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Bottas vs. Hamilton: Knallt es bei Mercedes erneut?

Von Andreas Reiners
Toto Wolff mit Lewis Hamilton

Toto Wolff mit Lewis Hamilton

Toto Wolff verrät, warum Fernando Alonso bei Mercedes kein Thema war. Rosberg-Nachfolger Valtteri Bottas sei zwar «unpolitisch», einfach im Umgang aber nicht unbedingt.

Toto Wolff kann die Fans verstehen. Was wäre das für eine Paarung gewesen: Fernando Alonso und Lewis Hamilton bei Mercedes. Zwei Egomanen, zwei Superstars der Formel 1, und dann noch bei dem besten Team der vergangenen Jahre. Die Vorgeschichte der beiden früheren Weltmeister nicht zu vergessen.

Und genau dieser Umstand hat die Verpflichtung des Spaniers, ganz abgesehen von einem laufenden Vertrag bei McLaren-Honda, unmöglich gemacht.

«Aus Fansicht verstehe ich das. Ich würde auch gerne Fernando Alonso bei Mercedes sehen und wie diese alte Rivalität von 2007 wieder auflebt», sagte Wolff bei BBC 5 live: «Aber aus der Perspektive des Teams ging das nicht. Schließlich gibt es da eine Geschichte», spielt der Österreicher auf den damaligen, McLaren-internen Zoff zwischen Alonso und Hamilton an.

Der Brite war damals Rookie, Alonso zweimaliger Weltmeister. Am Ende des Jahres musste sich Alonso als WM-Dritter sogar seinem neuen Teamkollegen geschlagen geben, der als Zweiter fast den Titel geholt hätte. Mercedes war damals als Partner von McLaren in die Geschichte involviert.

«Natürlich sind sie erwachsener geworden und die Menschen ändern sich. Hamilton-Alonso wäre eine aufregende Fahrerpaarung, aber ein bisschen zu aufregend für uns», sagte Wolff.

In der Tat wären die aktuellen Schlagzeilen mit Sicherheit Vorboten eines neuen Stallkriegs zwischen Hamilton und Alonso, der Finne Valtteri Bottas kommt da erst einmal unverbraucht daher. Ein «unpolitischer Mensch», wie Wolff es ausdrückt. Einer, der bei dem von dem Dauerzwist zwischen Weltmeister Nico Rosberg und Hamilton leidgeprüften Team ein wenig den Druck aus dem Kessel nimmt. «Es gibt uns mehr Zeit, uns um andere Dinge zu kümmern als um das Verhältnis der Fahrer», sagte Wolff.

Allerdings weiß auch Wolff, dass Bottas kein braver Ja-Sager ist, der vor seinem Teamkollegen kuschen wird. «Man kann im Auto keinen Jagdhund und außerhalb des Cockpits einen Welpen wollen. Da mache ich mir nichts vor. Valtteri hat Nachwuchsserien gewonnen und war immer sehr konkurrenzfähig. Das erreicht man nicht, wenn man immer einfach im Umgang ist. Ich erwarte nicht, dass es viel einfacher wird», sagte der Österreicher.

Williams-Teamchefin Claire Williams bekam zuletzt zu spüren, wie Bottas aus sich herausgehen kann, wenn er etwas will. «Wenn es jemand mitbekommen hätte, wie wir miteinander gesprochen haben – er hat Emotionen im Blut. Er war total heiß darauf, für Mercedes zu fahren», sagte sie. Das wird der Finne wohl auch seinem Teamkollegen zu verstehen geben. Was Mercedes seinen Fahrern mit auf den Weg geben wird, steht noch nicht fest. Wolff erklärte, dass der Verhaltenskodex, den Rosberg und Hamilton befolgen mussten, noch nicht fertiggestellt ist.

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