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Kein Teamplayer? Lewis Hamilton gegen Daten-Austausch

Von Otto Zuber
Auf der Suche nach dem richtigen Bremspunkt: Lewis Hamilton will keine Vorarbeit für seinen Teamkollegen leisten

Auf der Suche nach dem richtigen Bremspunkt: Lewis Hamilton will keine Vorarbeit für seinen Teamkollegen leisten

Mercedes-Star Lewis Hamilton gefällt es nicht, dass sein Teamkollege Valtteri Bottas alle seine Daten einsehen kann. Der dreifache Champion schimpft: «Aufgrund dieser Informationen kann dich der Andere einfach kopieren.»

Nach der WM-Pleite von 2016 will Lewis Hamilton im Mercedes-internen WM-Kampf gegen seinen neuen Teamkollegen Valtteri Bottas möglichst keine Geschenke machen. Dies betonte der dreifache Champion anlässlich eines Live-Interviews auf Periscope, das Team-Sponsor UBS organisiert hatte.

Darin schimpfte der GP-Star mit Blick auf den Daten-Austausch, der zwischen den Silberpfeil-Piloten üblich ist: «Ich fahre raus und mache meine ganzen Hausaufgaben und der andere Typ kann alles sehen. Das finde ich nicht in Ordnung.»

Der 32-jährige Brite klagte: «Aufgrund dieser Informationen kann dich der Andere einfach kopieren. Er denkt sich etwa: Oh, er bremst an dieser Stelle fünf Meter später, das versuche ich jetzt auch einmal. Das ist es, was ich gar nicht mag. Denn es ermöglicht deinem Teamkollegen, näher an dich ranzukommen. Deshalb mochte ich das Kartfahren auch so sehr, dort geht das nämlich nicht.»

Allerdings lehnt Hamilton den Daten-Austausch nicht kategorisch ab. «Uns steht nur wenig Zeit für die Abstimmung des Fahrzeugs zur Verfügung. Und manchmal kommt es nun einmal vor, dass man in die falsche Richtung geht. Man geht in die falsche Richtung und muss dann wieder auf Anfang zurück. Und dann muss man sich an die Daten des Teamkollegen halten», weiss er.

Deshalb erklärte der 53-fache GP-Sieger auch: «Manchmal lässt sich das nicht vermeiden. Und wenn es dem Team hilft, nach vorne zu kommen, ist es keine schlechte Sache. Ich habe auch nichts dagegen, dass die Ingenieure ihre Daten austauschen. Aber ich finde, die Fahrer sollten das nicht.»

«Ich denke, der andere Fahrer sollte selbst in der Lage sein, die wichtigsten Informationen zu sammeln und die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen», fügte Hamilton an, und ergänzte: «Man kann ein junges Kind aus der Formel 3 nehmen und in den Simulator setzen, wo es jeden Tag trainieren kann, meine Linienwahl zu übernehmen. Irgendwann wird ihm das dann wohl auch gelingen.»

«Aber ich finde, jeder Fahrer sollte selbst in der Lage sein, das Limit zu finden. Das ist doch die ganze Kunst an der Rennfahrerei. Wer das nicht hinbekommt, gehört nicht in die Formel 1. Und es gibt einige Fahrer, die in diese Kategorie fallen», erklärte Hamilton weiter.

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