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Fernando Alonso zu Pirelli: Tests mit Ferrari unfair

Von Mathias Brunner
​Fernando Alonso ist verärgert, weil die Fahrer von Ferrari, Mercedes-Benz und Red Bull Racing die Möglichkeit haben, 2017er Reifen von Pirelli zu testen. Der zweifache Weltmeister wittert einen Nachteil.

Der Spanier Fernando Alonso ist früh in die USA gereist. Der Asturier hat das Coachella Music and Arts Festival in Kalifornien besucht. Das dreitätige Festival, seit 1999 durchgeführt, ist eine der grössen Musikveranstaltungen der USA. Vor seiner Abreise hat der Weltmeister von 2005 und 2006 seinem Ärger Luft gemacht.

Fernando Alonso ist der Meinung – die Fahrer von Ferrari, Mercedes-Benz und Red Bull Racing haben für die kommende Saison einen unfairen Vorteil, weil sie die 2017er Reifen von Pirelli bereits testen können.

Zur Erinnerung: Pirelli hatte alle Rennställe eingeladen, mit umgebauten Vorjahres-Rennwagen Experimentalreifen für die Saison 2017 zu testen. Der Einladung folgten Williams, Ferrari, Red Bull Racing, Mercedes-Benz und McLaren-Honda. Pirelli wählte dann Ferrari, Mercedes und RBR für die Testfahrten aus, «die Arbeit mit diesen drei Top-Teams reicht», wie Pirelli-Rennchef im Frühling betonte. McLaren-Honda blieb aussen vor. Das macht Alonso sauer.

Die Testfahrten werden mit unmarkierten Reifen durchgeführt, der Testpilot weiss also nicht, was genau für eine Mischung am umgebauten 2015er Wagen steckt. Die Erkenntnisse aller Tests werden vom Mailänder Reifenhersteller sämtlichen Teams zur Verfügung gestetet.

«Es wäre schon schön zu weissen, wie sich diese Reifen verhalten, um sich so gut als möglich auf die kommende Saison vorzubereiten», meint Fernando Alonso gegenüber ESPN. «Wir hatten eine ähnliche Situation 2007, als ich von den Michelin-Reifen am Renault zu den Bridgestones am McLaren wechselte. Das Gleiche galt für den Schritt 2011 von Bridgestone auf Pirelli. Aber nur eine Handvoll Fahrer hat nun die Möglichkeit, diese Reifen zu testen. Das ist ein wenig unfair.»

«Ich hätte es vorgezogen, wenn alle die gleichen Möglichkeiten gehabt hätten, sagen wir: mit einem Test im Anschluss an die Saison in Abu Dhabi. Ich kann nur hoffen, wir werden einen guten Reifen erhalten. Noch nie wurde für die neue Generation von Reifen so viel getestet. Wenn also zuvor die Reifen nicht so toll waren und das auf mangelnde Testfahrten zurückgeführt werden musste, dann sollten wir für 2017 phantastische Reifen erhalten.»

Alonso ist zuwieder, dass die Reifen so gebaut sind, dass sie nach einer gewissen Zeit abbauen – eine Vorgabe von Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone und vom Autoverband FIA, welche Pirelli nach Wünschen der Formel-1-Verantwortlichen umgesetzt hat. Alonso und viele seiner Fahrerkollegen bedauern, dass sie mit solchen Walzen nicht die ganze Zeit über voll attackieren können, sondern nach einer gewissen Zeit mit den Reifen haushalten müssen.

Der Pirelli-Testplan

1./2. August: Fiorano (I), Ferrari, Regenreifen (2 Tage)
Sebastian Vettel und Esteban Gutiérrez
3./4. August: Mugello (I), Red Bull Racing, Slicks (2 Tage)
Sébastien Buemi
6./7. September: Barcelona (E), Ferrari, Slicks (2 Tage)
Kimi Räikkönen und Sebastian Vettel
6. bis 8. September: Paul Ricard (F), Mercedes, Slicks (3 Tage)
Pascal Wehrlein
21./22. September: Paul Ricard (F), Mercedes, Regenreifen (2 Tage)
Pascal Wehrlein
12./13. Oktober: Barcelona (E), Mercedes, Slicks (2 Tage)
Nico Rosberg und Pascal Wehrlein
14. bis 16. Oktober: Abu Dhabi (UAE), Red Bull Racing, Slicks (3 Tage)
Pierre Gasly
2./3. November: Abu Dhabi (UAE), Red Bull Racing, Regenreifen (2 Tage)
14. bis 16. November: Abu Dhabi (UAE), Ferrari, Slicks (3 Tage)
29. November: Abu Dhabi (UAE), Ferrari, Mercedes und Red Bull Racing (1 Tag)

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