017 ein sehr starker Wettbewerber in der Topkategorie LMP1. Wir werden ihm mit einem akribisch weiterentwickelten Porsche 919 Hybrid und einem souveränen Fahrer-Sextett begegnen», schaut Fritz Enzinger (Leiter LMP1 bei Porsche) auf das Duell an der Spitze der Weltmeisterschaft.

Evolution statt Revolution: Ähnlich wie bei Toyota ist auch bei Porsche die Technik unter der Haube im Vergleich zu 2016 nur weiterentwickelt worden. Das bedeutet im Klartext: Im Heck des Wagens arbeitet weiterhin der kleine 2L-V4-Turbomotor, der ca. 500 PS hat. Für die Hybrid-Power (über 400 PS) sorgen auch 2017 wieder ein KERS auf der Vorderachse sowie ein weiteres System im Abgas-Strahl. Wie bei Toyota wird die Zusatzenergie auch bei Porsche in Lithium-Ionen-Batterien gespeichert.

Markant ist beim neuen LMP1-Porsche die Fahrzeugfront: Dort fallen gleich die für 2017 nochmals vergrößerten Scheinwerfer ins Auge. Damit wird gerade in den Nachtstunden beim Saison-Highlight (den 24 Stunden von Le Mans) für den wichtigen Durchblick gesorgt. Grundsätzlich wurde der Vorderwagen aerodynamisch unempfindlicher gestaltet. «2016 saugte die Frontpartie zu leicht Gummiabrieb von der Strecke auf. Dieser setzte sich fest und störte die Fahrzeugbalance. Das Phänomen wurde analysiert. In der Folge konnten wir die entsprechenden Karosserie-Teile optimieren», erklärte Teamchef Andreas Seidl.

Wie der Toyota musste auch der Porsche aerodynamisch abspecken. Da die LMP1-Werkswagen langsamer werden sollen, hatten die Regelhüter per Reglement beispielsweise den Splitter um 15 Millimeter nach oben gesetzt. Auch der Diffusor musste verkleinert werden. Beides sollte eigentlich drei bis vier Sekunden kosten. Doch so wie es sich bei Gesprächen im Paddock von Monza herauskristallisiert, haben die Entwicklungsingenieure aus Weissach hier jedoch ganze Arbeit geleistet - sodass Porsche wohl wieder auf einem ähnlichen Rundenzeiten Niveau wie 2016 unterwegs sein wird. 

Viel getan hat sich hinter dem Lenkrad des 919 Hybrid. Sowohl Mark Webber, wie auch Romain Dumas und Marc Lieb sind aus dem LMP1-Programm ausgeschieden. Dafür rückten Nick Tandy und Earl Bamber als Vollzeitkräfte nach. Neu bei Porsche ist André Lotterer, der im Winter konzernintern von Audi hinüber wechselte. Neel Jani, Timo Bernhard und Brendon Hartley komplettieren das Aufgebot.

Im Gegensatz zu Toyota wird Porsche bei den Rennen in Spa-Francorchamps und Le Mans keinen dritten Wagen einsetzen. Saisonauftakt ist am 16. April in Silverstone.


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