Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

2. Training Abu Dhabi: Lewis Hamilton gibt Tempo vor

Von Vanessa Georgoulas
Lewis Hamilton war auch im zweiten freien Training der schnellste Mann auf dem Yas Marina Circuit

Lewis Hamilton war auch im zweiten freien Training der schnellste Mann auf dem Yas Marina Circuit

Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton gab auch im zweiten freien Training zum Abu Dhabi-Showdown das Tempo vor. Sein Mercedes-Teamkollege drehte die zweitschnellste Runde und blieb nur unwesentlich langsamer.

Gleich zu Beginn des zweiten freien Trainings zum Abu Dhabi-GP rückten die beiden Haas-Fahrer Romain Grosjean und Esteban Gutiérrez sowie die Manor-Piloten Pascal Wehrlein und Esteban Ocon aus. Letzterer war zum ersten Mal an diesem Tag unterwegs, weil er seinen Renner im ersten freien Training dem Nachwuchsfahrer Jordan King hatte überlassen müssen.

Das Quartett führte auf der Zeitenliste Gutiérrez mit 1:45,104 min vor Grosjean, Ocon, Magnussen und Wehrlein an, doch lange durfte sich der Mexikaner nicht über die Spitzenposition freuen, denn Fernando Alonso setzte sich kurz darauf mit 1:44,624 min an die Spitze. Force India-Abschiedskandidat Nico Hüllkenberg musste sich nach seinem ersten Versuch hinter Gutiérrez einreihen, während sein Landsmann Sebastian Vettel mit 1:43,337 min die Spitzenposition übernahm.

Kevin Magnussen und Gutiérrez erlebten in den ersten Minuten eine Schrecksekunde in der achten Kurve, während Red Bull Racing-Talent Verstappen mit 1:43,233 min die Spitze vor dem Ferrari-Fahrer übernahm. Wie Vettel war auch er auf den weichen Reifen ausgerückt. Auf den superweichen Reifen wagte sich Kimi Räikkönen auf die Piste – und sicherte sich mit 1:42,808 min die Spitzenposition.

Daniil Kvyat: Aus nach vier Runden

Für Aufregung sorgte aber Toro Rosso-Pilot Daniil Kvyat, der sich in der 17. Kurve von der Strecke drehte und – wie schon im ersten freien Training – mit einem beschädigten linken Hinterreifen unterwegs war. «Die Frage ist, ob der Reifenschaden Grund für den Abflug war oder wegen des Abflugs erst auftrat», erklärte der ehemalige GP-Pilot Anthony Davidson, und bekam die Antwort kurz darauf durch die Wiederholung der Aufnahmen geliefert: Der Reifenschaden war der Grund dafür, dass sich der Russe von der Piste drehte.

Mittlerweile hatte das Ferrari-Duo Räikkönen und Vettel die Spitze auf dem Zeitenmonitor übernommen, wobei der Finne mit 1:42,257 min die Spitzenposition übernahm. Vettel musste sich wenige Augenblicke später mit dem dritten Platz hinter Bottas begnügen, der die Ferrari-Teamkollegen mit einer Tausendstelsekunde Rückstand auf seinen Landsmann trennte.

Auch die Mercedes-Titelkontrahenten waren unterdessen ausgerückt, und während Lewis Hamilton das Ganze eher bescheiden anging, reihte sich WM-Leader Nico Rosberg erst auf der sechsten Position ein,bevor er sich mit der bis dato besten Rundenzeit auf der weichen Reifenmischung auf den dritten Platz verbesserte. Dem Deutschen fehlten nur 37 Tausendstel auf die Bestzeit von Räikkönen.

Mercedes-Duo gibt Tempo vor

Der Erste, der sich auf den ultraweichen Reifen zur Zeitenjagd aufmachte, war Sebastian Vettel, der sich mit 1:41,404 min an die Spitze setzte, obwohl er keine saubere Runde erwischte. Derweil bescherte Hamilton seinem Team Sorgen, denn der Weltmeister berichtete ein ungewöhnliches Verhalten seines Antriebsstrangs. «Bitte checkt das Getriebe», forderte er über Boxenfunk, bevor er die Box ansteuerte.

Unbeeindruckt davon drehte Vettel weiter schnelle Runden und verbesserte die Bestmarke dabei auf 1:41,130 min. Zwischen dem vierfachen Champion und seinem Teamkollegen Räikkönen hatte sich unterdessen Bottas eingereiht, der 0,829 sec langsamer als der Heppenheimer unterwegs war. Doch kaum liessen sich die Silberpfeil-Piloten die weichste Reifenmischung aufziehen, war es mit der Ferrari-Führung vorbei.

Erst holte sich Rosberg mit 1:40,940 min die Spitzenposition, kurz darauf setzte sich Hamilton mit 1:40,861 min vor seinen Teamkollegen. Hinter den Beiden komplettierten Vettel, Verstappen, Räikkönen, Ricciardo, Bottas, Pérez, Hülkenberg und Massa die Top-Ten. Dahinter reihten sich Gutiérrez, Grosjean, Palmer, Ocon, Wehrlein, Nasr, Ericsson, Magnussen, Button, Sainz und Pechvogel Kvyat ein. Ricciardo wurde auf seiner schnellen Runde durch den dichten Verkehr aufgehalten, trotzdem fehlte ihm am Ende nur eine Tausendstel auf seinen schnellen Teamkollegen.

Daniel Ricciardo im Longrun schnell

Für Unterhaltung bei den Formel-1-Experten sorgte der Boxenfunkverkehr von Hamilton und Mercedes. Das Team teilte dem Weltmeister mit, dass er irrtümlich mit der falschen Frontflügel-Konfiguration auf die Strecke geschickt wurde. Doch der Brite antwortete, dass es derzeit eigentlich ganz gut laufe. Probleme bekundete hingegen Rosberg, der in der 18. Kurve die Räder blockierte und neben die Strecke geriet, dabei aber nichts kaputt machte. Der Deutsche bog kurz darauf trotzdem an die Box ab, dort wurde seinem Silberpfeil eine neue Fahrzeugnase verpasst.

Probleme bekundete auch Grosjean, der wegen eines Wasserdruck-Problems an die Haas-Box beordert wurde. «Checkt bitte auch die rechte Hinterradaufhängung, ich bin mir nicht sicher, ob da alles in Ordnung ist», funkte der Genfer, der sichtlich Mühe hatte, seinen Renner auf der Bahn zu halten.

Die meisten Piloten hatten mittlerweile auf Longruns umgestellt und der Vergleich der Rundenzeiten mit mehr Sprit an Bord zeigte, dass Red Bull Racing im Renntrimm sehr viel näher an Mercedes dran ist als auf einer schnellen Runde. Ricciardo war denn auch knapp eine halbe Stunde vor dem Ende des Trainingsfreitags der schnellste Mann auf der Bahn – und das, obwohl er Power-Probleme bekundete.

In den letzten 20 Minuten sorgten die Reifen für Probleme. Hülkenberg bat sein Team, an die Box kommen zu dürfen, wurde aber gebenden, noch eine Runde zu drehen. «Mein rechter Vorderreifen wirft Blasen, was genau lernen wir von dieser zusätzlichen Runde?» wehrte sich der Emmericher. Mit Erfolg: Die Force India-Teamleitung liess ihn reinkommen.

Das Mercedes-Duo liess sich für die letzten 18 Minuten noch einmal frische weiche Reifen geben und rückte gleich wieder aus. Die beiden Silberpfeil-Piloten gehörten neben Vettel denn auch zu den fleissigsten Piloten im Feld. Doch für Vettel war der Tag vor dem Ende des zweiten Trainings schon gelaufen. Er musste seinen Ferrari am Streckenrand abstellen und funkte: «Ich denke, mein Getriebe ist hin.»

Am Ende durfte sich Hamilton mit 1:40,861 min über die Bestzeit vor Rosberg und Vettel freuen. Dahinter komplettierten Verstappen, Ricciardo, Räikkönen, Bottas, Pérez, Hülkenberg und Massa die Top-Ten. Alonso, Button, Gutiérrez, Grosjean, Palmer, Ocon, Wehrlein, Nasr, Ericsson, Magnussen, Sainz und Kvyat belegten die Plätze dahinter.

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