Formel 1: Glock nennt Stroll eine Lachnummer

Williams-Teenie Lance Stroll: Der Plan für Australien

Von Mathias Brunner
​Der Kanadier Lance Stroll (18) hat sich nach ein paar Unfällen in der ersten Testwoche rehabilitiert: Er fuhr so gut wie fehlerfrei in Woche 2 der Barcelona-Probefahrten. Für Australien hat er einen Plan.

In der der ersten Testwoche auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya war die Schadenfreude im Fahrerlager teilweise gross: Der 18jährige Kanadier Lance Stroll hatte Williams mit seinen Drehern und Unfällen viel Testzeit gekostet. Im Umgang mit Journalisten zeigte er sich hochmütig, daher hielt sich das Mitleid für den Teenager in Grenzen.

Lance war komplett unbeeindruckt: «Von der Piste zu rutschen, das gibt’s nun mal. Das passiert anderen Fahrern auch. Ich bin weit davon entfernt, entmutigt zu sein. Man darf den Kopf nicht verlieren. So etwas musst du abhaken, du musst dich aufs Positive konzentrieren. Ich will nur so schnell als möglich wieder ins Auto.»

«Ich weiss, dass sich bereit bin für die Formel 1», beteuert der Nordamerikaner. «Ich habe Meisterschaften gewonnen. Ich habe die von der FIA vorgeschriebenen Punkte erreicht, welche du für den Formel-1-Führerschein namens Superlizenz brauchst. Ich verdiene mein Cockpit in der Formel 1. Die Leute können sagen, was immer sie wollen. Jeder hat ein Recht auf seine eigene Meinung. Ich lese nicht, was über mich geschrieben wird. Meine Aufgabe besteht darin, einen Rennwagen zu fahren.»

«Gewiss, mir fehlt Erfahrung. Aber ich fühle mich nicht verloren. Selbst wenn die Autos schneller denn je durch die Kurven pfeifen. Die Formel 1 ist die Königsklasse, auf dieses Ziel habe ich mich jahrelang vorbereitet. Ich bin nicht im Geringsten in Sorge, dass ich mich in diesem Umfeld nicht zurechtfinden kann.»

Stroll fuhr letztlich 386 Runden (das ist Rang 6 auf der Liste der fleissigsten Piloten), zeigte so gut wie keinen Fehler mehr – und er hätte viel schneller fahren können, wie er selber meint. «In meiner besten Runde verpatzte ich Kurve 13, da war ich schon acht Zehntel schneller als auf meiner zuvor schnellsten Runde.»

Das würde bedeuten: Stroll wäre im Bereich von Felipe Massa gelandet, und der war mit Testrang 5 die grosse Überraschung.

Es besteht kein Zweifel: Williams hat in Spanien eine sehr gute Figur gemacht, mit diesem Wagen sollten der brasilianische Veteran und der kanadische Rookie in Australien locker in die Punkte fahren können.

Aber Lance Stroll sagt: «Wir halten die Füsse auf dem Teppich. Am besten, man setzt sich keinen Marschplan, wir wollen einfach so gute Arbeit als möglich zeigen, und dann werden wir schon sehen, wo uns das hinführt. Die Strecke ist für mich neu, ich befinde mich weiterhin in einer steilen Lernkurve. Ich will einen Schritt nach dem anderen machen.»

Die Testbestzeiten

1. Kimi Räikkönen (FIN), Ferrari SF70H, 1:18,634 (superweich, 365 Runden)
2. Sebastian Vettel (D), Ferrari SF70H, 1:19,024 (ultraweich, 591)
3. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W08, 1:19,310 (superweich, 628)
4. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W08, 1:19,352 (ultraweich, 468)
5. Felipe Massa (BR), Williams FW40-Mercedes, 1:19,420 (ultraweich, 414)
6. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB13-Renault, 1:19,438 (superweich, 374)
7. Carlos Sainz (E), Toro Rosso STR12-Renault, 1:19,837 (ultraweich, 307)
8. Nico Hülkenberg (D), Renault RS17, 1:19,885 (ultraweich, 314)
9. Daniel Ricciardo (AUS), Red Bull Racing RB13-Renault, 1:19,900 (ultraweich, 337)
10. Sergio Pérez (MEX), Force India VJM10-Mercedes, 1:20,116 (ultraweich, 349)
11. Esteban Ocon (F), Force India VJM10-Mercedes, 1:20,161 (ultraweich, 365)
12. Jolyon Palmer (GB), Renault RS17, 1:20,205 (ultraweich, 283)
13. Lance Stroll (CDN), Williams FW40-Mercedes, 1:20,335 (weich, 386)
14. Daniil Kvyat (RUS), Toro Rosso STR12-Renault, 1:20,416 (superweich, 277)
15. Kevin Magnussen (DK), Haas VF-17-Ferrari, 1:20,504 (superweich, 369)
16. Romain Grosjean (F), Haas VF-17-Ferrari, 1:21,110 (ultraweich, 341)
17. Stoffel Vandoorne (B), McLaren MCL32-Honda, 1:21,348 (ultraweich, 235)
18. Fernando Alonso (E), McLaren MCL32-Honda, 1:21,389 (ultraweich, 190)
19. Marcus Ericsson (S), Sauber C36-Ferrari, 1:21,670 (superweich, 445)
20. Pascal Wehrlein (D), Sauber C36-Ferrari, 1:22,347 (ultraweich, 192)
21. Antonio Giovinazzi (I) Sauber C36-Ferrari 1:22.401 (ultraweich, erste Testwoche) (151)
22. Alfonso Celis Jr (MEX), Force India VJM10-Mercedes 1:23,568 (ultraweich, erste Testwoche) (71)

Die fleissigsten Fahrer

1. Valtteri Bottas, 628 Runden
2. Sebastian Vettel, 591 Runden
3. Lewis Hamilton, 468 Runden
4. Marcus Ericsson, 445 Runden
5. Felipe Massa, 414 Runden
6. Lance Stroll, 386 Runden
7. Kevin Magnussen, 369 Runden
8. Esteban Ocon, 365 Runden
Kimi Räikkönen, 365 Runden
10. Sergio Pérez, 349 Runden
11. Max Verstappen, 347 Runden
12. Romain Grosjean, 346 Runden
13. Daniel Ricciardo, 337 Runden
14. Nico Hülkenberg, 314 Runden
15. Carlos Sainz, 307 Runden
16. Jolyon Palmer, 283 Runden
17. Daniil Kvyat, 277 Runden
18. Stoffel Vandoorne, 235 Runden
19. Pascal Wehrlein, 192 Runden
20. Fernando Alonso, 190 Runden
21. Antonio Giovinazzi, 151 Runden
22. Alfonso Celis Jr, 71 Runden

Die fleissigsten Teams

1. Mercedes 1.096 Runden, 5102 Kilometer
2. Ferrari 956 Runden, 4450 Kilometer
3. Williams 800 Runden, 3724 Kilometer
4. Sauber 788 Runden, 3668 Kilometer
5. Force India 785 Runden, 3654 Kilometer
6. Haas 715 Runden, 3328 Kilometer
7. Red Bull 684 Runden, 3.184 Kilometer
8. Renault 597 Runden, 2779 Kilometer
9. Toro Rosso 584 Runden, 2719 Kilometer
10. McLaren 425 Runden, 1978 Kilometer

Die Laufleistung der Motoren

1. Mercedes (Mercedes, Force India, Williams) 2.681 Runden, 12.480 Kilometer
2. Renault (Renault, Red Bull, Toro Rosso) 1.865 Runden, 8.682 Kilometer
3. Ferrari (Ferrari, Haas, 2017er Motor) 1.671 Runden, 7778 Kilometer
4. Ferrari (Sauber, 2016er Motor) 788 Runden, 3.668 Kilometer
5. Honda (McLaren) 425 Runden, 1.978 Kilometer

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